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Der Landprediger ist eine Erzahlung von Jakob Michael Reinhold Lenz die im Winter 1776 77 in Emmendingen entstand 1 Heinrich Christian Boie liess die Geschichte Mitte 1777 in drei aufeinander folgenden Heften 2 seiner Zeitschrift Deutsches Museum drucken 3 Jakob Michael Reinhold LenzJohannes Mannheim Pfarrer von Grossendingen verkundet des Sonntags eine andere Art von Kirchenlehre Er vermischt geistliche und okonomische Angelegenheiten Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenJohannes Sekundus von seinem Vater dem o g Pfarrer erzogen steigt zu einem ausserordentlichen Abgesandten der Generalstaaten auf und ehrt seine verstorbenen Eltern auf vielfache Weise Eine ist die Publikation der zweibandigen Geschichte des Lebens und der Taten seines Vaters von letzterem zu Lebzeiten eigenhandig verfasst Der Ich Erzahler zieht dieses in Amsterdam erschienene umfangliche Werk zur vorliegenden kurzen Erzahlung zusammen Johannes Mannheim wird von seinem Vater einem thuringischen Geistlichen auf die Universitat geschickt In der Universitatsstadt mietet sich der Student im Haus eines kinderreichen ehrwurdigen koniglichen Amtmannes ein Jener Beamte besitzt ein Landgut Neben seinem Theologiestudium wir der junge Student dort auf dem Lande von dem Amtmanne in die okonomischen Wissenschaften eingefuhrt Spater dann sieht sich der angehende junge Theologe genauer in der Welt um bereist die franzosischsprachige Schweiz und halt sich langere Zeit in England auf Wieder heimgekehrt will er Mademoiselle Susanna Luzilla Bulac seine erste Liebe freien Das Fraulein Tochter des Propstes seines Vaters ist inzwischen vergeben Johannes Mannheim erhalt eine mittelmassig gute Stelle als Dorfpfarrer Er versammelt die angesehensten Burger des Dorfs um sich und bespricht mit ihnen Hindernisse ihres Guterbaues und andere wirtschaftliche Angelegenheiten Schliesslich bewirtschaftet der Pfarrer mit einem der wohlhabigsten Burger seines Dorfs ein Landgut und wird dabei dank seiner praktischen Fertigkeiten wohlhabend Eine Hausfrau ist vonnoten Johannes Mannheim besinnt sich des ehrwurdigen Amtmanns Dieser wohnt noch eine starke Tagreise von dem Dorf entfernt in der Universitatsstadt Nach einigem Hin und Her gewinnt Johannes Mannheim die Liebe der liebreizenden jungen Amtmannstochter Albertine Die Ehe ist glucklich Aus ihr geht Johannes Sekundus hervor Erfolgreich mit glucklicher Hand und gewandter Zunge hilft der Pfarrer die traurige Spalte zwischen den beiden Standen demlandlichenAdel und dem edlen Burger ein Stuckchen zu schliessen Uberdies gewahrt Johannes Mannheim in seinem Hause manchem Kunstler und Gelehrten Asyl So entsteht auf dem Dorfe in gewisser Art eine Akademie der Kunste und Wissenschaften Man fuhrt Komodien auf und wallfahrtet in die benachbarten Gebirge Der Pfarrer und seine Frau Albertine wollen Romane schreiben und Verse schmieden Das Paar versagt sich diese Ambition ebenso wie der Pfarrer sich das Tabak Rauchen und die Pastorin sich das Kaffee Trinken abgewohnt Nach dem Tode des Ehepaares findet dann der Sohn Johannes Sekundus doch einige furtreffliche Traktate Erbstucke aus der Feder des seligen Vaters Rezeption BearbeitenVoit 4 bemerkt der Pfarrer und Landwirt Johannes Mannheim gestalte die Arbeit in seinem Dorf nach sozialutopischen Vorstellungen burgerlicher Volksaufklarung Am Vorabend der Franzosischen Revolution weist Lenzens Pfarrer einen hochnasigen Herrn vom Hofe in die Schranken 5 Wenn Voit 6 zur Prosa des Autors schreibt Lenzens oft emphatischer Stil liegt ins nicht mehr so trifft das insbesondere auf das ins Marchenhafte abgleitende Ende der Erzahlung zu Voit 7 bescheinigt dem Autor gestalterische Kraft und hebt als Beispiel die Passage hervor in der Johannes Mannheim seine Jugendliebe Luzilla aufsucht Lenz setze sich in der Erzahlung mit dem hoch verehrten Vater einem angesehenen Prediger auseinander 8 Diese letzte grossere Arbeit Lenzens war auch der letzte kuhne Entwurf des Dichters in die Zukunft 9 Literatur BearbeitenQuelleFriedrich Voit Hrsg Jakob Michael Reinhold Lenz Erzahlungen Zerbin Der Waldbruder Der Landprediger S 68 122 Reclam Stuttgart 1988 Ausgabe 2002 165 Seiten Mit Anmerkungen S 125 141 und einem Nachwort S 147 165 ISBN 3 15 008468 7ErstausgabeText der Erzahlung Deutsches Museum 1 Band 1777 S 289 307 S 409 439 S 567 574 ub uni bielefeld de AusgabenDer Landprediger S 296 347 In Helmut Richter Hrsg Lenz Werke in einem Band Aufbau Verlag Berlin Weimar 1986 4 Aufl Einleitung von Rosalinde Gothe Anmerkungen S 406 408SekundarliteraturFriedrich Voit Hrsg Jakob Michael Reinhold Lenz Werke Reclam Stuttgart 1992 Ausgabe 1998 604 Seiten Mit Anmerkungen S 463 545 und einem Nachwort S 559 604 ISBN 3 15 008755 4 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z S 386 Stuttgart 2004 ISBN 3 520 83704 8 Franz Werner Bettelnder Dichter oder dichtender Bauer Der Landprediger von J M R Lenz eine literarische Folge seiner Verbannung aus Weimar Heidelberg 2009 ISBN 978 3 86809 010 9 Franz Werner Landlebenidylle oder Intellektuellenutopie J M R Lenz Der Landprediger In Lenz Jahrbuch Band 12 St Ingbert 2002 2003 erschienen 2005 S 31 67 Weblinks BearbeitenDer Text im Project Gutenberg Der Landprediger im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Voit 1992 S 578 9 Z v u Hefte April Mai und Juni 1777 Quelle S 123 9 Z v o und siehe auch unter Erstausgabe in diesem Artikel Voit 1992 S 578 3 Z v u Die Szene mit dem Hofling einem Vetter des adeligen Gastgebers Quelle S 88 6 Z v u bis S 93 16 Z v o Quelle S 164 11 Z v u Quelle S 165 6 Z v o R Gothe in der Ausgabe H Richter Hrsg S VII 1 Z v o und 20 Z v o R Gothe in der Ausgabe H Richter Hrsg S XXIV 17 Z v u Normdaten Werk GND 7664927 1 lobid OGND AKS VIAF 200821538 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Landprediger amp oldid 200839584