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Bernard William Smith 3 Oktober 1916 in Balmain New South Wales 2 September 2011 in Melbourne Victoria war ein fuhrender australischer Kunsthistoriker und Kunstkritiker Bernhard Smith 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBernard Smith war der uneheliche Sohn des Wanderarbeiters Charles Smith und der Rose Anne Tierney einer jungen irischen Immigrantin Sein Vater war 30 Jahre alter als seine Mutter Smith wuchs bei einer freundlichen Pflegefamilie aus dem Arbeitermilieu in Sydneys Inner West auf traf seinen Vater einige Male korrespondierte aber regelmassig mit seiner Mutter Seine Kindheit als Staatsmundel war eine ihn pragende Erfahrung Wahrend seiner Schulzeit zeigte er kunstlerisches Talent als er clevere aber flegelhafte Karikaturen anfertigte um den Wortfuhrern unter den Schulern zu gefallen Smith war stolz auf seine Zeichnungen obwohl er spater die damit verbundene Grausamkeit anderen gegenuber bereute Darauf studierte er an der Universitat Sydney und erhielt eine Ausbildung zum Grundschullehrer Zwischen 1935 und 1944 lehrte er am Department of Education of New South Wales Ab 1944 war er als Bildungsbeauftragter fur das Programm Country Art Exhibitions der Art Gallery of New South Wales tatig wo er grossere Wanderausstellungen fur das regionale New South Wales organisierte In seiner Malerei dieser Zeit fuhlte er sich unter dem Eindruck des drohenden Zweiten Weltkriegs zum Surrealismus hingezogen und malte dunkle allegorische Szenen Smith glaubte dass seine Kunst sowohl in Form als auch Inhalt zu weit fortgeschritten war um von dem konservativ ausgerichteten australischen Publikum verstanden zu werden und beschloss stattdessen als Kunsthistoriker zu arbeiten So veroffentlichte er 1945 seine soziookonomische mit marxistischem Blick geschriebene Analyse der australischen Kunst von ihren kolonialen Anfangen bis zum Aufbruch in die Moderne Kunst mit dem Titel Place Taste and Tradition Der grosse Erfolg seines Werkes bescherte ihm 1948 ein Stipendium des British Council fur ein Studium am Warburg Institute und Courtauld Institute of Art in London Smith war unter dem Eindruck der 1930er und 1940er Jahre in denen Faschismus nationale Grenzen und politische Macht dramatisch verandert hatten der Communist Party of Australia beigetreten deren Mitglied er fur viele Jahre war jedoch trat er 1950 aus der Partei aus nachdem er die politische Realitat in Europa miterlebt hatte Seine Ruckkehr nach Australien 1951 fiel in die Zeit des Kalten Krieges in diesem politischen Klima bildeten seine fruheren kommunistischen Aktivitaten nun trotz aller akademischen Ausbildung ein Hindernis fur die weitere Entwicklung seiner Karriere Mit Hilfe der Malerin Mary Alice Evatt von der er einen Auftrag zur Erstellung eines Kataloges mit ihren Gemalde annahm konnte er weiter an der Kunstgalerie arbeiten Smith erhielt darauf ein Forschungsstipendium an der neu gegrundeten Australian National University in Canberra und promovierte dort 1956 nahm ihn die neue Fakultat fur Bildende Kunst der University of Melbourne als Professor auf wo er mit seinen Kollegen Joseph Burke Franz Philip und Ursula Hoff Kunstgeschichte als akademische Disziplin in Australien etablieren konnte In Melbourne versammelte Smith 1959 eine Gruppe von figurativen Kunstlern um sich die als Antipodeans bekannt wurde darunter waren die Maler Charles Blackman Arthur Boyd John Brack Robert Dickerson John Perceval und Clifton Pugh die eine Orientierung am Abstrakten Expressionismus in seiner damaligen Hochburg New York ablehnten Hierzu schrieb Smith das Antipodean Manifesto Seine Studie Australian Painting veroffentlichte er 1962 danach schrieb er von 1963 bis 1966 als Kunstkritiker bei der Zeitung The Age in Melbourne Die University of Sydney ernannte ihn 1967 zum Direktor des neugegrundeten Power Institute of Fine Arts 1977 trat er vom Lehrbetrieb an dem Institut zuruck und engagierte sich von 1977 bis 1980 als Prasident der Australian Academy of the Humanities dessen Grundungsmitglied er war Die kunstgeschichtliche Fakultat der Universitat Melbourne nahm Smith als Professorial Fellow auf Zudem erhielt er die franzosische Auszeichnung Chevalier des Ordre des Arts et des Lettres 1941 hatte er die Englanderin Kate Challis geheiratet die 1989 verstarb Nach seinem Tod in Melbourne 2011 hinterliess Bernhard Smith seine zweite Ehefrau Maggi die er 1995 geheiratet hatte sowie seine beiden Kinder John und Elizabeth aus erster Ehe Er wurde nach katholischem Ritus beigesetzt Rezeption BearbeitenChristopher Allen Kunstkritiker der Zeitung The Australian nannte Smith 2011 den ersten und bisher einzigen grossen Historiker australischer Kunst dem der Rest von uns zu Dank verpflichtet ist Er sei ein engagierter Historiker gewesen der oberflachlichen Moden und Profitmacherei in der Kunstwelt zum Trotz immer sein eigenes Urteil gefallt hatte 1 In einem Artikel