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Dornrindentinte oder Dornentinte war eine der am haufigsten verwendeten Tintenarten des Mittelalters Sie vereint die Lichtechtheit und Haltbarkeit der Russtinte mit der Wasserfestigkeit der Eisengallustinte ohne deren Nachteile zu besitzen Die Tinte hat eine rotbraunliche Farbung Die Herstellung von Dornrindentinte beschrieb der Monch Theophilus um 1100 in seinen Schedula diversarum artium Man schneidet Dornenzweige von Schlehen im April oder Mai kurz vor dem Ausschlagen und lasst diese einige Tage liegen Dann wird die Rinde abgeklopft und mit Wasser angesetzt Dieser Ansatz bleibt ebenfalls einige Tage stehen Wenn das Wasser rotbraun verfarbt ist wird die Mischung aufgekocht und mit der Rinde versetzt Dieser Vorgang wird solange wiederholt bis die Rinde vollig ausgelaugt also von allen farbgebenden Bestandteilen gelost ist Die so entstandene Bruhe wird zum Schluss mit Wein eingekocht und manchmal auch mit Baumharz verdickt und in einem Pergamentsackchen an der Sonne getrocknet Zum Schreiben lost man die pulvrige Substanz in warmem Wein Das pulverige Konzentrat war nahezu unbegrenzt haltbar Literatur BearbeitenHeinz Roosen Runge Die Tinte des Theophilus In Josef A Schmoll gen Eisenwerth Marcell Restle Herbert Weiermann Hrsg Festschrift Luitpold Dussler Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1972 S 87 112 Weblinks BearbeitenVon der Tinte In Quellenschriften fur Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance Schedula diversarum artium Ubersetzt und mit Einleitung versehen von Albert Ilg Wilhelm Braumuller Wien 1874 S 90 93 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dornrindentinte amp oldid 239058159