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Blue Gene ist ein Projekt zum Entwurf und Bau einer High End Computertechnik Diese soll laut IBM sowohl zur Erforschung der Grenzen des Supercomputing in der Computerarchitektur zur Entwicklung der fur die Programmierung und Kontrolle massiv paralleler Systeme notigen Software und zur Nutzung von Rechenkraft fur ein besseres Verstandnis biologischer Prozesse wie etwa der Proteinfaltung dienen 1 Letzteres war auch fur die Namensgebung verantwortlich Ein Blue Gene L SchrankIm Dezember 1999 kundigte IBM ein auf funf Jahre angelegtes Programm an einen massiv parallelen Computer zu bauen der bei der Erforschung biomolekularer Phanomene wie der Proteinfaltung helfen soll Zielvorgabe war dabei Geschwindigkeiten im Peta FLOPS Bereich zu erreichen Es handelt sich um ein kooperatives Projekt zwischen dem US Energieministerium welches das Projekt teilweise auch finanziert der Industrie insbesondere IBM und den Hochschulen In der Entwicklung befinden sich funf Blue Gene Projekte darunter Blue Gene L Blue Gene P und Blue Gene Q siehe Advanced Simulation and Computing Program Als erste Architektur war Blue Gene L vorgesehen Die Vorgaben lagen bei einem System mit einer Spitzenleistung von 360 TFLOPS auf 65 536 Nodes und Fertigstellung 2004 2005 Die darauffolgenden Maschinen sollen bis zu 1000 TFLOPS Blue Gene P 2006 2007 beziehungsweise 3000 TFLOPS Blue Gene Q 2007 2008 erreichen Die Dauerleistung dieser Nachfolgesysteme von Blue Gene L soll bei 300 TFLOPS beziehungsweise 1000 TFLOPS liegen Zu den Chef Architekten des Projekts bei IBM zahlten Monty Denneau und Alan Gara Inhaltsverzeichnis 1 Blue Gene L 2 Blue Gene P 3 Blue Gene Q 4 Weiterentwicklung 5 Weblinks 6 ReferenzenBlue Gene L Bearbeiten nbsp Diagramm des Systemaufbaus am Beispiel des Blue Gene LBei Blue Gene L handelt es sich um eine Familie sehr gut skalierbarer Supercomputer Das Projekt wird von IBM gemeinsam mit dem Lawrence Livermore National Laboratory finanziert Die Architektur besteht aus einem Basisbaustein Knoten oder Compute Chip der immer wieder wiederholt werden kann ohne dass Flaschenhalse entstehen Jeder Knoten des BG L besteht aus einem ASIC mit zugehorigem DDR SDRAM Speicher Jeder ASIC wiederum enthalt zwei 0 7 GHz PowerPC Embedded 440 Prozessorkerne zwei Double Hummer FPU 2 ein Cachesubsystem und ein Kommunikationssubsystem Die doppelten TFlops Raten 2 8 bzw 5 6 TFLOPS auf verschiedenen Zeichnungen im Netz ruhren von der Tatsache her dass ein ASIC mit zwei Prozessoren in zwei Modi betrieben werden kann welche entweder beide Prozessoren fur Rechenaufgaben verwenden oder nur einen fur Rechenaufgaben und den anderen als Coprozessor fur Kommunikationsaufgaben Fur die Kommunikation zwischen den Prozessoren steht ein Hochgeschwindigkeitsnetzwerk mit einer 3D Torus Topologie sowie ein hierarchisches Netzwerk fur kollektive Operationen zur Verfugung Der Zugriff auf das Torus Netzwerk erfolgt uber speicher gemappte Netzwerkadapter um ahnlich wie bei InfiniBand sehr niedrige Latenzzeiten zu erzielen Fur die Kommunikation wurde eine modifizierte MPICH2 Implementierung entwickelt Auf den Rechenknoten lauft ein speziell hierfur programmierter sehr kleiner POSIX Kernel welcher kein Multitasking unterstutzt das laufende Programm ist also der einzige Prozess auf dem System In der Ausgabe November 2004 der TOP500 Liste ubernahm das noch im Aufbau befindliche System Blue Gene L am Lawrence Livermore National Laboratory mit 16 Racks 16 384 Knoten entspricht 32 768 Prozessoren den Spitzenplatz Seitdem wurde es schrittweise ausgebaut und erreichte am 27 Oktober 2005 mit 65 536 Knoten uber 280 TFLOPS was ihm die Fuhrung in der TOP500 11 2005 einbrachte Zwar war diese Ausbaustufe ursprunglich als Endausbau deklariert worden er wurde 2007 jedoch noch einmal erweitert und erbringt seitdem mit 212 992 Prozessoren in 104 Racks uber 478 TFLOPS Damit war er Mitte 2008 das viertschnellste System weltweit Die Architektur taugt jedoch auch fur andere Installationen wie den Blue Gene Watson BGW am IBM eigenen Thomas J Watson Research Center Platz 98 in der TOP500 6 2011 JUGENE Julich Blue Gene am Forschungszentrum Julich Juni 2011 mit Platz 12 sogar vor seinem Vorganger und sechs weiteren Eintragen in den Top 100 Diese fallen alle unter die Bezeichnung eServer Blue Gene Solution Blue Gene P Bearbeiten nbsp Blue Gene P nbsp Eine Knotenkarte des Blue Gene PDie Blue Gene P Serie wurde erstmals im Juni 2007 auf der ISC in Dresden vorgestellt Zu den Anderungen gegenuber BG L zahlen die Verwendung von mit 850 MHz getakteten PowerPC 450 Kernen von denen jetzt vier in einem Knoten enthalten sind Auf jeder Compute Card sitzt jetzt zwar nur noch ein statt zweier