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Ein Bandkatalog ist ein Bibliothekskatalog der aus zunachst leeren Buchbanden besteht in welche die Medien einer Bibliothek eingetragen werden Bandkataloge waren bis zum Ende des 19 Jahrhunderts die verbreitetste Katalogart als sie durch den aufkommenden Zettelkatalog abgelost wurden Bande eines Bandkatalogs der SUB GottingenHandschriftliche Eintragungen von Buchern in einen Bandkatalog der SUB Gottingen Bandkataloge bestehen aus einem oder mehreren Banden mit zunachst leeren Seiten Auf die leeren Seiten konnten die Bibliothekare die in der jeweiligen Bibliothek vorhandenen Bucher eintragen bis ein vollstandiges Verzeichnis der vorhandenen Bucher vorlag Die Eintragungen erfolgten handschriftlich und nach dem Alphabet geordnet Etliche Bibliotheken fuhrten mehrere Bandkataloge nebeneinander von denen einer nach dem Namen des Autors der andere beispielsweise nach dem Buchtitel geordnet war 1 Der grosse Nachteil des Bandkatalogs gegenuber anderen Katalogarten ist dass jeder Band einmal vollgeschrieben ist und dann keinen Platz mehr fur neue Eintrage bietet Zwar wurden zwischen den Eintragen Freiraume gelassen irgendwann fullten sich aber auch diese mit Eintragen In solchen Fallen half man sich mit sogenannten Schaltblattern die allerdings auch nur begrenzt eingefugt werden konnten und ausserdem das Ordnungsprinzip unterbrachen Dieses war aber ohnehin notwendigerweise grosser angelegt da spater erfolgte Eintragungen oft nicht mehr an alphabetisch genau richtigen Stelle vorgenommen werden konnten wenn etwa nachtraglich ein Buch hinzukam dessen Verfassername mit Sa begann konnte es womoglich nicht mehr vor einem mit Sc eingetragen werden weil dort kein Platz mehr frei war auch aus diesem Grund wurden Bandkataloge mitunter mehrmals abgeschrieben und die Eintrage dabei neu geordnet Ein weiterer Nachteil war die teilweise Unlesbarkeit der handschriftlichen Eintrage erst im 20 Jahrhundert kam es zur Einfuhrung einer einheitlichen deutschen Buchereihandschrift durch Erwin Ackerknecht 1 Der Bandkatalog ist seit dem Mittelalter bekannt und hatte seinen Hohepunkt im 19 Jahrhundert in wissenschaftlichen Bibliotheken Seit dem Aufkommen des Zettelkatalogs wurden kaum noch Bandkataloge gefuhrt In Bibliotheken die ihren Altbestand noch nicht in neueren Katalogarten erfasst haben ist der Bandkatalog fur diese Altbestande immer noch in Gebrauch Um 1970 erfuhr der Bandkatalog eine vorubergehende Wiederbelebung als mit Hilfe der EDV hergestellte Kataloge ausgedruckt und gebunden wurden Solche gedruckten Bandkataloge werden auch als Buchkataloge bezeichnet und sind bald durch Mikro CD ROM und Online Kataloge abgelost worden 1 Literatur BearbeitenKlaus Gantert Rupert Hacker Bibliothekarisches Grundwissen 8 vollstandig neu bearbeitete und erweiterte Auflage Saur Munchen 2008 ISBN 978 3 598 11771 8 S 217 218 Dietmar Strauch Margarete Rehm Lexikon Buch Bibliothek neue Medien 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Saur Munchen 2007 ISBN 978 3 598 11757 2 S 29 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Vgl Klaus Gantert Rupert Hacker Bibliothekarisches Grundwissen 8 vollstandig neu bearbeitete und erweiterte Auflage Saur Munchen 2008 S 217 218 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bandkatalog amp oldid 222535049