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Das Depot von Zehmitz auch Hortfund von Zehmitz ist ein Depotfund der fruhbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur 2300 1550 v Chr aus Zehmitz einem Ortsteil der Gemeinde Sudliches Anhalt im Landkreis Anhalt Bitterfeld Sachsen Anhalt Es datiert wahrscheinlich ins 20 Jahrhundert v Chr Das Depot befindet sich heute im Landesmuseum fur Vorgeschichte in Halle Saale Inhaltsverzeichnis 1 Fundgeschichte 2 Zusammensetzung 3 Datierung 4 Literatur 5 WeblinksFundgeschichte Bearbeiten1997 wurde auf halber Strecke zwischen Zehmitz und Zehbitz von Ralf Schwarz mittels Luftbildarchaologie eine grossflachiges mehrperiodiges Siedlungsareal entdeckt Im Vorfeld der Errichtung einer Ferngastrasse der MITGAS von Peissen Bernburg nach Leipzig Wiederitzsch fand hier 2003 eine archaologische Untersuchung unter Leitung von Helge Jarecki statt Ein Grabungsarbeiter stiess dabei in einer Grube auf Bronzegegenstande Als die Fundstelle daraufhin mittels Kreuzschnitt genauer untersucht wurde wurden weitere Bronzegegenstande entdeckt Die Erde um diese Funde herum wurde nun im Block geborgen und in der Restaurierungswerkstatt des Landesamts fur Denkmalpflege und Archaologie in Halle untersucht wobei aber keine weiteren Metallgegenstande gefunden wurden Am Rand der Grube wurde spater noch ein weiterer Bronzegegenstand entdeckt Innerhalb der Grube lagen alle Metallgegenstande in einem einheitlichen Horizont mit einer maximalen Ausdehnung von 1 0 m 0 5 m und einer Hohe von 0 3 m Zusammen mit ihnen wurden mehr als 100 Keramikscherben knapp 100 Tierknochen sowie Feuerstein Artefakte Huttenlehm und botanische Reste gefunden Zusammensetzung BearbeitenDas Depot besteht aus sieben Bronzegegenstanden eine zweiteilige Schleifennadel mit Rollenkopf eine einteilige Schleifennadel mit Spiralkopf ein Noppenring ein Bronzedraht und drei Spiralrollchen Der Draht ist in vier Teile zerbrochen Er und der Noppenring wurden ineinander gewickelt aufgefunden Das Gesamtgewicht der Funde betragt 177 g Von den beiden Nadeln dem Noppenring und dem Draht wurden in Halle Proben genommen und diese am Institut fur Archaometrie der TU Bergakademie Freiberg mittels energiedispersiver Rontgenfluoreszenzanalyse untersucht Dabei wurde festgestellt dass die Gegenstande aus fur Mitteldeutschland eher ungewohnlichem Fahlerzmetall bestehen also aus sulfidischem Kupfererz mit hohen Beimengungen von Arsen Antimon Nickel und Silber Der Zinngehalt ist bei den Nadeln und dem Noppenring ausserst niedrig zwischen 0 085 und 0 6 Prozent und hatte damit keinen nennenswerten Effekt auf die Materialeigenschaften Moglicherweise geht er auf das Einschmelzen von Altmetall zuruck Beim Draht ist der Anteil an Zinn 4 4 Prozent und Silber 5 4 Prozent gegenuber den anderen Stucken deutlich erhoht Datierung BearbeitenDas Alter des Depots konnte uber eine Radiokarbondatierung von zwei verkohlten Gerstenkornern die ebenfalls in der Grube gefunden wurden relativ genau bestimmt werden Diese ergab fur das erste Korn ein Alter von 1982 1914 cal BC im 1 Sigma Bereich bzw 2046 1878 cal BC im 2 Sigma Bereich und fur das zweite Korn ein Alter von 1982 1914 cal BC im 1 Sigma Bereich bzw 2048 1878 cal BC im 2 Sigma Bereich Die Niederlegung des Depots durfte damit etwa in der Mitte des 20 Jahrhunderts v Chr erfolgt sein Literatur BearbeitenHelge Jarecki et al Der fruhbronzezeitliche Hortfund von Zehmitz Ldkr Kothen In Archaologie in Sachsen Anhalt Neue Folge Band 4 II 2006 S 305 330 Weblinks BearbeitenMuseum Digital Schleifennadeln aus Hortfunden von Zehmitz und Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Depot von Zehmitz amp oldid 236859508