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Klassifikation nach ICD 10G60 0 Hereditare sensomotorische Neuropathie Typ I IVICD 10 online WHO Version 2019 Charcot Fuss und Charcot Knie bei einem Jungen mit CIPADie hereditare sensorische und autonome Neuropathie Typ IV kurz HSAN IV ist eine extrem seltene vererbbare Krankheit aus der Gruppe der primaren Neuropathien 1 Die Erkrankung wurde 1963 erstmals beschrieben 2 Im englischsprachigen Raum wird die hereditare sensorische und autonome Neuropathie auch mit dem Akronym CIPA fur congenital insensitivity to pain and anhidrosis bezeichnet Bisher sind weltweit lediglich mehrere 100 Falle dokumentiert worden 3 Inhaltsverzeichnis 1 Klinik 2 Diagnose 3 Genetik 4 Einzelnachweise 5 WeblinksKlinik BearbeitenIn der englischsprachigen Bezeichnung sind die wesentlichen Symptome genannt klinisch im Vordergrund steht schon bei der Geburt eine erhebliche Storung des Schmerz und Temperatursinns sowie eine Anhidrose Durch die Storung des Schmerz und Temperatursinns kommt es zu Verbrennungen und Verletzungen auch selbstverletzendes Verhalten wurde beschrieben Durch die fehlende Schweissbildung ist die Thermoregulation gestort und es kann zu einer Hyperthermie kommen Die Symptome treten meist erst spat im ersten Lebensjahr auf da sich das CIPA Syndrom im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen nicht durch Schmerzen sondern durch deren Fehlen bemerkbar macht Betroffene Kinder klagen daher nicht uber Schmerzen sondern werden vielmehr als ruhig wahrgenommen Die Erkrankung fallt also erst auf wenn das Kind nicht auf eine offensichtliche Verletzung reagiert oder sich selbst verletzt Ausserdem kann es zu starken unerklarlichen Fieberschuben kommen Diagnose BearbeitenAnhand von neuropathologischen Tests und oder einer Analyse des NTRK1 Gens kann das CIPA Syndrom festgestellt werden Eine Untersuchung der Schweissdrusen ist nur insofern hilfreich da diese nicht innerviert sind Die Struktur der Schweissdrusen ist jedoch unverandert Genetik BearbeitenDer Vererbungsgang der Erkrankung ist heterogen das Syndrom wird autosomal rezessiv vererbt 1 Zugrunde liegt in den meisten Fallen eine Mutation des NTRK1 Gens 1 das fur einen Tyrosinkinaserezeptor aus der Familie der Neurotrophin Rezeptoren kodiert 4 Das Gen spielt eine wichtige Rolle fur den Wachstumsfaktor bestimmter Neuronen Dieser Wachstumsfaktor ist als Nervenwachstumsfaktor nerve growth factor NGF bekannt Somit ist das Gen entscheidend an der Entwicklung und am Uberleben des nozizeptorischen Nervensystems beteiligt Da die Schweissdrusen im nozizeptorischen Nervensystem innerviert sind hat das NTRK1 Gen ausserdem Auswirkungen auf die Regulierung der Korpertemperatur durch Schweisssekretion Die Erkrankung ist von grossem wissenschaftlichem Interesse da sich aus diesem Gendefekt eine wesentliche Beteiligung des NTRK1 Rezeptors an Entwicklung und Funktion von Schmerzwahrnehmung und Schweissregulation ableiten lasst Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ennio Toscano u a Hereditary sensory and autonomic neuropathy type IV In Orphanet Encyclopedia 2003 Englischsprachige umfangreiche Ubersichtsarbeit in Orphanet 1 A G Swanson Congenital insensitivity to pain with anhidrosis In Arch Neurol 1963 8 S 299 306 PMID 13979626 Quelle Hereditary sensory and autonomic neuropathy type 4 auf orphanet Y Indo u a Mutations in the TRKA NGF receptor gene in patients with congenital insensitivity to pain with anhidrosis In Nat Genet 1996 13 4 S 485 488 PMID 8696348 Weblinks BearbeitenAngeborene Schmerzunempfindlichkeit mit Anhidrose In Online Mendelian Inheritance in Man englisch S2k Leitlinie Differentialdiagnose der hereditaren und erworbenen Neuropathien im Kindes und JugendalterDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hereditare sensorische und autonome Neuropathie Typ IV amp oldid 234957190