Der Cetanindex (abgekürzt: CI) beschreibt – ähnlich wie die Cetanzahl – die Zündwilligkeit von Dieselkraftstoff sowie vergleichbarer Substanzen (z. B. Petroleum, Gasölkomponenten, Marinedieselöl). Der Index ist eine rein aus Dichte (kg/L) und Siedeverlauf (EN ISO 3405:2000) berechnete Größe. Diese internationale Norm wurde ursprünglich entwickelt, um die Zündwilligkeit zu bestimmen, wenn kein Prüfmotor zur Verfügung stand. Diese Einschränkung ist heute entfallen, spezifiziert wird der Cetanindex – zusammen mit der Cetanzahl – immer noch (DIN EN 590).
Definition Bearbeiten
Ursprünglich wurde der Cetanindex nach der 2-Parameter-Methode berechnet (ASTM D976-06):
mit T50 als Siedetemperatur in °C, bei der 50 % des Produktvolumens verdampft ist. Diese Methode war jedoch zu ungenau, so dass DIN EN 590 (und DIN ISO 8217:2005) auf der sogenannten 4-Parameter-Methode (DIN EN ISO 4264:2007) beruht, wobei:
- T10 (Temperatur in °C, bei der 10 Vol-% des Produktes verdampft sind) sowie
- T90 (Temperatur in °C, bei der 90 Vol-% des Produktes verdampft sind)
als zusätzliche Parameter verwendet werden.
Als Hilfsgröße dient noch:
Dann ergibt sich für den Cetanindex:
Der Cetanindex ist nicht anwendbar auf reine Kohlenwasserstoffe, Cetanzahlverbesserer beeinflussen den Index nicht und Destillate auf Kohlebasis werden auch nicht richtig dargestellt. Für Produkte aus Teersanden und Tight Oil („Fracking-Öl“) kann die Methode jedoch angewandt werden.
Die nach DIN EN ISO 4264 empfohlenen Bereiche für die Anwendung dieser Methode sind:
Cetanzahl | 32,5 – 56,5 |
Dichte | 0,805 bis 0,895 kg/L |
T10 | 171 bis 259 °C |
T50 | 212 bis 308 °C |
T90 | 251 bis 363 °C |
Siehe auch Bearbeiten
Literatur Bearbeiten
- Karl-Heinz Dietsche, Thomas Jäger, Robert Bosch GmbH: Kraftfahrtechnisches Taschenbuch. 25. Auflage, Friedr. Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden, 2003, ISBN 3-528-23876-3