Baltimore ist ein Thriller von Joe Lawlor und Christine Molloy. In der Filmbiografie spielt Imogen Poots die ehemalige britische Terroristin der Provisional Irish Republican Army Rose Dugdale. Der Film feierte Anfang September 2023 beim Telluride Film Festival seine Premiere.
Film | |
Titel | Baltimore |
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Produktionsland | Irland, Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Länge | 90 Minuten |
Stab | |
Regie | Joe Lawlor, Christine Molloy |
Drehbuch | Joe Lawlor, Christine Molloy |
Produktion | David Collins, Joe Lawlor |
Musik | Stephen McKeon |
Kamera | Tom Comerford |
Schnitt | Joe Lawlor, Christine Molloy |
Besetzung | |
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Handlung Bearbeiten
Es ist der 26. April 1974, als Rose gemeinsam mit drei anderen Mitgliedern der IRA in das Russborough House eindringt. Sie stehlen 19 Gemälde, die sich im Besitz des englischen Adligen Alfred Beit befinden, darunter von Künstlern wie Peter Paul Rubens und Jan Vermeer.
Eddie Gallagher, der Liebhaber von Rose, begibt sich in ein Haus in Baltimore, einem kleinen Dorf in Südirland, während sie und ihre beiden Komplizen Dominic und Martin sich eine Woche lang im Küstendorf Glandore verkriechen. Von Zeit zu Zeit geht Rose in die örtliche Kneipe, wo sie mit einem französischen Akzent die Irish National Gallery of Art anruft und die Freilassung mehrerer IRA-Mitglieder und politischer Gefangener im Austausch für die gestohlenen Gemälde fordert.
Biografisches Bearbeiten
Die ehemalige britische Terroristin Rose Dugdale war als Mitglied der Provisional Irish Republican Army (IRA) nicht nur an dem Kunstraub im Russborough House beteiligt, bei dem sie den Hausherrn Alfred Beit, 2. Baronet und seine Frau überraschten und beide mit ihren Pistolen niederschlugen, sondern nahm auch an einem Bombenangriff auf eine Wache der Royal Ulster Constabulary mithilfe eines entführten Helikopters teil. Zwei Wochen nach dem Kunstraub wurden alle am Überfall beteiligten Personen festgenommen. Dugdale wurde zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt.
Dugdale entstammte einer wohlhabenden britischen Familie. Ihr Vater, ein Underwriter im Lloyd’s of London, war Millionär und besaß ein 2,4 Quadratkilometer großes Grundstück in der Nähe von Axminster in Devon. Dugdale besuchte die Privatschule Miss Ironside’s School in Kensington und machte ihren Abschluss an einem Mädchenpensionat. Anschließend studierte Dugdale am St Anne’s College der University of Oxford Philosophy, Politics and Economics, wo ihre Kehrtwende zur radikalen Linken begann.
Dugdale war während ihrer Inhaftierung schwanger von Eddie Gallagher und gebar im Dezember 1974 im Limerick Prison einen Sohn. Um Dugdale freizupressen, entführte der damals 27 Jahre alte Gallagher im Oktober 1975 gemeinsam mit Marion Coyle den niederländischen Industriellen Tiede Herrema. Sie hielten ihn 36 Tage lang fest.
Produktion Bearbeiten
Regie und Drehbuch Bearbeiten
Regie führten Joe Lawlor und Christine Molloy, die gemeinsam auch das Drehbuch schrieben und den Filmschnitt übernahmen. Der Film ist nach Helen von 2008, Mister John von 2013 und Rose Plays Julie von 2019 ihr vierter gemeinsamer Spielfilm. Weitgehend spielt Baltimore in den 1990er Jahren. Lawlor und Molloy verwenden auch Rückblenden und Traumsequenzen und sparsam Nachrichtensendungen wie vom Bloody Sunday in Nordirland im Jahr 1972.
Besetzung und Dreharbeiten Bearbeiten
Imogen Poots spielt in der Hauptrolle Rose Dugdale, Jack Meade ihren Liebhaber und Vater ihres Kindes Eddie Gallagher und Tom Vaughan-Lawlor und Lewis Brophy ihre Komplizen Dominic und Martin. Als 10-Jährige wird Rose in Rückblenden von Jude McClean gespielt. Carrie Crowley und Simon Coury spielen ihre Eltern. Patrick Martins spielt ihren vorherigen Freund Walter Heaton. Andrea Irvine und Jim Kavanagh sind in den Rollen von Lady Beit und Sir Alfred Beit zu sehen, deren Kunstwerke aus dem Russborough House gestohlen werden. Dermot Crowley spielt Donal, einen älteren Nachbarn von Rose.
Die Einbruchsszene zu Beginn des Films wurde im echten Russborough House gedreht. Kameramann Tom Comerford war zuletzt für den Horrorfilm The Hole in the Ground von Lee Cronin und das Filmdrama Aisha von Frank Berry tätig.
Filmmusik und Veröffentlichung Bearbeiten
Die Filmmusik komponierte der Ire Stephen McKeon, der zuletzt ebenfalls für Cronins The Hole in the Ground und auch dessen neusten Film Evil Dead Rise tätig war.
Die Premiere des Films fand am 1. September 2023 beim Telluride Film Festival statt. Anfang Oktober 2023 wurde er beim London Film Festival gezeigt und ab Mitte November 2023 beim Gijón International Film Festival.
Auszeichnungen Bearbeiten
London Film Festival 2023
- Nominierung im Offiziellen Wettbewerb
Weblinks Bearbeiten
- Baltimore in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Wilson Chapman: 'Baltimore' Review: Imogen Poots Carries a True-Life Marxist Art Heist Film. In: indiewire.com, 1. September 2023.
- https://www.irishtimes.com/life-and-style/people/the-kidnapping-tiede-herrema-s-ordeal-1.2403580
- Fehler kaschiert. In: Der Spiegel, 45/1975.
- https://www.irishtimes.com/life-and-style/people/the-kidnapping-tiede-herrema-s-ordeal-1.2403580
- Jonathan Romney: The film-makers: Christine Molloy & Joe Lawlor. In: independent.co, 27. Dezember 2008.
- Nia Childs: Mister John. In: timeout.com, 23. September 2013.
- ↑ Philip Bagnall: Christine Molloy & Joe Lawlor on Baltimore: LFF Interview. In: loudandclearreviews.com, 13. Oktober 2023.
- ↑ Sheri Linden: 'Baltimore' Review: Imogen Poots’ Resolute Fury Fuels a Portrait of a Real-Life Heiress Turned Revolutionary. In. The Hollywood Reporter, 5. September 2023.
- Stephen McKeon Scoring Christine Molloy’s & Joe Lawlor’s 'Baltimore'. In: filmmusicreporter.com, 1. September 2023.
- 50th Telluride Film Festival Announces Festival Lineup. In: telluridefilmfestival.org, 30. August 2023.
- Competition films announced for 67th BFI London Film Festival. In: bfi.org, 29. August 2023.
- Savina Petkova: The Gijón Film Festival spotlights Spain and the best of auteur cinema. In: cineuropa.org, 16. November 2023.
- Full programme announced for 67th BFI London Film Festival. In: bfi.org.uk, 31. August 2023.