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Der Begriff Derby bezeichnet ein klassisches Schuhmodell das durch eine offene Schnurung und den Derbyschaftschnitt gekennzeichnet ist die durch die beiden seitlichen von der Fersennaht kommenden und auf dem Vorderteil des Schafts aufliegenden Seitenteile gebildet werden Schwarzer Derby rahmengenaht mit GummisohleDerbybogen und DerbyriegelInhaltsverzeichnis 1 Historisches 2 Kennzeichen und Abgrenzung 3 Varianten 4 Praktische Merkmale und Verwendung 5 LiteraturHistorisches BearbeitenDer Derby im englischen Sprachgebrauch auch Gibson im Franzosischen Moliere und falschlich in Nordamerika gelegentlich auch Blucher genannt stammt aus der Zeit des beginnenden 19 Jahrhunderts Die Herkunft ist nicht ganz eindeutig doch hatte einer der Grafen von Derby aufgrund seines hohen Fussrists Probleme beim Verschliessen seiner Schuhe Daraufhin wurde von seinem Schuhmacher dieser Schaftschnitt fur seine Schuhe entwickelt Kennzeichen und Abgrenzung BearbeitenDer Derby ist nicht nur ein Schuh Grundmodell sondern auch und gerade ein spezieller Schaftschnitt Dieser Schaftschnitt liegt vielen anderen Schuhmodellen zu Grunde beispielsweise dem Norweger oder dem Budapester Deshalb ist im allgemeinen Sprachgebrauch oft vom Derbyschnitt die Rede wenn eine offene Schnurung und zwei auf dem Vorderblatt liegende Quartiere gemeint sind Der Aussenschaft des Derby besteht aus drei Teilen Einem Vorderblatt und zwei Quartieren Als Quartier bezeichnet man die seitlichen an der Fersennaht beginnenden Schaftteile die vorne auf das Vorderblatt vorderes Schaftteil des Schuhs das in die Zunge zum Fuss hin auslauft aufgenaht werden und mit dem so genannten Derbyriegel siehe Abbildung das kurze Nahtstuck unterhalb der Ose einer zusatzlichen sehr kurzen Verstarkungsnaht gegen ein Abreissen gesichert werden Formtypisch fur die beiden Quartiere ist beim klassischen Derby der Derbybogen die nach oben bogenformig geschwungene untere Kante im vorderen Abschnitt Der Derby lasst sich gut von seinem Modell Gegenstuck dem Oxford abgrenzen da dieser einen Blattschnitt geschlossene Schnurung hat Der Derby wird oft mit dem Blucher verwechselt der ebenfalls eine offene Schnurung aber einen anderen Schaftschnitt hat Varianten BearbeitenDer oben beschriebene Derbybogen das heisst der Verlauf der unteren vorderen Abschlusskante der hinteren Seitenteile Quartiere kann unterschiedlich sein klassischer Derby bogenformig Steilderby mehr oder minder gerade von unten nach oben in einem steilen Winkel ansteigend Spitzderby der vordere untere Winkel der Quartierteile ist spitz und nach vorne gerichtet Mokassinderby Das Vorderblatt hat wie der Mokassin einen zusatzlichen BlatteinsatzDer Derby kann unverziert plain mit Querkappe captoe oder mit Broguing einer Lochverzierungen gefertigt werden Ein Derby kann ein Halbschuh oder ein Stiefel Derby Boot sein nbsp ZeichnungPraktische Merkmale und Verwendung BearbeitenDer Derby gilt im Vergleich zum Oxford als ein eher sportliches nicht so elegantes Schuhmodell Die Gesamtwirkung und die Moglichkeiten der Kleidungskombination hangen aber von seiner Machart dem Sohlenmaterial der Oberlederfarbe und eventueller Verzierung ab Hochwertige rahmengenahte unverzierte Derbys sind sowohl mit Businesskleidung als auch mit Jeans zu kombinieren Der Derby gilt deshalb auch als das am vielseitigsten einsetzbare Schuhmodell Der Schaftschnitt des Derby ist praktisch fur Menschen mit einem hohen Fussrist weil der durch die Schnurung verursachte Zug unten am Schuhboden ansetzt und die Schnurung sich insgesamt weiter offnen lasst Das vereinfacht auch den Einstieg gegenuber einem Schuhmodell mit geschlossener Schnurung Oxford Literatur BearbeitenHelge Sternke Alles uber Herrenschuhe 2 Auflage Nicolai Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 89479 252 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Derby Schuh amp oldid 238713381