von 2016 schrieb Allen Smith gelte zu Recht als der Vater der australischen Kunstgeschichte 2 Andrew Fuhrmann vom Sydney Morning Herald bezeichnete Bernard Smith als grossten Kunsthistoriker den Australien je hervorgebracht hat 3 Veroffentlichungen BearbeitenBucher Place Taste and Tradition A Study of Australian Art Since 1788 Sydney Ure Smith Sydney 1945 Nachdruck Melbourne 1979 A Catalogue of Australian Oil Paintings in the National Art Gallery of New South Wales 1875 1952 The Gallery Sydney 1953 Antipodean Manifesto Victorian Artists Society Gallery zur Ausstellung The Antipodeans im August 1959 Melbourne 1959 European Vision and the South Pacific 1768 1850 A Study in the History of Art and Ideas Clarendon Press Oxford 1960 Neuauflage 1985 Australian Painting Today The John Murtagh Macrossan Memorial Lecture 1961 St Lucia Queensland University Press Brisbane 1962 Australian Painting 1788 2000 Oxford University Press Melbourne 1962 Erganzte Neuausgaben 1971 1991 zusammen mit Terry Smith 2001 zusammen mit Christopher Heathcote The Architectural Character of Glebe Sydney with Kate Smith University Co operative Bookshop Press Sydney 1973 Nachdruck 1985 Concerning Contemporary Art The Power Lectures 1968 1973 Clarendon Press Oxford 1975 Documents on Art and Taste in Australia The Colonial Period 1770 1914 Oxford University Press Melbourne 1975 The Antipodean Manifesto Essays in Art and History Oxford University Press Melbourne 1975 Art as Information Reflections on the Art from Captain Cook s Voyages Sydney University Press Sydney 1979 The Spectre of Truganini Australian Broadcasting Commission Sydney 1980 The Boy Adeodatus The Portrait of a Lucky Young Bastard Allen Lane Ringwood 1984 Nachdruck 1985 und 1994 The Art of Captain Cook s Voyages Mit Rudiger Joppien Oxford University Press drei Bande Melbourne 1985 1987 The Death of the Artist as Hero Essays in History and Culture Oxford University Press Melbourne 1988 The Art of the First Fleet and Other Early Australian Drawings Hrsg Bernard Smith und Alwyne Wheeler Oxford University Press Melbourne 1988 Baudin in Australian Waters The Artwork of the French Voyage of Discovery to the Southern Lands 1800 1804 Hrsg J Bonnemains E Forsyth und B Smith Oxford University Press Melbourne 1988 Terra Australis The Furthest Shore Hrsg W Eisler und B Smith International Cultural Corporation of Australia Sydney 1988 The Critic as Advocate Selected Essays 1941 1988 Oxford University Press Australia Melbourne 1989 The last photo Longman Harlow 1989 Imagining the Pacific in the Wake of the Cook Voyages Melbourne University Press at the Miegunyah Press Carlton 1992 Noel Counihan Artist and Revolutionary Oxford University Press Melbourne New York 1993 Poems 1938 1993 Meanjin Carlton 1996 Modernism s History A Study in Twentieth Century Art and Ideas Yale University Press New Haven 1998 A Pavane for Another Time Macmillan Sydney 2002 Ausgewahlte Aufsatze European Vision and the South Pacific In Journal of the Warburg and Courtauld Institutes Band 8 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Press Canberra 2017 ISBN 1 76046 144 X s 199 224 Sheridan Palmer Hegel s Owl The Life of Bernard Smith Power Publications 2016 ISBN 0 99430 642 3 424 S Jaynie Anderson Christopher R Marshall Andrew Yip Hrsg The legacies of Bernard Smith Essays on Australian art history and cultural politics Sydney 2016 ISBN 978 0 9943064 3 2 John Spencer Peter Wright The Writings of Bernard Smith Bibliography 1938 1998 Power Publications Sydney 2000 ISBN 1 86487 286 1 69 S Weblinks BearbeitenMatthew Westwood Bernard Smith dies aged 94 In The Australian vom 7 September 2011 Christopher Allen Hegel s Owl Life of Bernard Smith father of Australian art history In The Australian vom 21 Oktober 2016 Sheridan Palmer Father of art history had far reaching influence In The Sydney Morning Herald vom 8 September 2011 Andrew Fuhrmann Hegel s Owl review The life of Bernard Smith pioneering art historian In The Sydney Morning Herald vom 21 Juni 2016 Juliette Peers Remembering Bernard Smith In Artlink vom Dezember 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Matthew Westwood Bernard Smith dies aged 94 In The Australian vom 7 September 2011 Christopher Allen Hegel s Owl Life of Bernard Smith father of Australian art history In The Australian vom 21 Oktober 2016 Andrew Fuhrmann Hegel s Owl review The life of Bernard Smith pioneering art historian In The Sydney Morning Herald vom 21 Juni 2016 Normdaten Person GND 120168723 lobid OGND AKS LCCN n50012614 VIAF 12336357 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Smith BernardALTERNATIVNAMEN Smith Bernard WilliamKURZBESCHREIBUNG australischer Kunsthistoriker und KunstkritikerGEBURTSDATUM 3 Oktober 1916GEBURTSORT Balmain New South WalesSTERBEDATUM 2 September 2011STERBEORT Melbourne Victoria Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernard Smith Kunsthistoriker amp oldid 236141190