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Der Differentialinterferenzkontrast auch differentieller Interferenzkontrast Differential Interferenz Kontrast oder Nomarski Kontrast abgekurzt DIK oder DIC von englisch differential interference contrast ist eine Methode der abbildenden Lichtmikroskopie die Unterschiede in der optischen Weglange im betrachteten Objekt in Helligkeitsunterschiede des Bildes umwandelt Dadurch konnen transparente Phasenobjekte sichtbar gemacht werden Im Auflicht gibt der Bildkontrast die Anderungen der Oberflachenmorphologie wieder Im Durchlicht entstehen plastische Bilder des Objekts Dabei beruht der Bildkontrast auf lokalen Variationen der optischen Weglange des Lichts in der Probe Das Bild entspricht also der lokalen Anderung Gradient des Brechungsindex der Probe daher die Bezeichnung differentieller Bildkontrast DIC Aufnahme des Sonnentierchens Raphidiophrys contractilis Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Prinzip 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDIK wurde in den 1950er Jahren von Georges Nomarski in Paris entwickelt und vom CNRS patentiert 1 Die erste serienmassige Anwendung baute die Firma Carl Zeiss in Oberkochen In der Folgezeit haben nur die grossen Mikroskophersteller das anspruchsvolle Verfahren in ihr Programm ubernommen Prinzip BearbeitenAls Grundkonfiguration wird ein Mikroskop mit Kohler scher Beleuchtung benotigt Im Aufbau nach Nomarski werden zusatzlich je ein Nomarski Prisma und je ein Polarisationsfilter vor dem Kondensor und hinter dem Objektiv eingebaut Das Kondensorprisma sorgt fur die Aufspaltung des Beleuchtungsstrahlbundels in zwei parallele senkrecht zueinander polarisierte Strahlengange die einen Versatz unterhalb der Auflosungsgrenze des Mikroskopobjektivs aufweisen Beide Strahlen werden nach dem Durchgang durch Praparat und Objektiv im dahinter befindlichen Objektivprisma wieder zusammengefuhrt Die Polarisationsrichtungen werden dann durch den Analysator wieder vereinigt und konnen interferieren Der Bildkontrast entsteht durch die Interferenz der beiden Teilstrahlen die unterschiedliche optische Weglangen durchlaufen haben Solche Weglangenunterschiede konnen durch eine variierende Dicke des Objekts oder durch Variationen des Brechungsindex hervorgerufen werden Da die Teilstrahlen senkrecht zueinander polarisiert sind werden bei polarisierenden Proben durch Drehung des Mikroskoptisches unterschiedliche Darstellungen des Objekts moglich Durch Einbau eines l 4 Plattchens kann zusatzlich ein Farbkontrast erzeugt werden Im Aufbau nach de Senarmont kommt ein Kompensator aus einem l 4 Plattchen und Analysator zum Einsatz Zur Einstellung des Mikroskops nach Nomarski werden zunachst die Polarisatoren und Prismen aus dem Strahlengang entfernt und die Kohler sche Beleuchtung eingestellt Danach werden Polarisator und Analysator wieder eingesetzt gekreuzt Die Stellung von Polarisator und Analysator wird auf maximale Dunkelheit optimiert Dunkelkreuz bei Nutzung eines Hilfsmikroskops oder einer Bertrandlinse Danach werden beide Prismen wieder eingesetzt und gegebenenfalls zur Optimierung des Bildkontrasts verschoben Die Einstellung von Aperturblende und Leuchtfeldblende erfolgen entsprechend der Kohler schen Beleuchtung nbsp Strahlengang bei DIK Mikroskopie Entscheidend sind die beiden Polarisationsfilter und die beiden Wollaston oder Nomarski Prismen Siehe auch BearbeitenMikroskop PhasenkontrastmikroskopieWeblinks BearbeitenPolarisations und Interferenzkontrastmikroskopie Website an der Uni Hamburg Differential Interference Contrast ausfuhrliche Website der Firma Olympus mit interaktiven Applets auf englisch Kohler sche Beleuchtung Webseite der Mikrobiologischen Vereinigung Munchen e V Einzelnachweise Bearbeiten Patent US2924142 Interferential polarizing device for study of phase objects Angemeldet am 11 Mai 1953 veroffentlicht am 9 Februar 1960 Anmelder CNRS Erfinder Georges Nomarski auch bei Google Patents Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Differentialinterferenzkontrast amp oldid 231958377