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Die Bauchamphora des Andokides Malers in der Staatlichen Antikensammlung und Glyptothek in Munchen Inventarnummer 2301 ist eine der bekanntesten Arbeiten des Kunstlers und als Bilingue ein wichtiges archaologisches Zeugnis des Uberganges von der attischen schwarzfigurigen Vasenmalerei zum rotfigurigen Stil Sie ist vom Topfer Andokides signiert und wurde demnach von ihm getopfert Schwarzfigurige Seite der AmphoreRotfigurige Seite der Amphore Schwarzfigurige Seite der AmphoreRotfigurige Seite der AmphoreDer Andokides Maler gilt gemeinhin als der Erfinder des rotfigurigen Stils der griechischen Vasenmalerei Diese war eine Umkehrung des bis dato ublichen Stils der schwarzfigurigen Vasenmalerei In der Anfangsphase des rotfigurigen Stils wurden beiden Varianten nebeneinander verwendet manchmal wie bei der hier beschriebenen Bauchamphora wurden beide Stile in Fenstern auf der Vor und Ruckseite von Vasen genutzt Das besondere an diesem Werk des Andokides Malers war die Darstellung ein und desselben Themas Somit kann man exemplarisch beide Stile miteinander vergleichen Gezeigt wird der bedeutendste Heros der griechischen Sagenwelt Herakles Er ist liegend auf einer Kline beim Zechen dargestellt In der schwarzfigurigen Variante wird er in flach liegender Haltung gezeigt in der rechten Hand halt er das Trinkgefass Kantharos Sein Blick richtet sich auf die vor ihm stehende Gottin Athene Hinter ihr steht Hermes mit seinen Flugelschuhen und Reisehut hinter ihm ein nackter etwas kleiner dargestellter Diener der mit einem grossen Weinmischgefass beschaftigt ist Vor der Kline steht ein Tisch mit Fleischstucken Kuchen und einer Kylix Im Hintergrund wachst ein Weinstock der die Szenerie zwischen Heros und Gottern einrahmt Uber Herakles sind dessen Waffen aufgehangt Die rotfigurige Darstellung weicht in einigen wenigen Punkten von der schwarzfigurigen ab erreicht aber auch sonst eine andere Darstellungsebene Es fehlt hier der Diener und der Gotterbote Hermes ebenso sind die Waffen nicht zu sehen Auch hier wird die Szene durch die Weinranken eingefasst die jedoch nicht nur einfach aus dem Boden wachsen sondern sich nach oben ranken und winden Herakles liegt nun nicht mehr einfach auf seiner Kline sondern ist mit aufgerichtetem Oberkorper dargestellt Dazu halt er sich mit der Hand am Knie fest Die beiden Figuren sind isolierter dargestellt als auf dem anderen Bild Insgesamt wirkt die Komposition viel ruhiger und einer Begegnung dieser beiden Personlichkeiten weitaus angemessener Der Kantharos ebenso schwarz dargestellt wie in der anderen Bildvariante gewinnt somit an Bedeutung da er nun weitaus auffalliger ist Athene reicht Herakles eine halb geoffnete Blute Die Klinenauflage ist nun mit sorgfaltigem Maandermuster verziert ebenso die Kissen und die Borte des Gewandes des Helden Insgesamt wirkt die Kleidung dank der Binnenzeichnungen weitaus kostbarer als in der schwarzfigurigen Variante An dieser Amphora kann man exemplarisch die gestalterische Uberlegenheit des rotfigurigen Stils erkennen Dem Maler sind neue kunstlerisch weitaus umfangreichere Moglichkeiten gegeben Die Darstellungen werden detailreicher Datiert wird die 53 5 cm hohe und maximal 22 5 cm durchmessende Amphore in die Zeit zwischen 520 10 v Chr Gefunden wurde die Vase in Vulci Manche Forscher gehen davon aus dass die schwarzfigurige Zeichnung vom Lysippides Maler ausgefuhrt wurde Dieser wird von anderen Wissenschaftlern mit dem Andokides Maler gleichgesetzt Literatur BearbeitenMichael Siebler Griechische Kunst Taschen Koln u a 2007 S 46f ISBN 978 3 8228 5447 1Weblinks BearbeitenMunchen 2301 im Perseus Projekt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bauchamphora des Andokides Malers Munchen 2301 amp oldid 188557876