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Dieser Artikel behandelt den Spielfilm aus dem Jahr 1975 Fur den Roman Geschichte der O aus dem Jahr 1954 siehe Geschichte der O Die Geschichte der O ist ein Liebesfilm des franzosischen Filmregisseurs und Modefotografen Just Jaeckin aus dem Jahr 1975 Der Film basiert auf dem sadomasochistischen Roman von Dominique Aury Geschichte der O und schildert die Geschichte einer freiwilligen weiblichen Unterwerfung FilmTitel Die Geschichte der OOriginaltitel Histoire d OProduktionsland FrankreichOriginalsprache FranzosischErscheinungsjahr 1975Lange ca 105 ungeschnitten MinutenAltersfreigabe FSK 18StabRegie Just JaeckinDrehbuch Sebastien JaprisotProduktion Gerard LorinEric RochatMusik Pierre BacheletKamera Robert Fraisse ProduzentYves Rodallec ProduzentSchnitt Francine PierreBesetzungCorinne Clery O Udo Kier Rene Anthony Steel Sir Stephen Jean Gaven Pierre Alain Noury Ivan Christiane Minazzoli Anne Marie Martine Kelly Therese Jean Pierre Andreani Eric Gabriel Cattand The commander Li Sellgren Jacqueline Albane Navizet Andree Nadine Perles Jeanne Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrunde 3 Verbreitungsbeschrankungen 3 1 Deutschland 3 2 Grossbritannien 3 3 Norwegen 3 4 Neuseeland 4 Kritiken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenO ist eine erfolgreiche Pariser Modefotografin und sexuell submissiv und lustern Eines Abends bringt ihr dominanter Freund Rene sie zu einem unbekannten Ort der sich als das Schloss Roissy erweist ein Privatanwesen in gotischem Innenstil O wird von Rene gefesselt mit verbundenen Augen und teils entblosst in das Schloss gebracht Roissy ist ein Anwesen in dem sich willige submissive Frauen zu Sklavinnen ausbilden lassen die Mannern zu Diensten sein sollen auch O hat dem zugestimmt Sie wird entkleidet und bekommt ein Halsband umgelegt ehe sie den Mannern prasentiert und im Beisein Renes von ihnen vergewaltigt und ausgepeitscht wird O soll fur langere Zeit auf dem Schloss bleiben um ebenfalls zu einer Sklavin ausgebildet zu werden und ist fur Rene bereit dies zu erdulden der O verlasst bis sie ihre Ausbildung abgeschlossen hat Zunachst bekommt O ein Zimmer zugewiesen und einen Diener namens Pierre zugeteilt spater wird sie ein Kellergewolbe gebracht wo sie das Zeitgefuhl verliert Sie wird regelmassig gepeitscht und muss wie die anderen Sklavinnen den Mannern sexuell zu Diensten sein Nach einer fur O gefuhlten Ewigkeit kehrt Rene zuruck um O abzuholen die ihre Ausbildung abgeschlossen hat Zuruck in Paris befolgt sie weiter Renes Anweisungen Dieser stellt sie schliesslich seinem Freund und Mentor Sir Stephen vor die er ihm zum Geschenk macht O stimmt zu Sir Stephen zu gehoren doch wahrend sie aus Liebe zu Rene den Schmerz erduldet muss sie sich dem noch weit dominanteren Sir Stephan ohne Liebe hingeben der O s mangelnde Unterwerfung beklagt O ihrerseits bewahrt ihren Stolz und ihre selbstbewusste Art und zeigt Ungehorsam gegenuber Rene der diesen durch Sir Stephen brechen will O beginnt sich Sir Stephan zu verlieben und stimmt zu fortan nur ihm zu gehoren Fur Rene soll sie das Modell Jacqueline verfuhren und noch Roissy bringen damit sie dort zur Sklavin ausgebildet wird O beginnt Jacqueline erfolgreich zu verfuhren Als finalen Beweis ihrer Liebe zu Sir Stephen unterzieht sie sich einer weiteren Ausbildung die damit endet dass sie sich freiwillig Sir Stephens Zeichen einbrennen lasst Die literarische Vorlage endet damit dass O Sir Stephen nur mit einer fantasievollen Federmaske bekleidet auf einen exklusiven Ball begleitet Abweichend davon endet der Film mit einer zusatzlich