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Die curriculare Didaktik auch als lernzielorientierter Unterricht bekannt wurde in Deutschland in den 1970er Jahren von Bernhard und besonders Christine Moller entwickelt Einer der wichtigsten Vertreter des lernzielorientierten Ansatzes in den USA war Robert Mager Ein Curriculum lat currere laufen definiert Moller als Plan fur den Aufbau und Ablauf von Unterrichtseinheiten Das Lernziel ist fur sie die sprachlich artikulierte Vorstellung von der durch Unterricht oder andere Lehrveranstaltungen zu bewirkenden beobachtbaren Verhaltensanderung eines Lernenden Es kann von vollig verschiedenen Ausgangspositionen hergeleitet werden Aus diesem Grund verleiht Moller ihrem Ansatz die Zusatzbezeichnung lernzielorientiert In diesem Ansatz ist der Zielerstellungsprozess ein zentraler Bestandteil der Unterrichtsplanung Der Planungsprozess benotigt ein handhabbares Instrumentarium fur den Erstellungsprozess dieser Ziele Prazise Ziele sind grundlegende Voraussetzung fur eine effektive Methodenauswahl und nur anhand dieser Ziele kann der Erfolg des Lern und Lehrprozesses uberpruft werden Das didaktische Modell Mollers orientiert sich an behavioristischen Arbeiten die beobachtbares Verhalten in den Mittelpunkt stellen Der lernzielorientierte Ansatz ist praskriptiv er gibt also Handlungsanweisungen zu Unterricht und dessen Planung Der Ansatz setzt aber gleichzeitig auch deskriptive und normative Didaktik voraus Dabei beruht deskriptive Didaktik auf Ergebnissen der empirischen Unterrichtsforschung Hingegen hat normative Didaktik die Frage zum Gegenstand welche Ziele angestrebt und wie diese erreicht werden konnen Die Handlungsanweisungen werden fur den gesamten Prozess der Unterrichtsablaufplanung der in die Teilprozesse Lernplanung Curricularer Lehrplan CULP 1 Lernorganisation und Lernkontrolle fallt gegeben Als erster Teilschritt des Planungsprozesses werden somit Lernziele erstellt hierauf optimale Lernstrategien geplant und schliesslich geeignete Kontrollverfahren zur Uberprufung der Lernziele ausgewahlt Die Lernplanung erfolgt in vier Teilschritten Sammlung von Lernzielen Beschreibung von Lernzielen Ordnung von Lernzielen Entscheidung fur Lernziele Ist der Lernplanungsprozess abgeschlossen soll sich als Produkt ein geordneter Bestand prazise beschriebener und begrundeter Lernziele zur Weiterverarbeitung ergeben Nun kann der Lernorganisationsprozess begonnen werden Im Zentrum dieses Prozesses steht die Auswahl der Unterrichtsmethoden und medien mit deren Hilfe die aufgestellten Lernziele optimal erreicht werden konnen Stehen die Methoden fest mussen sie geordnet werden z B anhand einer Ziele Methoden Matrix mit Aufstaffelung nach kognitiven affektiven und psychomotorischen Zielen Ist der Lernorganisationsprozess abgeschlossen ergeben sich als Produkt den Lernzielen und Lernenden zugeordnete eindeutig beschriebene und begrundete Unterrichtsmethoden und medien Nun kann die Lernkontrollarbeit begonnen werden Im Prozess der Lernkontrolle werden Kontrollverfahren entwickelt und ausgewahlt mit deren Hilfe uberpruft werden kann ob der Lernende die aufgestellten Lernziele erreicht hat Diese Testaufgaben sollen die Lernziele des Curriculum reprasentieren Vorteile Transparenz die durch ihre Offenlegung ein demokratisierendes Element impliziert Kontrollierbarkeit die auch die Entscheidungen des Lehrers im Planungs und Organisationsprozess beurteilbar werden lassen Beteiligung der Betroffenen wobei durch Einbindung aller Beteiligten Eltern Lehrer und Schuler Mitentscheidung und bestimmung moglich wird Effizienz durch Lernziele als Grundlage der Lernorganisation was positive Verstarkungsmoglichkeiten nach dem Skinnerschen Lernmodell fur Lerner und Lehrer schaffen soll Nachwirkung BearbeitenDer curricularen Didaktik ist das in der Hochschulbildung verbreitete modernere Konzept eines Constructive Alignment ahnlich Bei der curricularen Didaktik haben sich nach einem Siegeszug in den fruhen 1970er Jahren so viele Probleme ergeben dass sie heute als Theorie kaum mehr vertreten wird Die Deduktion der Lernziele von oben nach unten Tannenbaum kann nicht so eindeutig wie gewunscht erfolgen weil die Lehrer Schuler Interaktionen zu komplex sind die Inhalte und Methoden neben den Zielen zu berucksichtigen sind die Logik des Planens durch eine Hermeneutik erganzt werden muss und die Schuler sowie Lehrkrafte in ihrer Eigenart nicht in den Blick geraten 2 Eine Praxis hat sich vor allem in der Berufsbildung erhalten Literatur BearbeitenChristine Moller Die curriculare Didaktik In Herbert Gudjons Rita Teske Rainer Winkel Hrsg Didaktische Theorien 8 Auflage Bergmann und Helbig Hamburg 1995 PB Bucher Band 1 ISBN 3 925836 00 4 S 63 77 Christian Fischer Hrsg Curriculum und Didaktik der Begabtenforderung Begabungen fordern Lernen individualisieren Lit Verlag Munster 2004 Begabungsforschung Band 1 ISBN 3 8258 7737 X Hartwig Schroder Lernen und Lehren im Unterricht Grundlagen und Aspekte der allgemeinen Didaktik 5 neu uberarbeitete Auflage Arndt Munchen 1996 Reihe Wissenschaft und Schule Band 3 ISBN 3 923972 03 2 Einzelnachweise Bearbeiten Josef Brecht Entwurf von Aufgaben zur Anwendung erdkundlicher Arbeitstechniken im Rahmen der Curricularen Lehrplane In Josef Brecht Gerhart Gradenegger Hrsg Friedrich Koenig Gymnasium Wurzburg Jahresbericht 1979 80 Hrsg vom Direktorat des Friedrich Koenig Gymnasiums Wurzburg Wurzburg 1980 S 127 137 hier S 127 131 Werner Jank Hilbert Meyer Didaktische Modelle Cornelsen Frankfurt am Main 1991 S 84 87 298 301 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curriculare Didaktik amp oldid 216380806