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Die Cueva de las Palomas spanisch Hohle der Tauben ist eine Lavarohre auf der Kanarischen Insel La Palma Sie befindet sich im Malpais de Las Manchas genannten mittleren Teil des vom Llano del Banco Vulkan einer der drei bei der San Juan Eruption 1949 tatigen Vulkane ausgehenden Lavastroms Sie liegt nordlich des Dorfes Las Manchas de Abajo der Gemeinde Los Llanos de Aridane und westlich des Dorfes San Nicolas der Gemeinde La Palma Im Gegensatz zum Nachbarort Todoque der weniger als 1000 m entfernt liegt und wahrend des Vulkanausbruchs auf La Palma 2021 vollstandig zerstort wurde ist die Cueva de las Palomas von den Lavastromen verschont geblieben Cueva de las Palomas mit Tageslicht durch eine OffnungBegehbares Stuck Lavarohre genannt El vidrio unter dem Besucherzentrum im Hintergrund Nachbildungen von Tauben Die Lavarohre besteht aus den Abschnitten Todoque I und Todoque II welche als Naturdenkmal Tubo Volcanico de Todoque in das Gesetz 12 1994 aufgenommen wurden BOCA Nr 157 vom 24 Dezember 1994 1 Mit der Anderung des Dekrets 174 2009 der Regierung der Kanarischen Inseln wurde 2016 der Name der besonderen Schutzzone Tubo Volcanico de Todoque in Malpais de Las Manchas y Cueva de Las Palomas geandert und erhielt insgesamt einen Status als Natura 2000 Gebiet 2 Inhaltsverzeichnis 1 Lavarohren im Lavafeld des San Juan 2 Bildungsmechanismus von Lavarohren 3 Lava als Lebensraum 4 Besucherzentrum und Zugange zu den Lavarohren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLavarohren im Lavafeld des San Juan BearbeitenDer Vulkanausbruch von 1949 meist San Juan genannt fand auf dem Bergkamm der Cumbre Vieja an drei Ausbruchsstellen zeitlich versetzt statt Alleine aus dem Spaltenvulkan in der Ebene Llano del Banco in 1300 Meter Hohe auch als Llano del Banco Vulkan bezeichnet ergoss sich ein grosser Lavastrom uber die Westflanke der Cumbre Vieja bis zum Meer der dort eine grosse Lavaplattform im Meer entstehen liess Heute befinden sich dort neben grossen Bananenplantagen die Siedlung La Bombilla und der Leuchtturm Faro de Punta Lava In dem ausgedehnten Lavafeld hatten sich mehrere Lavarohren ausgebildet 1 3 4 Name Code 1 Lange m Gelandehohe m u M Zu gange BemerkungCueva de Johannes Sprunk LLA 06 0 37 7 625 durch menschlichen Eingriff teilweise zerstortCueva Lavico Las Manchas LLA 12 0 50Cueva Pequena Sima LLA 13 0 0 6Cueva El Vidrio LLA 14 0 15 550 0 2 28 36 N 17 53 W 28 6013659 17 8861121 550 BesucherzentrumCueva de Todoque I LLA 01 560 510 12 28 36 N 17 53 W 28 60128789 17 890772612 510 Naturdenkmal Cueva de Todoque II LLA 04 157 5 485 0 1 28 36 N 17 54 W 28 6022849 17 8950435 485 Naturdenkmal Cueva Verde LLA 07 0 42 490 0 1 bis zu 10 m grosse HohlraumeCueva Hoyo de las Norias I LLA 09 0 38 365 0 1 durch menschlichen Eingriff teilweise zerstortCueva Hoyo de las Norias II LLA 10 0 40 350 20 m grosse GalerieCueva de la Terraza de Verano TZ 03 0 49 180 0 1Cueva La Muralla TZ 04 0 44 170 Die Hohle befindet sich unter der Strasse die nach Puerto Naos fuhrt Cueva La Murga LLA 0 68 4 0 15 eindringendes Wasser durch Bewasserung von Bananenplantagen1 Offizielle Kodierungen der Lavarohren auf La Palma seit 1997 Lage der Lavarohren in den Gemeinden LLA Los Llanos TZ Tazacorte 4 Die ehemals zusammenhangende Lavarohre Cueva de las Palomas wurde durch den Bau der Landstrasse