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Barbara Winston Blackmun geboren 29 Juni 1928 in Merced Kalifornien als Barbara Winston gestorben 6 Juli 2018 in Lexington Kentucky 1 2 war eine US amerikanische Kunsthistorikerin die innovativ auf dem Gebiet der Kunst des Konigreichs Benin forschte Ihre zahlreichen Veroffentlichungen uber die hofische Kunst Benins etablierten das Potenzial der geschnitzten Elfenbeinstosszahne fur das Verstandnis der Geschichte der Benin Kunst Blackmun entwickelte mit einer neuen Methodik ein ikonografisches Worterbuch fur die Benin Kunst 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBarbara Winstons Vater leitete Camps fur das Civilian Conservation Corps eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme fur Arbeitslose in der Zeit von 1933 bis 1942 Daher verbrachte Winston ihre Jugend in verschiedenen Nationalparks wo ihr Vater tatig war Nach ihrer Schulzeit studierte sie Kunst an der University of California Los Angeles UCLA 1949 schloss sie das Studium mit einem Bachelor of Fine Arts und einem Lehrdiplom ab Sie nahm eine Stelle als Lehrerin an einer offentlichen Schule in Trona Kalifornien in der Mojave Wuste an Dort lernte sie Rupert Blackmun spater Professor fur industrielle Kunst kennen Sie heirateten und das Paar bekam drei Kinder Barbara Blackmun war zunachst weiterhin als Lehrerin tatig 2 Von 1964 bis 1969 lebte die Familie in Malawi wo Rupert Blackmun beim Aufbau eines Polytechnikums unterstutzte Barbara Blackmun unterrichtete Kunst und Englisch am Malawi Polytechnic College und an der Universitat von Malawi und half bei der Erstellung eines Kunstlehrplans fur weiterfuhrende Schulen Wahrend ihres Aufenthalts in Malawi begann ihr Interesse an afrikanische Kunst Sie studierte insbesondere die Maskentraditionen des Volks von Maravi 2 Bei ihrer Ruckkehr in die USA liess sich die Familie in Phoenix nieder Barbara Blackmun studierte dann Kunstgeschichte an der Arizona State University unter anderem bei dem fuhrenden Gelehrten fur afroamerikanische Kunst J Eugene Grigsby 3 1918 2013 Ihrer Masterarbeit von 1972 behandelte die Nyau Masken der Maravi 4 Schon ein Jahr spater veroffentlichte sie ihren ersten Artikel 5 1971 zogen die Blackmuns nach San Diego wo Barbara Blackmun Kunstgeschichte am San Diego Mesa College unterrichtete Ende der 1970er Jahre kehrte sie an die UCLA zuruck um afrikanische Kunst bei Arnold Rubin zu studieren 2 Von 1981 bis 1982 betrieb Blackmun Feldforschungen in Benin City um den historischen und kulturellen Kontext der Altarstosszahne Benins zu verstehen 1984 wurde sie mit einer Dissertation uber die Ikonographie geschnitzter Altarstosszahne aus Benin promoviert 6 2 Von 1971 bis 2000 war sie Professorin und Vorsitzende der Kunstabteilung am San Diego Mesa College einem Community College 7 Auch nach ihrer Pensionierung 2000 gab sie weiterhin Kurse am Mesa College der UCLA und der UC San Diego sowie online an der Governors State University in Illinois 8 Ab Anfang der 1970er Jahre arbeitete sie mit Mitgliedern der afroamerikanischer Gemeinschaft von San Diego zusammen um das San Diego Museum of Art zur Sammlung und Ausstellung afrikanischer Kunst zu bewegen Daraus ergab sich 1978 die Ausstellung San Diego Collects Afrikanische Kunst Blackmun war Mitglied des African Arts Committees des San Diego Museum Sie kuratierte zwei weitere Ausstellungen 2003 Partners of the Soul African Art of the Baule 2010 Personal Pathways Arts of Southeastern Africa from the Sana Collection In den spaten 1970er Jahren grundete sie die afrikanische Kunstsammlung am Mesa College und kuratierte dort sieben Ausstellungen mit afrikanischer Kunst zwischen 2003 und 2009 Sie wirkte als Beraterin bei zahlreichen Ausstellungen und Sammlungskatalogen unter anderem fur das Metropolitan Museum of Art das Museum of Fine Arts in Houston das Field Museum in Chicago das Detroit Institute of Arts das Museum fur Volkerkunde in Wien das Art Institute of Chicago das Minneapolis Institute of Arts und das Musee d ethnographie de Geneve 7 Bis 2013 als sie 85 Jahre alt war veroffentlichte