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Der Couvent des Capucins frz Kapuzinerkloster in Sitten ist ein Kloster dessen Gebaude seit 1992 teilweise als Pflegeheim genutzt wird Architekt des Neubaus von 1961 bis 1968 war Mirco Ravanne Mailand den Umbau bewerkstelligten Baechler Gagliardi Sitten Das Kloster von SudenKapellenkranz an der alten Klosterkirche Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBaubeschreibung BearbeitenDie ursprungliche Bausubstanz des Kapuzinerklosters stammte aus dem Barock erbaut 1631 1643 1 es war nach 1920 bereits der Chor vergrossert und 1930 durch Alphonse de Kalbermatten der Sudflugel erweitert und mit einem dritten Geschoss aufgestockt worden 1948 erregte der Couvent Aufsehen als nach einem Erdbeben die Kirche saniert werden musste und vom italienischen Futuristen Gino Severini neu ausgemalt wurde das damals umstrittene Altarbild stellt die Stigmatisierung des Franziskus dar Der Umbau der 1960er Jahre das Meisterwerk Ravannes der 15 Jahre im Wallis verbracht hatte setzt seinen abgezirkelten L formigen Baukorper prazise auf den Grundmauern der alten Abtei auf Ansonsten verliess Ravanne aber den Ansatz den Charakter des barocken Ursprungsgebaudes moglichst zu wahren sondern entschloss sich mit Unterstutzung des Guardians Pere Damien eine zeitgenossische Losung zu suchen Er nahm zunachst das Kloster in seinem Zustand vor 1930 als Rohmaterial zum Ausgangspunkt seiner Uberlegungen Dafur schlug er den Verputz ab und legte das alte Bruchsteinmauerwerk frei Symbol des Franziskanischen Armutsideals aber gleichzeitig auch Bezugspunkt und Kontrast zu dem hinzuzufugenden Neuen das vor allem aus Sichtbeton Glas Metall Holz besteht Dieses Neue folgt nun zwei Systemen die dem Vorhandenen uberlagert wurden einem Orthogonalraster das vor allem den beiden neugebauten den Kreuzgang schliessenden Ost und Sudflugeln Ordnung gibt und einem konstruktiven Faltwerk das die Deckenaufbauten Seitenkapellen Passerellen des Kreuzgangs und vor allem den Chorabschluss strukturiert So entstand ein Baukastensystem das auf den Resten des Alten aufsitzt und sie filigran quasi bekront Das modulare Grundraster leitete sich aus der paarweise angeordneten Doppelzelle ab der Aufriss folgte den Brise Soleil die lediglich ausschnitthafte Ausblicke in die Landschaft zulassen gleichsam ein Blinzeln 2 Der Bau wurde als aus dem zeitgenossischen Walliser Architekturgeschehen herausstechend beschrieben allerdings von der Fachwelt kaum diskutiert So wunderte sich Stanislaus von Moos ein Jahrzehnt spater Wie war es moglich dass dieser Bau der weit uber dem Niveau der besten Schweizer Qualitatsarchitektur des vergangenen Jahrzehnts steht abgesehen von einem kurzen Aufflackern journalistischer Neugierde in Anbetracht der nonkonformistischen Walliser Kapuziner von der Fachwelt des Landes die Architekturzeitschriften nicht ausgenommen durch all die Jahre ignoriert wurde 3 wahrend Marie Claude Morand das Kloster wiederum funf Jahre spater als bewundernswerte Lektion fur kommende Zeiten und eine der seltenen gelungenen Interventionen auf Vorhandenem beschrieb 4 Sie vermutete dahinter die spezifisch italienische Erfahrung des aus Venedig stammenden und in Mailand tatigen Architekten das dortige rasche Wachstum der Metropolen Mailand Turin und Rom hatten den Umgang mit und die Sanierung von Vorhandenem viel wichtiger gemacht als in der Schweiz so dass hier ein radikal neues Element in die Schweizer Architekturszene eingebracht worden sei Die Ausstellung die 1998 von den Hochschulen der Romandie uber Mirco Ravanne entwickelt wurde und in Lausanne Genf Biel Sitten und Zurich gezeigt wurde thematisierte breit den Couvent des Capucins Literatur BearbeitenStanislaus von Moos Integration als Vollendung der Moderne Zur Erweiterung des Kapuzinerklosters in Sitten In Werk Archithese Band 66 Nr 25 26 Niggli 1979 S 20 ff doi 10 5169 seals 50754 Wolfgang Jean Stock Hrsg Europaischer Kirchenbau 1950 2000 Prestel Munchen 2002 ISBN 3 7913 2744 5 Angelica Diamantis Mirco Ravanne architecte designer Presses Polytechniques et Universitaires Romandes Lausanne 1998 ISBN 2 88074 381 8 Christa Zeller Schweizer Architekturfuhrer Band 3 Westschweiz Wallis Tessin Werk Verlag Zurich 1996 ISBN 3 909145 13 2 Bourgeoisie de Sion Hrsg Le Couvent des Capucins Sion 2017 bourgeoisie de sion ch PDF Weblinks BearbeitenOffizielle Webprasenz der Kapuziner in Sitten Couvent des Capucins Sitten auf der Plattform ETHoramaEinzelnachweise Bearbeiten Catherine Raemy Berthod Sion Kapitel 3 Inventaire topographique In Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 Band 9 Orell Fussli Zurich 2003 ISBN 3 280 05069 3 S 84 doi 10 5169 seals 10094 Die Beschreibung folgt und paraphrasiert im gesamten Abschnitt Stanislaus von Moos Integration als Vollendung der Moderne Zur Erweiterung des Kapuzinerklosters in Sitten In Werk Archithese Band 66 Nr 25 26 Niggli 1979 S 22 24 doi 10 5169 seals 50754 In der Einleitung des Aufsatzes Stanislaus von Moos Integration als Vollendung der Moderne Zur Erweiterung des Kapuzinerklosters in Sitten In Werk Archithese Band 66 Nr 25 26 Niggli 1979 S 20 doi 10 5169 seals 50754 Marie Claude Morand Architectures contemporaines en Valais 1960 1980 In Ingenieurs et architectes suisses Band 110 Nr 26 SEATU 1979 S 449 doi 10 5169 seals 75367 46 237623 7 358836 Koordinaten 46 14 15 4 N 7 21 31 8 O CH1903 593844 120690 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Couvent des Capucins Sitten amp oldid 228474871