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Cereulid ist ein hitzestabiles emetisches Toxin das von virulenten Bacillus cereus gebildet wird 3 Es ist ein zyklisches Depsipeptid und ahnelt strukturell Valinomycin Von den Bakterien werden allerdings bis zu 19 verschiedene Varianten des Molekuls hergestellt 4 StrukturformelAllgemeinesName CereulidAndere Namen D Ala D O Leu L Val 3 cyclo D O Leu D Ala L O Val L Val 3 cyclo Leu Ala Val Val 3Summenformel C57H96N6O18Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 157232 64 9PubChem 10057089ChemSpider 8232646Wikidata Q14949467EigenschaftenMolare Masse 1152 g mol 1Aggregatzustand fest 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Wirkung 2 Biosynthese 3 Nachweis 4 EinzelnachweiseWirkung BearbeitenCereulid wirkt wie Valinomycin als Ionophor und stort durch den Transport von Kaliumionen das Membranpotential von Zellen Das Toxin kann bereits innerhalb von 30 Minuten nach Verzehr Ubelkeit und Erbrechen auslosen weil es auch an den 5 HT 3 Rezeptor bindet Die Beschwerden klingen in der Regel innerhalb weniger Tage von selbst wieder ab Sehr selten kommt es zu schweren Krankheitsverlaufen durch Leber und Hirnschaden 5 Wegen der Thermostabilitat kann das Toxin Erhitzungsvorgange bei der Lebensmittelzubereitung uberstehen und kann daher ein Problem fur die Lebensmittelsicherheit insbesondere in prozessierten Lebensmitteln und Essensresten darstellen 6 Eine Vergiftung durch Cereulid wird haufig im Zusammenhang mit dem Verzehr von falsch gelagerten starkehaltigen gekochten Lebensmitteln wie Reis oder Nudeln beobachtet Fried Rice Syndrome 4 5 6 Biosynthese BearbeitenIn der Bakterienzelle wird es uber eine nichtribosomale Peptidsynthethase gebildet 7 Nachweis BearbeitenDer Nachweis kann in einem Bioassay mit Eberspermatozoen erfolgen 8 Zudem existiert eine Methode mittels Flussigchromatographie mit Massenspektrometrie Kopplung nach DIN EN ISO 18465 9 Der Schnelltest auf Cereulid erhielt den Otto von Guericke Preis fur das Jahr 2016 10 Einzelnachweise Bearbeiten John W Blunt Murray H G Munro Dictionary of Marine Natural Products with CD ROM CRC Press 2007 ISBN 978 0 8493 8217 8 S 318 books google de Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Sandra Marxen Timo D Stark Elrike Frenzel Andrea Rutschle Genia Lucking Chemodiversity of cereulide the emetic toxin of Bacillus cereus In Analytical and Bioanalytical Chemistry Band 407 Nr 9 1 Marz 2015 S 2439 2453 doi 10 1007 s00216 015 8511 y a b Redaktion Deutsches Arzteblatt Cereulid Neues Nachweisverfahren fur ein variables Lebensmitteltoxin In Aerzteblatt de 1 April 2015 abgerufen am 11 November 2023 a b Bundesinstitut fur Risikobewertung Bacillus cereus In Bfr bund de Abgerufen am 11 November 2023 a b Dorothea Schluttig Fried Rice Syndrome Wenn Essensreste krank machen In wdr de 11 November 2023 abgerufen am 11 November 2023 Diego A Alonzo Nathan A Magarvey T Martin Schmeing Characterization of Cereulide Synthetase a Toxin Producing Macromolecular Machine In PLOS ONE Band 10 Nr 6 4 Juni 2015 S e0128569 doi 10 1371 journal pone 0128569 M A Andersson R Mikkola J Helin M C Andersson M Salkinoja Salonen A novel sensitive bioassay for detection of Bacillus cereus emetic toxin and related depsipeptide ionophores In Applied and Environmental Microbiology Band 64 Nr 4 April 1998 S 1338 1343 PMID 9546170 Burkhard Schutze LADR Lebensmittelanalytik Bacillus cereus im Lebensmittel eine differenzierte Risikobetrachtung ist heutzutage moglich Volltext bei Researchgate Deutsche Lebensmittel Rundschau Mai 2017 Susanne Stark OvG Preistrager 2016 Schnellnachweis von Cereulid In fei bonn de Abgerufen am 11 November 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cereulid amp oldid 239017030