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Die Differenzcodierung seltener Differenzkodierung ist in der digitalen Datenubertragung eine Leitungscodierung die bei manchen digitalen Modulationsverfahren eine eindeutige Informationszuordnung erlaubt Sie stellt eine Form der einfachen rekursiven Faltungscodierung dar bei der zeitlich benachbarte Informationsbits voneinander abhangen Differenzcodierung wird u a bei digitalen Modulationen wie der Phasenumtastung PSK oder der Quadraturamplitudenmodulation QAM eingesetzt Motivation Bearbeiten Differenzencoder Differenzdecoder Bei digitalen Modulationen wie der binaren Phasenumtastung BPSK kann der Empfanger ohne zusatzliche Massnahmen nicht erkennen welche Phasenlage der Tragerschwingung welchen logischen Wert aufweist da der Empfanger nicht uber die Phaseninformation des Senders verfugt Eine mogliche Massnahme besteht in Form einer zusatzlichen und vor der eigentlichen Datenubertragung notigen Synchronisierung in deren Rahmen der Empfanger die Phasenlage des Senders ermitteln kann und anhand dieser Information in Folge die korrekte Gewinnung der in der Phasenlage untergebrachten Information erfolgen kann Eine andere Moglichkeit ist die Differenzcodierung der zu ubertragenen Daten welche im Fall der binaren Phasenumtastung zur differentiellen Phasenumtastung fuhrt abgekurzt DPSK englisch Differential Phase Shift Keying Umsetzung BearbeitenBei der Differenzcodierung kommt es nicht auf die absolute Phasenlage an sondern auf den Umstand ob sich die Phasenlage zum Abtastzeitpunkt in Relation zum vorherigen Abtastzeitpunkt geandert hat oder nicht Dadurch lassen sich im einfachsten Fall der binaren Phasenumtastung zwei Zustande in der Differenz benachbarter Sendesymbole bilden Der Encoder bildet aus der Eingangsdatenfolge x displaystyle x die Ausgangsfolge y displaystyle y nach folgender Regel y i y i 1 x i displaystyle y i y i 1 oplus x i wobei y displaystyle y dann phasenmoduliert und zum Empfanger ubertragen wird Der Decoder bildet nach der Demodulation aus der empfangenen Folge y displaystyle y die ursprungliche Datenfolge x displaystyle x nach folgender Regel x i y i y i 1 displaystyle x i y i oplus y i 1 In den Gleichungen steht displaystyle oplus fur die XOR Verknupfung oder modulo 2 Addition Der Ausdruck y i 1 displaystyle y i 1 druckt dabei den Umstand aus dass zur Codierung und Decodierung der Zustand des vorherigen Wertes notig ist Schaltungstechnisch wird dies in Form eines Registers mit einem Bit Speichertiefe realisiert wie in nebenstehenden Abbildungen dargestellt Die Differenzcodierung stellt damit eine einfache rekursive Faltungscodierung mit dem Gedachtnis von einem Bit dar Die Differenzcodierung kann in verschiedenen Adaptionen auch ohne einer Modulation als Leitungscode eingesetzt werden wie dies beispielsweise bei Non Return to Zero NRZI oder bei dem differentiellen Manchester Code der Fall ist Dabei weist die Differenzcodierung den Vorteil auf dass eine Invertierung oder Verpolung der Ubertragungsleitung keinen Einfluss aufweist Die Differenzcodierung weist durch die Gedachtnisfunktion der Faltung den Nachteil auf dass ein Ubertragungsfehler zu einer Fehlervermehrung fuhren kann So kann bei der binaren Phasenumtastung ein Empfangsfehler zu zwei zeitlich aufeinander folgenden und fehlerhaften Werten nach der Differenzcodierung fuhren Dieser Umstand kann bei einer nachfolgenden Vorwartsfehlerkorrektur zu einer schlechteren Fehlerkorrekturleistung fuhren Literatur BearbeitenJohn G Proakis Masoud Salehi Digital Communications 5 Auflage McGraw Hill 2008 ISBN 978 0 07 126378 8 Kapitel 3 3 Signaling Schemes with Memory Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Differenzcodierung amp oldid 235112854