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Der Amtschirurgus Heimkehr ist eine biografische Erzahlung von Theodor Storm Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Entstehung und Veroffentlichung 3 Quelle 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie Geschichte besteht aus zwei Teilen auf die sich die beiden Teile des Titels beziehen Im ersten Teil erzahlt Storm eine Episode aus seiner Zeit an der Husumer Gelehrtenschule Zu dieser Zeit lebte in Husum ein geistig etwas verwirrter Mann der als der ehemalige Amtschirurgus bekannt war Er lebte in einer kleinen Kammer auf dem Dachboden des Rathauses wo ihn Storm einmal besuchte Dort gab es viele Ratten die der Amtschirurgus futterte und eine sogar zahmte Seine geistige Verwirrung zeigte sich auch darin dass er vom Giebelfenster des Rathauses hinabrufend sich als Kronprinzen von Preussen ausrief und allerlei Verwunschungen uber die hochsten Wurdentrager der Stadt herabrief Der Erzahler berichtet dass der Amtschirurgus dies oft tat wenn ein Gewitter aufzog und damit eine Wettervorhersage fur die Stadtbewohner darstellte Er konnte durch eine Deckenluke in den Rathaussaal hinabsehen Dort gab es einmal im Jahr eine Feier bei der die Primaner der Gelehrtenschule selbstgeschriebene Reden hielten oder Gedichte vortrugen Storm schrieb fur diesen Anlass das Gedicht Matatias der Befreier der Juden Wahrend des Vortrags sah er den Amtschirurgus aus seiner Luke schauen und danach wurde er von einem judischen Freund und Geschaftspartner seines Vaters in den Ratskeller eingeladen um auf seinen gelungenen Vortrag anzustossen Als Bekraftigung seiner Sympathie fur das judische Volk die eng mit der Bekanntschaft dieses Mannes zusammenhangt schiebt Storm an dieser Stelle sein Gedicht Crucifixus in den Text ein Darin wird das Kruzifix als Bild der Unversohnlichkeit zwischen Christen und Juden kritisiert Mit dem Satz Aber ich kann so nicht weiter schreiben bricht Storm diesen Erzahlstrang ab und beginnt in melancholischem Tonfall seine Ruckkehr in die Stadt viele Jahre spater zu schildern Das Stadtbild hat sich nach einem grossen Brand stark verandert Er schlendert durch die Stadt und erinnert sich wehmutig an ehemalige Bewohner Beim Gang uber den Friedhof kommt er auch an das Grab von Georg einem in der Schlacht bei Idstedt gefallenen Freund aus Studienzeiten sowie an das Grab des Amtschirurgus Er erinnert sich an seine letzte Begegnung mit dem vom Alter gebeugten Mann der inzwischen im stadtischen Krankenhaus untergebracht war und die Ratten des Rathauses betrauerte die inzwischen vergiftet wurden Auf dem Heimweg vom Friedhof begegnet ihm eine Dame in der er das junge Madchen wiedererkennt dessen Schonheit er einst als Primaner von Ferne bewundert hatte Entstehung und Veroffentlichung Bearbeiten1870 schrieb Storm eine Reihe kleinerer Texte in denen er Jugenderinnerungen poetisch verarbeitete Die Sammlung trug den Titel Zerstreute Kapitel und wurde von Februar 1871 bis Februar 1872 in Westermanns Monatsheften veroffentlicht Der erste dieser Texte war Der Amtschirurgus Heimkehr 1873 folgte die erste Buchausgabe der Sammlung im Gebruder Paetel Verlag mit einer leicht erweiterten Fassung von Der Amtschirurgus Heimkehr 1 Quelle BearbeitenTheodor Storm Der Amtschirurgus Heimkehr In Ausgewahlte Novellen Erster Band Leipzig Insel Verlag 1953 S 281 297 Weblinks BearbeitenDigitalisat der Ausgabe in Zerstreute Kapitel von 1873 Volltext im Projekt Gutenberg DE Heinrich Detering Kafkas Affe Derridas Katze Storms Ratten Cultural Animal StudiesEinzelnachweise Bearbeiten Philipp Theison Zerstreute Kapitel 1871 72 In Christian Demandt Philipp Theisohn Hrsg Storm Handbuch Leben Werk Wirkung Stuttgart Metzler 2017 S 265 269 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Amtschirurgus Heimkehr amp oldid 211717043