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Der getreue Eckart und der Tannenhauser sic ist eine zweiteilige Erzahlung des Romantikers Ludwig Tieck Sie erschien 1799 in Romantische Dichtungen und 1812 im Phantasus Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Sprache und Stil 3 Motivvergleiche 4 Literatur 5 WeblinksInhalt Bearbeiten nbsp Der getreue Eckart Illustration von 1863 In einer Schlacht rettet der getreue Eckart das Leben des Herzogs Burgund und verliert seinen Sohn fur ihn Der Herzog belohnt ihn misstraut ihm aber spater seines hohen Ansehens wegen das er ihm neidet Er nimmt seinen zweiten Sohn gefangen und auch den Jungsten der zu ihm kam um ihn umzustimmen Auf der Suche nach seinen Sohnen begegnet Eckart einem Alten dessen Kinder von einem teuflischen Spielmann in den Venusberg gelockt wurden Dann erfahrt Eckart dass seine Sohne tot sind Er geht zum Herzog niemand wagt ihn aufzuhalten doch er verzichtet auf Rache Eckart sucht im Wald den Tod und bereut seine Grossmut Burgund furchtet ihn und will ihn toten wird aber durch ein Unwetter von seinem Gefolge getrennt Eckart hort seine Hilferufe und tragt ihn zu einem Haus das Burgunds hinzugekommener Knappe von einer Tanne erspahte Der sterbende Herzog nennt darum den Knappen Tannenhauser schenkt ihm zwei Schlosser und macht Eckart zum Vormund seiner Sohne Als die Musik sie zum Venusberg lockt rettet Eckart sie und stirbt dabei Uber 400 Jahre spater leben Tannenhauser Sohn des kaiserlichen Rats und sein Freund Friedrich Tannenhauser verschwindet plotzlich spurlos Nach Jahren kehrt er als Pilger mit wildem Blick zu Friedrich zuruck Erst will er nicht sagen wo er war Dann erzahlt er wie er zeitlebens unbegreifliches inneres Verlangen spurte und nachts Angsttraume um seine Eltern Er verliebte sich in Emma Tochter eines Hauses mit schonen Blumen Als sie einen anderen vorzog erschlug er ihn worauf Emma dann seine Eltern aus Gram starben Er stieg nachts auf einen Berg und rief den Teufel der ihn ein Lied lehrte das ihn zum Venusberg fuhrte Er kam an Eckart vorbei der den Eingang bewacht und schwelgte drinnen in heidnischen Lusten Jetzt will er zum Papst um Absolution Als Friedrich ihm seine lebende Frau Emma vorstellt glaubt sich Tannenhauser vom Wahn getauscht und reist ab Er kommt eines Nachts sagt der Papst konne ihm nicht vergeben und kusst Friedrich Emma hat er erstochen Von dem Kuss muss Friedrich ihm nach zum Berg Sprache und Stil BearbeitenDie Erzahlung beginnt als Heldensage mit fliessendem Ubergang ins Legenden und Marchenhafte Die dramatischen Passagen des ersten Teils sind in Versen erzahlt was unterstreicht dass er fur die Charaktere des zweiten Teils bereits Sage ist Tieck unterteilt die Welt in Christentum und das in die Holle gebannte Heidentum Ersteres ist durch Blumen sterbliches Gluck fruchtbare Erde und Licht gekennzeichnet letzteres durch unterirdisches Mineral Farben und Tone Charakterlich besteht der Gegensatz zwischen dem angstlichen Fursten der die eigenen Untugenden auf andere projiziert und dem Frommen der seine inneren Gefuhle beobachtet deshalb immer treu bleibt und nur als treu erkannt werden will Motivvergleiche BearbeitenDer Name des Herzogs Burgund der aus Feigheit den tapferen Freund verrat greift offensichtlich die Nibelungensage auf Mogliches Vorbild Der Trew Eckart von Jorg Wickram Der zweite Teil basiert offenbar auf der Tannhauser Sage Das wahnhafte Verwirrspiel in dem eine vertraute Person plotzlich die eigene geheime Schuld darstellt ist schon in Tiecks erster Erzahlung Der blonde Eckbert zentral Die Idee des Venusbergs und den Gegensatz zwischen Mineralien und Pflanzenreich nimmt er in seiner Erzahlung Der Runenberg wieder auf Zu dem Spielmann vgl Rattenfanger von Hameln und Grimms Marchen Der wunderliche Spielmann Das Haus im dunklen Wald dessen Licht man von weitem sieht kommt in vielen Marchen vor z B Der glaserne Sarg Literatur BearbeitenMarianne Thalmann Ludwig Tieck Die Marchen aus dem Phantasus Dramen Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1978 S 27 58 S 892 893 Christian Begemann Eros und Gewissen Literarische Psychologie in Ludwig Tiecks Erzahlung Der getreue Eckart und der Tannenhauser In Internationales Archiv fur Sozialgeschichte der deutschen Literatur 15 2 1990 S 89 145 Weblinks BearbeitenDer getreue Eckart und Der Tannenhauser bei Zeno org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der getreue Eckart und der Tannhauser amp oldid 213683192