hinzugefugten Szene in einem Park in der O Sir Stephen mit ihrer heissen Zigarettenspitze ein ringformiges Brandzeichen in die Haut seiner Hand eindruckt Hintergrunde BearbeitenDie literarische Vorlage gewann im Februar 1955 den franzosischen Literaturpreis Prix des Deux Magots Obwohl der Film vollkommen ohne die detaillierte Darstellung von Geschlechtsverkehr oder verbale Obszonitaten auskommt weist er aufgrund seiner Thematik Asthetik und aufwendigen Ausstattung Bezuge zum Porno Chic der 1970er Jahre auf Aury schrieb den Roman unter dem Pseudonym Pauline Reage und deckte ihre jahrzehntelang nur geruchteweise bekannte Autorenschaft erst 1994 offentlich in einem Interview mit dem amerikanischen Magazin The New Yorker auf Die Schlussszene des Films wurde in Eyes Wide Shut in Dekoration und Tonalitat exakt wieder aufgenommen Der Film ist neben 9 1 2 Wochen eine der bekanntesten Produktionen zum Thema Sadomasochismus Ebenfalls 1975 erschien Gerard Damianos Produktion The Story of Joanna die die Romanvorlage ebenfalls aufnahm und aus Lizenzgrunden unter einem anderen Titel wesentlich radikaler umsetzte Verbreitungsbeschrankungen BearbeitenDer Film loste bei seinem Erscheinen in mehreren Landern heftige Kontroversen aus In einigen Landern bestehen nach wie vor Verbote und Einschrankungen bezuglich seiner Ausstrahlung bzw seines Besitzes oder Verkaufs Deutschland Bearbeiten Die FSK befand 1975 Das optisch und akustisch geschleckte sado masochistische Machwerk konnte als lacherlicher Kitsch abgetan werden lage ihm nicht eine sexualfaschistische Haltung zugrunde die der Frau Existenzberechtigung nur als Lustobjekt des Mannes zubilligt In einer Reihe von westdeutschen Stadten protestierten 1975 Frauen gegen den Film weil er das weibliche Geschlecht herabwurdige In Berlin warfen Frauen Stinkbomben und pinkelten auf Kinositze in Bonn kettete sich eine Frau symbolisch an einen riesigen Pappmache Penis Doch zu dieser Zeit als der Hohepunkt der Sexwelle uberschritten war ging das Interesse von Presse und Rundfunk an der Skandalisierung von Filmen zuruck 1 Erst 1982 wurde der Film durch die Bundesprufstelle fur jugendgefahrdende Schriften BPjS indiziert Nach 25 Jahren Indizierung wurde er im Jahr 2008 von der Liste der jugendgefahrdenden Medien gestrichen Der Streichung ging eine Klage gegen die ursprungliche Verwaltungsentscheidung durch den deutschen DVD Vertreiber die Galileo Medien AG voran Seit jener Neubewertung durch die Bundesprufstelle fur jugendgefahrdende Medien BPjM darf der Film wieder in ungekurzter Fassung vertrieben werden 2 In der Zweitausendeins Edition ist der Film als DVD FSK ab 18 Jahre seit 2009 verfugbar Zuvor war der Film wiederholt ungeschnitten im Nachtprogramm mehrerer deutscher Sender ausgestrahlt worden Grossbritannien Bearbeiten In Grossbritannien erhielt der Film erst im Jahr 2000 nachdem er um acht Minuten geschnitten worden war eine Freigabe durch die Zensurbehorde British Board of Film Classification BBFC Norwegen Bearbeiten Der Film war in Norwegen in seiner Kinofassung von 1978 bis 2003 verboten Neuseeland Bearbeiten In Neuseeland ist der Film noch immer verboten Kritiken Bearbeiten Just Jaeckins Filme kommen in einer luxuriosen Glanzverpackung daher die Kunst vorspiegelt obwohl es sich bestenfalls um kitschiges Kunstgewerbe im Vogue und Playboy Look handelt Filmdienst 1975 Dieser kommerziell ausserst erfolgreiche Film halt sich inhaltlich zwar nah an die literarische Vorlage doch kann der Film niemals die wahrhafte Natur der angedeuteten Schmerzen vermitteln Wo der Text von Pauline Reage sprachasthetisch immer den Anstand wahrt und auch erschreckendste