LP 211 in die Abschnitte Todoque I und II getrennt Die Cueva de las Palomas Gesamtlange etwa 720 Meter ist eine von mehr als 100 Lavarohren auf La Palma wobei die Cueva Honda del Bejenado in der Gemeinde El Paso mit 1362 Meter die langste ist 2 Die ersten topografischen Untersuchungen der Lavarohren fanden im Jahr 1987 durch die Universitat La Laguna statt deren Ergebnisse 1996 veroffentlicht wurden 1998 wurde der Eingang der Lavarohre Todoque I entdeckt In den folgenden Jahren wurden weitere Abschnitte unterschiedlicher Langen des gesamten Verlaufes der Lavarohre festgestellt Der Eingang zur Lavarohre Cueva de las Palomas Todoque I besteht aus einer grossen Einsturzmulde und liegt im weitraumigen Lavafeld des Llano del Banco Vulkans zwischen den Orten Todoque und Las Manchas an der Landstrasse LP 211 5 Die Einsturzmulde wird im Spanischen Jameo genannt das Wort kommt aus der Sprache der kanarischen Ureinwohner der Guanchen und bedeutet Hohlraum oder Vertiefung im Erdboden Die Lavarohre ist sehr unterschiedlich geformt und besteht aus z T drei bis vier Meter hohen Wanden weiten Hallen und schmalen Durchgangen sowie ebenen Abschnittsverlaufen und steilen Abstiegen 6 nbsp Lavastrom des Llano del Banco Vulkans tal warts im Vor der grund der Anfang Aus tritts stelle nbsp Lavafeld des Llano del Banco Vulkans Be su cher zent rum im Bau im Hintergrund der Anfang des La va stroms nbsp Lavafeld des Llano del Banco Vulkans im Hintergrund das Meer nbsp Zugang zur La va roh re Todoque I 2012 vor der Er schlie ssung nbsp Zugang zur La va roh re Todoque I nbsp Einstieg zur La va roh re Todoque I nbsp Lavarohre El VidrioBildungsmechanismus von Lavarohren BearbeitenDer Bildungsmechanismus der Lavarohre wird wie folgt angenommen In der Nahe der Eruptionsstelle des Vulkans fliesst die Lava zunachst in offenen Kanalen im Gelande hinab wobei die Lava sich durch den Kontakt mit dem Umgebungsgestein an der Unterseite und durch den Kontakt mit der Luft an den Randern abkuhlt und erstarrt Durch die langsame Abkuhlung des Lavastroms an seinen Randern wird die Lava dort zahflussiger und es bilden sich Seitenwande die immer hoher wachsen und den Lavafluss schliesslich uberdachen Je grosser die Gelandeneigung ist desto leichter bildet sich ein Kanal aus der schliesslich zu einem Lavatunnel fuhrt Dabei kann wie das im Tunnel Todoque I zu beobachten ist ein Netz von Lavarohren entstehen sie erstrecken sich hier teils sichtbar neben ober und auch unterhalb des Haupttunnels Die maximale Fliessgeschwindigkeit des 1949 aktiven Lavastroms des Llano del Banco Vulkans wird mit 37 km h angegeben 7 Lava als Lebensraum Bearbeiten nbsp Stalaktiten in der Lavarohre El VidrioAn den Decken der Lavarohren wachsen teilweise kleine Stalaktiten heraus die aus dem einsickernden Niederschlagswasser auskristallisieren welches auf seinem Weg durch die Lava die Minerale im Gestein zuvor gelost hat Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Gips CaSO4 2 H2O oder auch Calcit CaCO3 6 In den Lavarohren hat sich eine besondere Fauna von wirbellosen Tieren ausgebildet die sich dem hypogealen Leben angepasst haben Mit Gesetz 12 1987 wurde dieses Gebiet zu einem besonders schutzenswerten Naturraum der Kanarischen Inseln und durch das Gesetz 12 1994 zum Naturschutzgebiet der Kanarischen Inseln erklart Dieser Raum bildet auch eine einzigartige unterirdische