Blackmun immer wieder Publikationen uber die Kunst von Benin 2 2014 zog sie nach Lexington um in der Nahe ihrer Familie zu sein 1 Ihr altestes Kind Monica Blackmun Visona folgte ihr in ihren Interessen Sie ist Historikerin fur afrikanische Kunst 8 Werk Bearbeiten nbsp Altarstosszahn um 1820 Elfenbein aus Konigreich von Benin1978 und 1979 arbeitete Barbara Blackmun mit Frank Willett am Hunterian Museum in Glasgow zusammen wobei sie die Bronze und Terrakottakopfe aus Ife nach achtzig stilistischen und technischen Kriterien sortierte Im Anschluss an diese Arbeit begann sie den Korpus der Elfenbeinstosszahne aus Benin zusammenzustellen und entwickelte Kriterien fur eine quantitative Analyse was bis dahin niemand unternommen hatte Es sind etwa 130 geschnitzte Altarstosszahne aus Benin erhalten Jeder weist bis zu siebzig verschiedene Motive auf Mit einem zur damaligen Zeit vollig innovativen Ansatz nutzte Blackmun Grossrechner fur die Analyse Sie entwickelte Datenerfassungs Formulare und Raster fur die Motivplatzierung die es ihr ermoglichten die Stosszahne nach ihren physischen und stilistischen Merkmalen zu sortieren Mit diesem Verfahren konnte sie eine grosse Zahl von Motiven zu koharenten Gruppen zusammenfassen Wahrend ihrer Feldforschungen in Benin City unterstutzten sie die Mitglieder der Igbesanmwan Elfenbeinschnitzergilde darin die Stosszahne zu lesen und ihre Bildsprache zu verstehen 2 Im Rahmen ihrer Dissertation erstellte sie einen Katalog mit uber 400 Motiven der ein regelrechtes Worterbuch der Ikonografie von Benin darstellt Blackmun stellte die These auf dass die Altarstosszahnemotive in Beziehung zu den Stosszahngruppen standen die die Obas von Benin fur die Ahnenaltare ihrer Vorvater und Iyobas Koniginmutter in Auftrag gaben Ab Mitte des 18 Jahrhunderts waren zehn Gruppen von Stosszahnen geschaffen worden die jeweils besondere Merkmale aufwiesen Diese Merkmale spiegelten die Veranderungen in Stil und Ikonographie sowie die historischen Umstande und politischen Ziele der einzelnen Oba wider Vor Blackmuns Veroffentlichungen basierten Hypothesen uber die Chronologie der Kunst von Benin auf den bronzenen koniglichen Portratkopfe und Palasttafeln Ihre Arbeit erlaubte es fur das Verstandnis der Geschichte der Benin Kunst die geschnitzten Elfenbeinstosszahne heranzuziehen 2 In zahlreichen Artikeln beschrieb sie im Detail die Bedeutung der Motive einzelner Stosszahne und mogliche Interpretationen von Stosszahnsets Sie stellte dar wie die Form und Bedeutung von einzelnen Motiven sich im Laufe der Zeit veranderte Sie untersuchte auch Fragen des Mazenatentums und verglich Stosszahne die von unterschiedlichen Statusgruppen Obas Ezomos militarische Befehlshaber in Auftrag gegeben worden waren 7 Veroffentlichungen BearbeitenBarbara Blackmun Matthew Schoffeleers Masks of Malawi In African Arts Band 5 Nr 4 1972 ISSN 0001 9933 S 36 88 doi 10 2307 3334591 JSTOR 3334591 Reading a Royal Altar Tusk In Paula Ben Amos Arnold Rubin Hrsg The art of power the power of art Studies in Benin iconography Monograph series Band 19 University of California Press Los Angeles 1983 S 59 70 The iconography of carved altar tusks from Benin Nigeria 3 Bande University Microfilms International Ann Arbor MI 1984 Dissertation Art as statecraft A king s justification in ivory Musee Barbier Muller Genf 1984 Royal and Nonroyal Benin Distinctions in Igbesanmwan Ivory Carving In Christopher Roy Hrsg The Artist and the Workshop in Traditional Africa Third Symposium on African Art May 10 11 1985 Symposium on African Art Band 3 Band 2 The School of Art and Art History University of Iowa Iowa City 1987 S 81 115 From Trader to Priest in Two Hundred Years The Transformation of a Foreign Figure on Benin Ivories In Art Journal Band 47 Nr 2 1988 ISSN 0004 3249 S 128 138 doi 10 2307 777066 JSTOR 777066 Obas Portraits in Benin In African Arts Band 23 Nr 3 1990 ISSN 0001 9933 S 61 104 doi 10 2307 3336830 JSTOR 3336830 Who Commissioned the Queen Mother Tusks A Problem in the Chronology of Benin Ivories In African Arts Band 24 Nr 2 April 1991 S 54 91 