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Der Richter und der Teufel ist ein Marchen AaTh 1186 aus Ludwig Bechsteins Deutsches Marchenbuch Es steht sowohl in der Erstausgabe von 1845 als Nr 23 als auch in der Ausgabe letzter Hand von 1857 als Nr 18 und basiert auf einem Text aus dem 13 Jahrhundert in Joseph von Lassbergs Liedersaal Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Herkunft 3 Trivia 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksInhalt Bearbeiten nbsp Holzschnitt Ludwig RichterDas Marchen berichtet vom reichen Richter einer Stadt der rucksichtslos ungerecht und geizig ist Am Morgen eines Markttages reitet er aus um seinen Weinberg zu besichtigen als ihm ein kostbar gekleideter vornehm aussehender Mann begegnet Der Richter erkundigt sich sehr unhoflich danach wer der Fremde sei und woher er komme Als dieser ihm antwortet dass es besser fur ihn sei dies nicht zu wissen droht ihm der Richter mit dem Tod Darauf hin gibt sich der Fremde als Teufel zu erkennen Der Richter will weiter wissen was der Teufel in der Stadt zu tun gedenke Der gibt ihm zu verstehen dass ihm an diesem Tag die Macht gegeben ist das mit sich zu nehmen was ihm in vollem Ernst gegeben wird Der Richter fordert den Teufel auf ihn mitgehen zu lassen damit er sehe was man dem Teufel in der Stadt gibt Der Teufel versucht es ihm auszureden doch der Richter zwingt den Teufel unter Anrufung Gottes dazu so dass der Teufel nicht anders kann als den Richter mitzunehmen Auf dem Markt angekommen gibt man dem Richter zu Trinken er reicht auch dem Teufel weiter der aber lehnt ab Ein Schwein wird von einer Frau zum Teufel gewunscht danach ein Kind als drittes ein weiteres Kind Der Richter fordert den Teufel jedes Mal zum Zugreifen auf der Teufel lehnt aber ab da es nicht ernst gemeint sei Zuletzt begegnen sie einer alten kranken bekummerten Frau Als diese den Richter erblickt beginnt sie zu klagen Der Richter nahm ihr in seiner Ungerechtigkeit ihre einzige Kuh die alles war was sie noch zum Leben hatte Sie wunscht ihn zum Teufel Der Teufel bemerkt dies sei ernst gemeint packt den Richter bei den Haaren und fliegt mit ihm durch die Luft davon Das Marchen endet mit der Moral Es ist ein unweiser Rat Der mit dem Teufel umgaht Wer gern mit ihm umfahrt Dem wird ein boser Lohn beschert Herkunft BearbeitenBechstein nennt als Quelle Lassbergs Lieder Saal I wo es unter gleichem Namen als Nr 132 steht 1 Lassberg stellt dem 13 strophigen Gedicht eine Inhaltsangabe in heute verstandlichem Deutsch voran Richter und Teufel sehen ein Schwein ein Rind und dann ein Kind eine Steigerung also die Bechstein wohl ubersah Der Teufel krallt sich den Richter und fur vor allem Volke mit ihm dahin Lassberg schloss Mit dem Teufel soll man weder in Ernst noch aus Scherz sich gemein machen 2 Das Marchen ist die Ubertragung einer mittelhochdeutschen Kurzerzahlung ins Neuhochdeutsche Der Text ist ursprunglich ein Spruchgedicht eines Dichters dessen richtiger Name der Forschung unbekannt ist der aber in der Literatur Der Stricker genannt wird Er stammt vermutlich aus dem Frankischen und wirkte in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts etwa von 1230 bis 1250 in Osterreich Seine Kurzerzahlungen gelten als seine bedeutendste literarische Leistung Der Richter und der Teufel des Strickers ist in mehreren Handschriften uberliefert Trivia BearbeitenDas Marchen wurde im Jahr 1994 von der Band Corvus Corax fur ihre Kinder CD Corvus Corax erzahlen Marchen aus alter Zeit ausgewahlt 3 Dort wird die Handlung in die Hansestadt Wismar verlegt 1989 wurde der literarische Stoff vom Berliner Regisseur Holger Mandel in einem 16 mm Tonfilm umgesetzt 4 Literatur BearbeitenHans Jorg Uther Hrsg Ludwig Bechstein Marchenbuch Nach der Ausgabe von 1857 textkritisch revidiert und durch Register erschlossen Diederichs Munchen 1997 ISBN 3 424 01372 2 S 121 124 384 Hans Fischer Hg Der Stricker Verserzahlungen II Altdeutsche Textbibliothek 68 Max Niemeyer Verlag Tubingen 1997 S 31 41 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Jorg Uther Hrsg Ludwig Bechstein Marchenbuch Nach der Ausgabe von 1857 textkritisch revidiert und durch Register erschlossen Diederichs Munchen 1997 ISBN 3 424 01372 2 S 384 Der Richter und der Teufel In Lieder Saal Sammelung altteutscher Gedichte Herausgegeben aus ungedruckten Quellen Band 2 St Gallen Konstanz 1846 S 347 355 http www corvuscorax de index php select diskografie vgl http www mandelfilm de page id 253 abgerufen 30 Januar 2013Weblinks BearbeitenMarchen org Bechsteins Der Richter und der Teufel Hekaya de Bechsteins Der Richter und der Teufel Der Richter und der Teufel gelesen 5 45 LibriVox Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Richter und der Teufel amp oldid 227737243