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Der Rauber und seine Sohne ist ein Marchen ATU 953 1137 Es stand in den Kinder und Hausmarchen der Bruder Grimm nur in der 5 und 6 Auflage an Stelle 191 KHM 191a und stammt aus Moriz Haupts Zeitschrift Altdeutsche Blatter von 1836 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Herkunft 3 Literatur 4 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenEin alter Rauber bereut sein Handwerk und bessert sich Seine drei Sohne wollen wieder Rauber werden Er rat ihnen ab Doch sie stehlen das Pferd der Konigin indem sich der Jungste in einem Grasbundel versteckt das sie dem Stallmeister verkaufen Sie werden gefasst Weil sie schon sind fragt die Konigin den Vater ob er sie losen wolle Als er sagt sie seien es nicht wert will sie nur die merkwurdigste Geschichte aus seinem Rauberleben horen Er erzahlt wie er mit hundert Mann die Wohnung eines Riesen plunderte Zehn Riesen nahmen sie gefangen und verteilten sie auf sich so dass einer jeden Tag einen von zehn auffrass Als die Reihe zuletzt an ihm war gab er sich als Arzt aus der seine kranken Augen heilen konnte und ubergoss ihn mit giftiger Bruhe Als der Geblendete wutend um sich schlug versteckte er sich am Hahnenbalken und dann zwischen den Schafen die der Riese durch seine Beine auf die Weide laufen liess Weil er dicker war wollte der Riese ihn fressen aber er sprang weg bis der Riese ihn entnervt hinauswarf Draussen verhohnte er ihn Der Riese gab ihm einen Ring in vorgeblicher Anerkennung der aber bewirkte dass er immer hier bin ich rufen musste Der Riese hatte ihn fast eingeholt als er sich den Finger abbiss und entkam Der Rauber erzahlt fur seinen zweiten Sohn weiter wie er in der Wildnis schliesslich ein Haus fand vor dem drei getotete Manner an einem Ast hingen Drinnen war eine geraubte Frau mit ihrem Kind das sie den Ungeheuern zum Abend kochen musste Er gibt ihr einen der Toten und versteckt sich Als das oberste Ungeheuer nach dem Essen drei Fleischproben holen lasst um zu wissen dass sie wirklich das Kind gegessen haben hangt sich der Rauber an die Stelle und lasst sich in die Lenden schneiden Fur seinen dritten Sohn erzahlt der Rauber weiter Er horchte wie der Oberste den Mann mit dem noch frischen Fleisch verlangte Er hing sich wieder an den Ast und sollte grade geschlachtet werden als ein Unwetter die Ungeheuer vertrieb Er wanderte mit der Frau vierzig Tage und brachte sie ihrer Familie zuruck Die Konigin findet er habe damit viel Boses gutgemacht und gibt die Sohne frei Herkunft BearbeitenDie Bruder Grimm hatten die Erzahlung in einer Handschrift des 15 Jahrhunderts deren Quelle leicht alter sein kann aus Moriz Haupts Zeitschrift Altdeutsche Blatter 1836 Bd 1 119 128 Die Weiterfuhrung der Sage vom Riesen Polyphem aus Homers Odyssee fanden sie trefflich und unabhangig von den Darstellungen anderer Volker Auch in seiner Abhandlung 1857 glaubte Wilhelm Grimm noch an eine nebenhomerische Erzahltradition von Polyphem So sammelte er Versionen in Serbisch Rumanisch Estnisch Finnisch und Russisch 1 2 Es wurde vermutet dass wohl praktisch alle Versionen auf Johannes de Alta Silvas Dolopathos zuruckgingen In der 7 Auflage liessen sie das Zaubermarchen wohl deshalb wieder weg 3 Eine empirische Studie kam zu einem anderen Ergebnis Auf Basis von insgesamt 98 Handlungselementen aus 44 verschiedenen Uberlieferungen wurde dazu eine phylogenetischen Rekonstruktion durchgefuhrt Diese aus der Evolutionsbiologie entlehnte Methode wird zur Bestimmung der genetischen Abstammung oder Verwandtschaftsbeziehungen von Mythen benutzt Die Uberlieferung in der Version der Walliser erwies sich dabei als diejenige die einer prahistorischen europaischen Ursprungsversion am nachsten kam 4 Literatur BearbeitenGrimm Bruder Kinder und Hausmarchen Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Bruder Grimm Mit einem Anhang samtlicher nicht in allen Auflagen veroffentlichter Marchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rolleke Band 3 Originalanmerkungen Herkunftsnachweise Nachwort S 272 513 541 542 Durchgesehene und bibliographisch erganzte Ausgabe Stuttgart 1994 Reclam Verlag ISBN 3 15 003193 1 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Grimm Die Sage von Polyphem Konigl Akad der Wissenschaften 1857 google de abgerufen am 17 Januar 2018 Robarts University of Toronto Pausanias s Description of Greece tr with a commentary by J G Frazer London Macmillan 1898 archive org abgerufen am 17 Januar 2018 Uther Hans Jorg Handbuch zu den Kinder und Hausmarchen der Bruder Grimm Berlin 2008 S 482 484 de Gruyter ISBN 978 3 11 019441 8 Julien d Huy Julien D Huy Polyphemus Aa Th 1137 A phylogenetic reconstruction of a prehistoric tale Hrsg Nouvelle Mythologie Comparee Band 1 Nr 1 2013 archives ouvertes fr nbsp Wikisource Der Rauber und seine Sohne Quellen und Volltexte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Rauber und seine Sohne amp oldid 212859560