Landschaft mit besonderen Merkmalen die den Inselkomplex abwechslungsreicher machen 8 Mehrere Lavarohren dienen als Zufluchts und Nistplatze von Tauben Kaninchen kanarischen Hunden Eidechsen Fledermausen Ziegen und Kakerlaken dementsprechend befinden sich dort Ansammlungen von Taubenkot Schneckenhauser der Art Hemicycla sowie Skelette der vorgenannten Tierarten 4 Prozentual gesehen machen die Vulkanrohre jedoch nur 0 64 der Flache des Schutzgebietes aus wahrend die erkalteten Lavaflusse des Vulkans San Juan 40 89 Hektar der insgesamt 45 19 Hektar also 90 48 davon einnehmen Im Biotop Verbund spielen auch diese Flachen eine wichtige Rolle weshalb es 2016 zur naturschutzrechtlichen Umwidmung kam 2 Besucherzentrum und Zugange zu den Lavarohren Bearbeiten nbsp Besucherzentrum uber Cueva El Vidrio Dez 2020Im Lavafeld des Llano del Banco Vulkans wurde 2017 das Besucherzentrum Centro de interpretation de las cavidades volcanicas Canos de Fuege errichtet und im April 2019 eroffnet Im Keller des Gebaudes befindet sich der barrierefreie Zugang zu einem begehbaren Abschnitt der etwa 15 Meter langen Lavarohre El Vidrio 9 10 Durch das ausgedehnte Lavafeld vom Besucherzentrum hinunter zum bergwarts fuhrenden Zugang von Todoque I wurde ein begehbarer Metallsteg angelegt der die Betrachtung der vielfaltigen Formen des erstarrten Lavaflusses ermoglicht Literatur BearbeitenWitold Grebe Lavahohlen auf La Palma Die Cueva de Todoque und andere Hohlen In Spelaologisches Jahrbuch Verein fur Hohlenkunde in Westfalen Jg 2008 2009 2010 S 67 74 Rainer Olzem Timm Reisinger Geologischer Wanderfuhrer La Palma RT Geologie Verlag Aachen 2018 2 Auflage ISBN 978 3 00 059133 4 S 144 152 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tubo volcanico de Todoque Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Cueva de Todoque auf La Palma Cueva de las Palomas lapalma de abgerufen am 17 November 2021 F Dumpierrez et al Las cavidades volcanicas de los terminos municipales de Los Llanos de Aridane y Tazacorte PDF 6 1 MB In Vulcania revista de espeleologia del archipielago canario 2 Universitat Las Palmas de Gran Canaria 1998 abgerufen am 29 Oktober 2021 spanisch Octavio Fernandez Lorenzo Correccion del error cartografico cometido en la localizacion y orientacion del tubo volcanico de Todoque 2001 abgerufen am 29 Oktober 2021 spanisch Einzelnachweise Bearbeiten a b F Dumpierrez et al Las Cavidades Volcanicas de los Terminos Municipales de Los Llanos de Aridane y Tazacorte 1998 ISBN 84 923180 2 3 a b c Fin a la discusion el tubo es Cueva de las Palomas El Dia 16 Oktober 2021 abgerufen am 10 November 2021 R Olzem T Reisinger Die San Juan Eruption 1949 a b c Cueva de Las Palomas Las Manchas 4 Juni 2017 Lage Zugang zur Hohle Cueva de Las Palomas Google Earth a b Rainer Olzem Tubo Volcanico de Todoque Geologische Exkursionen auf La Palma 2012 Schautafel im Besucherzentrum Centro de interpretation de las cavidades volcanicas Canos de Fuege Monumento Natural del Tubo Volcanico de Todoque P 11 Lavarohre als neue Touristenattraktion In Wochenblatt Die Zeitung der Kanarischen Inseln Wochenblatt S L 10 April 2011 abgerufen am 28 Dezember 2019 El Centro de Interpretacion de las Cavidades Volcanicas Canos de Fuego abre sus puertas al publico EL APURON 12 04 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cueva de las Palomas amp oldid 218497864