doi 10 2307 3336853 JSTOR 3336853 History and Statecraft on a Tusk from Old Benin In The Bulletin of the Cleveland Museum of Art Band 81 Nr 4 1994 ISSN 0009 8841 S 87 115 JSTOR 25161449 Continuity and Change The Ivories of Ovonramwen and Eweka II In African Arts Band 30 Nr 3 1997 ISSN 0001 9933 S 68 96 doi 10 2307 3337502 JSTOR 3337502 Icons and Emblems in Ivory An Altar Tusk from the Palace of Old Benin In Art Institute of Chicago Museum Studies Band 23 Nr 2 1997 ISSN 0069 3235 S 149 198 doi 10 2307 4104381 JSTOR 4104381 Vienna s Mystery Tusks In Angelika Tunis Hrsg Faszination der Kulturen fur Armand Duchateau zum 70 Geburtstag von seinem Freundeskreis Reimer Berlin 2001 ISBN 3 496 02710 X S 59 91 From Time Immemorial Historicism in the Court Art of Benin Nigeria In Christian Heck Kristen Lippincott Hrsg Symbols of time in the history of art Brepols Turnhout 2002 ISBN 2 503 51185 6 S 27 39 Malawi Republic of In Oxford Art Online Oxford University Press 2003 doi 10 1093 gao 9781884446054 article t053396 The Hands of the Artists In Frank Willett Hrsg The art of Ife A descriptive catalogue and database CD ROM Hunterian Museum and Art Gallery Glasgow 2004 Wen stellen die Figuren in der Kunst Benins dar Ruckschlusse von Elfenbein auf Bronze In Barbara Plankensteiner Hrsg Benin Konige und Rituale Hofische Kunst aus Nigeria Snoeck Publishers Gent 2007 ISBN 978 3 85497 113 9 S 161 169 Late Twentieth Century Bronzes and Ivories in Benin City Nigeria In Ernst Pernicka Hrsg Original copy fake Examining the authenticity of ancient works of art focusing on African and Asian bronzes and terracottas Von Zabern Mainz 2008 ISBN 978 3 8053 3909 4 S 153 163 Malawi In Joanne Bubolz Eicher Doran H Ross Hrsg Berg encyclopedia of world dress and fashion Band 1 Afrika Oxford University Press Oxford 2010 ISBN 978 1 84788 104 5 S 490 495 Contemporary Contradictions Bronzecasting in the Edo Kingdom of Benin In Gitti Salami Monica Blackmun Visona Hrsg A companion to modern African Art Wiley Blackwell Chichester West Sussex 2013 ISBN 978 1 118 51506 8 S 389 407 Literatur BearbeitenKate Ezra Barbara Winston Blackmun 1928 2018 In African Arts Band 52 Nr 1 Februar 2019 ISSN 0001 9933 S 11 13 doi 10 1162 afar a 00442 Weblinks BearbeitenBarbara Blackmun Collection EEPA 2016 012 in der Smithsonian Institution Barbara Blackmun Obituary 1928 2018 Lexington Kentucky CA In San Diego Union Tribune 18 August 2018 abgerufen am 4 Marz 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b Barbara Blackmun Obituary 1928 2018 Lexington Kentucky CA In San Diego Union Tribune 18 August 2018 abgerufen am 4 Marz 2023 a b c d e f g h i Kate Ezra Barbara Winston Blackmun 1928 2018 In African Arts Band 52 Nr 1 Februar 2019 ISSN 0001 9933 S 11 13 hier S 11 doi 10 1162 afar a 00442 Jefferson Grigsby Obituary 2013 Phoenix AZ In The Arizona Republic 16 Juni 2013 abgerufen am 4 Marz 2023 Barbara W Blackmun The Nyau Masks of the Maravi and their Significance in African Art Arizona State University Phoenix 1971 nicht veroffentlichte Masterarbeit Barbara Blackmun Matthew Schoffeleers Masks of Malawi In African Arts Band 5 Nr 4 1972 ISSN 0001 9933 S 36 88 doi 10 2307 3334591 JSTOR 3334591 The iconography of carved altar tusks from Benin Nigeria 3 Bande University Microfilms International Ann Arbor MI 1984 Dissertation a b c Kate Ezra Barbara Winston Blackmun 1928 2018 In African Arts Band 52 Nr 1 Februar 2019 ISSN 0001 9933 S 11 13 hier S 12 doi 10 1162 afar a 00442 a b Kate Ezra Barbara Winston Blackmun 1928 2018 In African Arts Band 52 Nr 1 Februar 2019 ISSN 0001 9933 S 11 13 hier S 13 doi 10 1162 afar a 00442 Normdaten Person LCCN n86828781 VIAF 63043912 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 Marz 2023 PersonendatenNAME Blackmun Barbara WinstonALTERNATIVNAMEN Winston Barbara Geburtsname KURZBESCHREIBUNG US amerikanische KunsthistorikerinGEBURTSDATUM 29 Juni 1928GEBURTSORT Merced Kalifornien USASTERBEDATUM 6 Juli 2018STERBEORT Lexington Kalifornien USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barbara Winston Blackmun amp oldid 237895871