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Die Barbakane Wiener Neustadt steht an der Neunkirchner Strasse 38 bis 42 in der Statutarstadt Wiener Neustadt in Niederosterreich Die Barbakane wurde von 1995 bis 1997 archaologisch untersucht Barbakane Wiener NeustadtBarbakane links Blick zum Stadtpark im Hintergrund Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenZwischen dem Arbeitsamt auf Neunkirchner Strasse 36 innerhalb der Stadtbefestigung und dem EVN Gebaude Neunkirchner Strasse 38 ausserhalb der Stadtbefestigung verlauft die noch teils bestehende sudliche Stadtmauer An dieser Grenze standen beidseits die zwei Turme vom ehemaligen Neunkirchner Tor Geschichte BearbeitenMit der Grundung und Absteckung 1192 wurde die Stadteinfassung mit einer Stadtmauer und Turmen und Toren begonnen Zeitgleich wurde mit dem Bau des Kehrbachkanals fur die Versorgung mit Nutzwasser begonnen sudlich des Stadtgrabens befand sich ein Kopfgraben Sandfang zur Klarung des Wassers Bereits 1427 war unmittelbar ostlich des Neunkirchner Tores eine parallel zur Stadtmauer verlaufende rechteckige Bastei errichtet worden Mit der Entwicklung der Feuerwaffen und im Zusammenhang mit der Bedrohung durch die Osmanen mit der Schlacht von Mohacs 1526 und der Ersten Turkenbelagerung von Wien 1528 1529 wurde die Barbakane als notwendig erachtet Die Barbakane wurde um 1520 1525 erbaut Sie schutzte nicht nur das Neunkirchner Tor sondern auch den unmittelbaren Zufluss des Kehrbaches in den Stadtgraben und die Nutzwasserbrucke in die Stadt In der Mitte des 19 Jahrhunderts wurden die Aufbauten der vorgelagerten Barbakane Bastei abgebrochen Die heutige Brustungsmauer bzw Mauerabschluss ist innen ca 1 m hoch Im Bereich des nordlichen Endes der ausseren Basteimauer wurde 1868 die Glockengiesserei Hilzer errichtet Die Fundamente wurden bei der Grabung bekannt Es gab eine grossere und eine kleinere Gusskammer die Reste der Schmelzofen standen bei und auf der Basteimauer wo sich Rauchfange mit starken Versinterungen befanden Das alte Gebaude ubernahm 1937 die Niederosterreichische Elektrizitatswirtschafts Aktiengesellschaft NEWAG fur die Nutzung als Bezirksstelle 1941 wurde im Krieg im Keller ein Luftschutzraum eingerichtet Im Zuge der Errichtung des neuen EVN Gebaudes 1995 1998 das alte Gebaude wurde abgebrochen nach den Planen des Architekten Paul Katzberger entstand der Wunsch die noch bestehenden Reste der Barbakane zu erforschen Die Barbakane wurde so bebaut dass der noch vorhandene Stadtgraben die Stadtmauer und die Barbakane erkennbar und spurbar bleiben Der Kunstler Sol LeWitt thematisierte um 1997 die alte Stadtgrenze mit einer Wandarbeit an der Sudfront der Stadtmauer beim Arbeitsamt mit der Farbe Rot als Zeichen der Stadt und des Zentrum und der Farbe Grun als Zeichen des Umlandes und der Natur Architektur BearbeitenDie Barbakane war ein rundansichtiger Baukorper vor dem Neunkirchner Tor die Barbakane als Solitarkorper war von der Stadtmauer abgeruckt womit der Durchblick auf den Stadtgraben beibehalten wurde Insofern nimmt sich das EVN Gebaude von der Stadtmauer des Arbeitsamtgebaudes mit der hofseitigen Sala terrena etwas zuruck lasst einen Durchgang offen wie auch hofseitig ein Gartenhof freigehalten wurde Die aussere Basteimauer ist kompakt in Bruchsteintechnik gemauert Die aussere Schale wurde teils geboscht und in Quadertechnik erstellt Die innere Basteimauer wurde bei den Grabungen bekannt sie verlauft konzentrisch in einem Abstand von ca 14 4 m zur ausseren Mauer Es wurden Raumlichkeiten der Glockengiesserei Hilzer ergraben dazu gehorig war ein gemauerter runder Brunnenschacht auch eine grossere Bronzeplatte als Giessrest wurde aufgefunden Die Grabungen zeigten dass die Barbakane teilweise nicht auf dem Urgelande der Stadtgrundung 1192 steht sondern teils in der Stadtgraben hineingebaut wurde und die Fundamente der Barbakane auf Anschuttungen aus Bruchsteinen und Schotter stehen teils wurden Ziegellagen auf Holzknuppeln festgestellt wie auch Anlagerungen von Schlamm des Stadtgrabens und horizontale Einfarbungen durch unterschiedliche Wasserstande Bemerkenswert waren Grabungsbefunde die eine Nutzwasserfuhrung in den Stadtbereich mit einer Brucke uber den Stadtgraben nachweisen die Wasserstandshorizonte des Nutzwassergrabens konnten ermittelt werden Es wurden Teile der Fundamente der ehemaligen Zwingermauer ergraben welche eine Dicke des Fundamentes von 3 Fuss ca 90 cm zeigte Die Geometrie der Barbakane war durch konzentrische Kreise gebildet Die Masseinheiten waren Klafter mit 1 84 m bzw 1 Fuss mit 30 67 cm Der aussere Kreis tangierte mit einem Radius von 130 Fuss mit 39 87 m die Zwingermauer Die derzeitige Mauerhohe der ausseren Mauer nach dem teilweisen oberen Abbruch betragt noch 7 1 m die Breite der erhaltenen Mauerkrone 4 5 m Der Stadtgraben wurde verlegt und umfloss die Barbakane Der Zugang zur Stadt erfolgte uber eine Stadtgrabenbrucke im Osten der Barbakane und konnte von der ostlichen alten Bastei kontrolliert und verteidigt werden Literatur BearbeitenWerner Jobst Erwin Reidinger Archaologische Bauforschungen in Wiener Neustadt Bericht uber die Ausgrabungen am Neunkirchner Tor 1995 1997 In Sonderdruck Carnuntum Jahrbuch 1999 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2020 Projekt Handbuch EVN Gebaude Stadtarchiv Wiener Neustadt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barbakane Wiener Neustadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 80965 16 2429 Koordinaten 47 48 34 7 N 16 14 34 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barbakane Wiener Neustadt amp oldid 215972527