solcher Knoten jedoch enthalt eine Node Card als nachstgrossere Einheit 32 statt 16 solcher Compute Cards Ansonsten sind die Baueinheiten gleich geblieben und ein Rack enthalt somit doppelt so viele Prozessoren wie ein BG L Bei einer zur Taktratenerhohung parallelen Leistungssteigerung jedes Prozessors von rund 21 jedenfalls beim LINPACK leistet jedes Rack nun 14 statt 5 6 TFLOPS jeweils Rpeak Die Speicherbandbreite wuchs im gleichen Masse die Bandbreite des Torus Netzwerks wurde von 2 1 GB s auf 5 1 GB s mehr als verdoppelt und die Latenzzeiten halbiert Der Energiebedarf hat sich dabei laut Hersteller nur um 35 erhoht Fur ein aus 72 Racks bestehendes System das die Peta FLOPS Grenze erreichen soll sind das ca 2 3 Megawatt Eine der ersten Auslieferungen ging ins Forschungszentrum Julich wird dort unter dem Namen JUGENE betrieben und stand mit 180 TFLOPS in der TOP500 Liste Ende 2008 auf Platz elf Im November 2008 waren sieben Blue Gene P Systeme unter den 100 weltweit schnellsten Systemen vertreten Am 26 Mai 2009 wurde eine verbesserte Version von JUGENE Julich Blue Gene eingeweiht bei der die Anzahl der Prozessoren von 65 536 auf 294 912 erhoht wurde und damit eine Spitzenleistung von 1 Petaflops erreicht wird Dieser Rechner war damit 2012 einer der schnellsten Rechner in Europa und belegte in der TOP500 Liste vom November 2011 den 13 Platz unter den schnellsten Superrechnern weltweit 3 4 Blue Gene Q BearbeitenDas neueste Supercomputer Design der Reihe Blue Gene Q zielte darauf ab 20 Petaflops im Zeitrahmen bis 2011 zu erreichen Es ist konzipiert als weitere Verbesserung und Erweiterung der Blue Gene L und P Architekturen mit einer hoheren Taktfrequenz bei wesentlich verbesserter Energieeffizienz Blue Gene Q weist eine vergleichbare Anzahl von Knoten aber 16 anstatt 4 Kerne pro Knoten auf neuer entwickelte POWER CPU A2 5 6 Die Referenzinstallation eines Blue Gene Q Systems namens IBM Sequoia erfolgte am Lawrence Livermore National Laboratory im Jahr 2011 als Teil des Advanced Simulation and Computing Program es dient nuklearen Simulationen und anderer fortgeschrittener wissenschaftlicher Forschung Ein Blue Gene Q System namens Mira wurde Anfang 2012 am Argonne National Laboratory installiert Es besteht aus ca 50 000 Rechenknoten 16 Rechenkerne pro Knoten 70 PByte Plattenspeicher mit 470 GByte s I O Bandbreite und wird mit Wasser gekuhlt 7 8 Ebenfalls 2012 ging im Rechenzentrum von CINECA bei Bologna FERMI in Betrieb eine Installation mit 10 240 Power A2 Sockel mit je 16 Kernen 9 Weiterentwicklung BearbeitenNeuere IBM Supercomputer tragen nicht mehr den Namen Blue Gene Sie basieren auf einer wesentlich weiterentwickelten POWER Prozessor Plattform und sind in der neusten Version 2018 beispielsweise am Lawrence Livermore National Laboratory und am Oak Ridge National Laboratory im Probebetrieb 10 Neben klassischen Supercomputern hat IBM mit der Entwicklung und dem Bau neuronaler Supercomputer mit extrem niedrigem Stromverbrauch begonnen 11 12 13 Weblinks BearbeitenIBM Research Blue Gene englisch IBM REDP 4247 00 Evolution of the IBM System Blue Gene Solution englisch An IBM Redpaper publication Installation am LLNL mit vielen Infos englisch Referenzen Bearbeiten F Allen G Almasi W Andreoni D Beece B J Berne A Bright J Brunheroto C Cascaval J Castanos P Coteus et al Blue Gene A vision for protein science using a petaflop supercomputer In IBM Systems Journal Band 40 Nr 2 2001 S 310 327 doi 10 1147 sj 402 0310 archive org C D Wait IBM PowerPC 440 FPU with complex arithmetic extensions In IBM Journal of Research and Development Band 49 Nr 2 3 2005 S 249 254 doi 10 1147 rd 492 0249 archive org Von 100 Teraflops bis 1 Petaflops Drei neue Supercomputer in Julich Pressemitteilung auf heise online vom 26 Mai 2009 TOP500 Liste Abgerufen am 30 Januar 2012 17th Machine Evaluation Workshop Memento vom 31 Oktober 2008 im Internet Archive Prozessorgefluster Von 16 und 17 Kernern Minutes Advanced Scientific Computing Advisory Committee Meeting Nov 3 4 2009 Oak Ridge Associated Universities Oak Ridge Tenn Memento vom 29 Marz 2010 im Internet Archive The View from Germatown ALCF Getting Started Workshop January 27 29 2010 Memento vom 27 Mai 2010 im Internet Archive FERMI reconfirmed in the Top500 top ten Sven Oehme CORAL Performance Update 11 November 2017 abgerufen am 19 Mai 2018 Brain inspired supercomputer for LLNL 29 Marz 2016 abgerufen am 19 Mai 2018 Brian Wang Neural supercomputer for US Air Force Research Laboratory 24 Juni 2017 abgerufen am 19 Mai 2018 AFRL Anticipates Arrival of Neuromorphic Supercomputer In SIGNAL Magazine 25 Januar 2018 afcea org abgerufen am 19 Mai 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blue Gene amp oldid 239329037