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Das doppelte Pensum ist eine deutsche Fernsehserie aus dem Jahr 1984 uber die Doppelbelastung von Frauen in einem Berliner Pharmakonzern Sie wurde von der Universum Film im Auftrag des SFB Berliner Werbefunk produziert und ist einer der seltenen Versuche den Alltag von Fabrikarbeiterinnen zum Thema einer unterhaltsamen Vorabendserie zu machen Regie fuhrte Detlef Ronfeldt die Drehbucher schrieb unter dem Pseudonym Nikolai Zink der damalige Leiter der Bundeszentrale fur politische Bildung nach Motiven von Ingeborg Drewitz Die Hauptrolle spielte Elke Aberle Kameramann war Heinz Pehlke Kurz vor der Ausstrahlung im Herbst 1984 wurde die Serie in einer Sondervorfuhrung im Berliner Abgeordnetenhaus gezeigt FilmTitel Das doppelte PensumProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1984Lange 7 x 50 MinutenStabRegie Detlef RonfeldtDrehbuch Nikolai ZinkProduktion Universum Film Norbert Sauer Gisela MoltkeKamera Heinz PehlkeBesetzungElke Aberle Wolfgang Bathke Ela Behrends Vera Kluth Eberhard Pruter Georgia Mowe Gesche Schmoll Janina Richter Gunter Glaser Evelyn Meyka Ronald Nitschke Renate Reiche Peter Kock Die Serie wurde vom 27 September 1984 bis 8 November 1984 im Vorabendprogramm der ARD erstmals ausgestrahlt und vom 8 bis 29 August 1987 auf EinsMuXx wiederholt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Resonanz 3 Produktionsnotizen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenIm Mittelpunkt der Serie steht die in den Betriebsrat gewahlte Arbeiterin Hilde Nannen Elke Aberle Sie will nicht nur weibliches Alibi des Betriebsrats sein sondern wirklich etwas fur ihre Kolleginnen tun und setzt sich gegen viele Widerstande engagiert fur einen Facharbeiterinnenlehrgang ein Nach und nach lernen wir in den insgesamt sieben Episoden der Serie die unterschiedlichsten Frauen des Pharmakonzerns kennen von den Arbeiterinnen in der Produktion bis zur Angestellten aus der Verwaltung Sie alle haben durch die Mehrfachbelastung denen sie als berufstatige Frauen ausgesetzt sind vergleichbare Probleme unabhangig vom Alter und unabhangig davon ob sie an den Tablettenfliessbandern oder im Management arbeiten die Arbeit in der Fabrik die Fuhrung des Haushalts die Auseinandersetzung mit den Mannern um Rollenverstandnis und Arbeitsteilung beim taglichen Kleinkram die Sorge um Kinder und Eltern Das alles kostet Kraft und Zeit Es ist kein Wunder dass Hilde Nannen mit ihren politischen Ideen die von denen die davon profitieren konnten vor allem als zusatzliche Belastung empfunden werden letztlich scheitert Episoden Farbe Rosa Warme Luft Mann im Haus Kleine Brotchen Hausfrau und Mutter Rote Tucher Alte SchuleResonanz BearbeitenKnut Hickethier schrieb in epd Kirche und Rundfunk Es ist schon etwas Besonderes dass plotzlich am Fliessband angelernte Arbeiterinnen eines Chemiekonzerns Hauptfiguren eines Werberahmenprogramms werden Doppeltes Pensum meint Beruf und Haushalt meint die mehrfache Belastung denen diese Frauen vielfach ausgesetzt sind Es ist eine Serie die in ihrer Figurenkonstruktion und Milieubeschreibung anknupft an die allzu schnell abgebrochenen Versuche des Arbeiterfilms im Fernsehen der fruhen siebziger Jahre es ist eine Vorabendserie die realistisch wie lange nicht Alltag schildert Hier werden endlich einmal neue Geschichten erzahlt nicht solche die man so oder anders auf diesen Sendeplatzen schon tausendmal gehort und gesehen hat Er fahrt fort Was die Serie so erfreulich macht ist dass die Figuren nicht ausgedacht wirken sondern glaubwurdig lebendig und dies weil sie nicht als schiere Typen und soziale Stellvertreter daherkommen sondern widerspruchlich gezeichnet sind Sein Fazit Gewiss ist die Handlungskonstruktion in den zweimal 25 Minuten pro Folge insgesamt sieben manchmal etwas gewollt Doch wichtiger sind die vielen Alltagsdetails die die Serie lebendig machen sind die oft filmischen Formen wie zum Beispiel Stress am Arbeitsplatz uber die Bewegungen oder Erstarrungen der Augen gezeigt werden Uber den von Folge zu Folge sich fortsetzenden Grundkonflikt wird auch Spannung und Interesse weiter zu sehen erzeugt welche neuen subversiven Strategien erfindet die Betriebsratin Hilde was geschieht wenn sie das Kalkul des Managements unterlauft Zwar weiss ich schon der Facharbeiterinnenkurs wird letztlich scheitern doch gespannt wie es weitergeht bin ich trotzdem Und das ist mir bei einer Vorabendserie lange nicht mehr passiert Daruber lasst sich der ganze internationale Serienschrott der sich sonst so haufig auf diesen Sendeplatzen tummelt vergessen 2 Produktionsnotizen BearbeitenAngeregt von Rainer Werner Fassbinders Fernsehserie Acht Stunden sind kein Tag war Das doppelte Pensum eine programmpolitische Spatfolge der Serienwerkstatt in der ARD ZDF und die Bundeszentrale fur politische Bildung zu Beginn der 1970er Jahre uber Produktionsbedingungen und politische Wirkungen von Fernsehserien nachzudenken begannen 3 Die Serie war zunachst auf sechs Episoden geplant wurde aber wahrend der Stoffentwicklungsphase auf sieben Episoden verlangert Der Kameramann Heinz Pehlke war in den 1950er und 1960er Jahren einer der renommiertesten deutschen Kameramanner Zu den zahlreichen Spielfilmen die er fur Kino und Fernsehen fotografierte gehoren Die Halbstarken 1954 Die Zurcher Verlobung 1957 Der Schinderhannes 1958 Heimweh nach St Pauli 1963 und Falk Harnacks Jeder stirbt fur sich allein 1962 4 Nikolai Zink war das Pseudonym von Christian Longolius der zunachst Medienreferent spater Leiter der Bundeszentrale fur politische Bildung war Das doppelte Pensum war ein fruhes Beispiel fur die Versuche des Regisseurs Detlef Ronfeldt sperrige Geschichten aus Politik und Arbeitswelt in einer Mischung aus genauer Beobachtung Psychothriller und Sozialdrama fur ein breites Publikum spannend und effektvoll aufzubereiten die in den 1990er Jahren mehrfach mit Fernsehpreisen belohnt wurden Weblinks BearbeitenDas doppelte Pensum bei Fernsehserien de Das doppelte Pensum auf der Website von Detlef RonfeldtEinzelnachweise Bearbeiten Das doppelte Pensum auf fernsehserien de Knut Hickethier epd Kirche und Rundfunk 82 1984 Egon Netenjakob Anatomie der Fernsehserie Fernsehmacher untersuchen ihre Produktionsbedingungen Mainz v Hase amp Koehler 1976 Pehlke Heinz Biografie bei cinegraph de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das doppelte Pensum amp oldid 210463123