Details in einer oft abstrakten Hochsprache beschreibt rettet sich der Film in die schamhafte Abblende etwa in der Szene der Brandmarkung Marcus Stiglegger Kino der Extreme 3 Neben erniedrigenden Sexualakten die O uber sich ergehen lasst werden die Frauen meistens nackt oder nur durftig bekleidet vorgefuhrt wahrend alle Manner vollstandig angezogen bleiben Dieser Film sorgte wegen seiner unkritischen Frauen verachtenden Darstellung Frauen wollen Mannern gehoren und ihnen absoluten Gehorsam schworen bei seiner Auffuhrung 1975 fur Protestaktionen in mehreren deutschen Stadten lesbengeschichte de 4 Nach heutigen Massstaben wohnt der sexuellen Tour de force der Fotografin O Corinne Clery indes nur noch wenig Schockierendes inne Nur uber das vermittelte Frauenbild lasst sich zu Recht triftig streiten TV SPIELFILM 5 Dank grundlich entscharftem Drehbuch und gnadenlosem Pastell Filter mit Weichzeichner Effekt kommt der Film im bieder schlupfrigen Mantelchen eines 70er Jahre Softpornos a la Bilitis daher Cineman ch 6 Die Geschichte der O ist geschmackvolles Erotikkino aus den Siebzigern Sympathische Hauptdarstellerin asthetische Erotikszenen und eine interessante Geschichte machen diesen Film zu etwas besonderen Erwachsenes Publikum das sich auf einen Klassiker der Erotik einlassen kann sollte sich Just Jaeckins Film einmal ansehen Sneakfilm de 7 Anfangs unrealistisch wie ein Traum mit abgeschaltetem O Ton und darubergeblendeter Choralmusik sehen wir viktorianisch verklemmtes erotisches Gestenspiel ohne verbale Kommunikation uberwiegend heterosexuell femininsubmissiv aber zur Filmmitte hin mit einer orgiastischen lesbischen Begegnung findet die O im letzten Viertel schlussendlich die sie begluckende naturliche Erfullung in Hundchenstellung unter einem athletischen in etwa gleichaltrigen Mann und promoviert sich zu guter Letzt zur Auch Sadistin indem sie ihrem Liebhaber mit einer gluhenden Zigarre te ihr besitzanzeigendes O einbrennt Sicherlich eine historische Inspiration fur Mehr als Vanillasex Bisexuelle Bisexual characters in film 8 Literatur BearbeitenPauline Reage Dominique Aury Geschichte der O Originaltitel Histoire d O Deutsch von Simon Saint Honore 3 Auflage Heyne Munchen 2006 223 S ISBN 978 3 453 69907 6 oder ISBN 3 453 69907 6Weblinks BearbeitenDie Geschichte der O in der Internet Movie Database englisch Die Geschichte der O bei Rotten Tomatoes englisch dvdtalk com Memento vom 18 Februar 2005 im Internet Archive Ausfuhrliche Kritik Vergleich der Schnittfassungen ungeprufte VHS ungeprufte DVD FSK 18 DVD ungeprufte DVD von Die Geschichte der O bei Schnittberichte comEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Kniep Keine Jugendfreigabe Filmzensur in Westdeutschland 1949 1990 Wallstein Verlag Gottingen 2010 S 255 Geschichte der O nicht mehr auf dem Index Memento vom 8 Januar 2014 imInternet Archive abgerufen am 15 Dezember 2012 Marcus Stiglegger Hrsg Kino der Extreme Kulturanalytische Studien Gardez Verlag St Augustin 2002 online unter Sexualitat und Macht Sadomasochismus im Film Ingeborg Boxhammer Lesbengeschichte Lesben amp Film Filmliste In lesbengeschichte org 2005 abgerufen am 9 April 2022 Geschichte der O auf DVD In cinema de CINEMA online 16 Marz 2018 abgerufen am 9 April 2022 cineman ch Geschichte der O Memento vom 27 Januar 2007 im Internet Archive Michael Welsing Filmkritik Die Geschichte der O Unterwerfung aus Liebe Sneakfilm Kino mal anders In sneakfilm de 22 September 2006 abgerufen am 9 April 2022 Wayne Bryant Bisexual characters in film 1997 ISBN 1560238941 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Geschichte der O amp oldid 238318047