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Complementarity determining regions CDRs komplementaritatsbestimmende Regionen sind Teil der variablen Domanen von Immunglobulinen Antikorper hergestellt von B Zellen und T Zell Rezeptoren hergestellt von T Zellen Jede B oder T Zelle produziert eine Sorte Proteinmolekul das ein spezifisches Antigen genauer ein spezifisches Epitop z B auf in den Korper eindringenden Viren Bakterien usw erkennen kann Die CDRs sind der variabelste Teil dieser Antikorper und T Zell Rezeptoren und somit die eigentliche Quelle der immensen Flexibilitat der Immunabwehr Der obere Teil die Fab Region eines Antikorpers Die komplementaritatsbestimmenden Regionen CDRs der Immunglobulin Schwerkette sind rot dargestellt Ein Satz von sechs CDRs bildet ein sogenanntes Paratop Als variabelste Teile der Immunmolekule sind CDRs unverzichtbar fur das Hervorbringen der grossen Vielfalt der von Lymphozyten erzeugten Antigen bindenden Molekule Sie werden manchmal auch als hypervariable Regionen bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Struktur 2 Siehe auch 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLage und Struktur Bearbeiten nbsp Skizze eines vierkettigen IgG Antikorpers Schwerketten innen Leichtketten aussen mit blauen Variabeldomanen wobei die CDRs als Teil der Variabeldomanen hellblau hervorgehoben sind Die Aminosauresequenz einer Variabeldomane eines Antikorpers oder sonstigen Antigenrezeptors enthalt drei komplementaritatsbestimmende Regionen CDR1 CDR2 und CDR3 Diese liegen in der Proteinsequenz der linear vom N zum C Terminus betrachteten Primarstruktur also Aminosauresequenz nicht direkt nebeneinander Antigenrezeptoren umfassen normalerweise zwei Variabeldomanen auf zwei verschiedenen Proteinketten der schweren und der leichten Kette Als Ergebnis hat jeder Antigenrezeptor sechs CDRs die gemeinsam das Antigen binden konnen Ein einzelner Antikorper hat zwei Antigenbindungsstellen die zusammen zwolf CDRs tragen Raumlich gesehen gibt es drei CDR Schleifen pro Variabeldomane in Antikorpern Das pentamere IgM Molekul hat daher sogar sechzig CDRs Die CDRs werden auch als hypervariable Regionen des Immunglobulins und des T Zell Rezeptors bezeichnet da sie die meiste Sequenzvariation aufweisen 1 Diese Variation wird durch die Neuordnung Rearrangement der beteiligten Gene wahrend der Lymphozytenentwicklung durch V D J Rekombination verursacht Auf DNA Ebene betrachtet befinden sich CDR1 und CDR2 im Variabel Segment V des Gens fur die schwere bzw leichte Kette CDR3 umfasst einen Teil des V Segments das ganze Diversity Segment D nur fur Schwerkette und das Joining Segment J 2 Als Ergebnis ist die Schwerketten CDR3 HCDR3 die variabelste aller komplementaritatsbestimmenden Regionen Die raumliche Tertiarstruktur ist wichtig fur die Analyse und zum Designen neuer Antikorper Die dreidimensionale Struktur der Nicht H3 CDRs in Antikorpern wurde von der Forschergruppe des Cyrus Chothia 2019 geclustert und klassifiziert 3 was die gangigen Definitionen der CDR Grenzen auf Aminosauresequenz Ebene nach Elvin A Kabat verfeinerte Neuere Bioinformatik Ansatze zur Homologie Modellierung ermoglichten das Herleiten der dreidimensionalen Struktur eines Antikorperproteins aus der Aminosauresequenz Dies geschieht durch Berechnungen basierend auf den sogenannten H3 Regeln empirischen Regeln zur Konstruktion von CDR3 Modellen 4 Siehe auch BearbeitenAntikorper Hypervariable Region Nomenklatur der monoklonalen AntikorperEinzelnachweise Bearbeiten Abbas AK and Lichtman AH Cellular and Molecular Immunology 5th Auflage Saunders Philadelphia 2003 ISBN 0 7216 0008 5 William E Paul Fundamental Immunology 6th Auflage Lippincott Williams amp Wilkins 2008 ISBN 978 0 7817 6519 0 B Al Lazikani A M Lesk C Chothia Standard conformations for the canonical structures of immunoglobulins in Journal of Molecular Biology 273 1997 S 927 948 doi 10 1006 jmbi 1997 1354 H Shirai A Kidera H Nakamura H3 rules identification of CDR H3 structures in antibodies in FEBS Letters 455 1999 S 188 97 Weblinks BearbeitenPyIgClassify Server fur Klassifikation von CDR Konformationen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Complementarity Determining Region amp oldid 219132946