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Die Bahnstrecke Gisborne Moutohora war der verwirklichte Teil des Versuchs von Gisborne eine Bahnstrecke nach Rotorua und Auckland auf der Nordinsel von Neuseeland zu errichten Gisborne MoutohoraWA 165 der Gisborne City Vintage Railway eine der ursprunglich auf der Strecke eingesetzten LoksWA 165 der Gisborne City Vintage Railway eine der ursprunglich auf der Strecke eingesetzten LoksStreckenlange 78 kmSpurweite 1067 mm Kapspur Maximale Neigung 33 Legende Gisborne Hafen0 0 Gisborne1 7 Stanley RoadBahnstrecke Palmerston North Gisborne3 5 Park Racecourse5 1 MakarakaPatutahiRepongaereNgatapaaufgegebener Streckenbau Richtung Napier8 2 Kings Road10 5 Makauri13 5 Waihirere15 9 Ormond20 1 Kaitaratahi20 7 WaipaoaTunnel Nr 1 185 m Pitchers Crossing28 0 Te KarakaTunnel Nr 2 257 m 31 4 Puha37 0 WaikohuTunnel Nr 3 45 m 40 6 MahakiOtoki Viadukt49 9 Otoko60 8 RakauroaTunnel Nr 4 90 m 70 1 Matawai78 0 Moutohora760 mm SpurSteinbruch MotohoraQuellen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnung 2 Lage im Netz 3 Bau 4 Betrieb 5 Lokomotiveinsatz 6 Ende 7 Relikte 7 1 Infrastruktur 7 2 Fahrzeuge 8 Wissenswert 9 Literatur 10 Anmerkungen 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBezeichnung BearbeitenDer Strecke trug nacheinander vier offizielle Bezeichnungen Zugelassen wurde sie als Gisborne Rotorua Line und bis 1910 so bezeichnet 2 Ab 1910 fand die Bezeichnung Gisborne section of the NZR Verwendung 3 Als Gisborne 1942 Anschluss an das ubrige Netz der NZR fand wurde die Strecke zur Motuhora Branch 1952 wurde sie in Moutuhora Branch umbezeichnet Anm 1 Lage im Netz BearbeitenGisborne im ausseren Nordosten der Nordinsel und weit abgelegen von deren grossen Siedlungszentren hatte grosse Schwierigkeiten an die Eisenbahn angebunden zu werden Zunachst war fraglich ob das okonomisch uberhaupt sinnvoll sei anschliessend stellte sich die Frage ob der Eisenbahnanschluss besser sudlich in Richtung Wellington oder westlich in Richtung Auckland erfolgen sollte Die Bahnstrecke Gisborne Moutohora verlief dann von Gisborne etwa 78 km in nordwestliche Richtung Sie begann in Gisborne wenige Meter uber Meereshohe Nach den ersten 20 km in der Kustenebene mit wenig Hindernissen traf sie auf das das Raukumara Gebirge Hier stieg sie bis auf eine Hohe von 566 m auf bevor sie wieder leicht abfallend den Endbahnhof Moutohora erreichte Im Bahnhof Makaraka zweigte seit Dezember 1915 eine 13 5 km lange Strecke nach Ngatapa ab die das Public Works Department errichtet hatte Sie war ein erster Versuch eine Strecke nach Suden Richtung Napier zu bauen Dies wurde zugunsten einer kustennaheren Streckenfuhrung aufgegeben Die Strecke wurde Ende 1924 von der NZR ubernommen einige Jahre als Nebenstrecke vorgehalten aber zum 1 April 1931 mangels Nachfrage stillgelegt 4 Bau BearbeitenErste Vorschlage zu einem Eisenbahnanschluss von Gisborne stammen aus den 1880er Jahren fuhrten aber zu nichts Im April 1897 wurde ein Eisenbahnkomitee gegrundet die East Coast Railway League um den Eisenbahnanschluss voranzubringen 3 1899 gab die Regierung bekannt dass Gisborne eine Eisenbahnanbindung nach Auckland erhalten solle Die Arbeiten an der Strecke begannen am 14 Januar 1900 mit einem ersten Spatenstich durch Eisenbahnminister Joseph Ward 5 Der Bau erfolgte in der neuseelandischen Standardspurweite von 1067 mm Kapspur so dass der geplante spatere Anschluss an andere Strecken unproblematisch war Als die Strecke am 10 November 1902 bis Kaitaratahi eroffnet wurde 6 war sie allerdings zunachst ein Inselbetrieb ohne Anschluss an das ubrige Eisenbahnnetz der Nordinsel Jenseits von Kaitaratahi erforderte die Strecke eine Reihe von Kunstbauten grosse Brucken vier Tunnel und umfangreiche Erdarbeiten Die Strecke verlief hier in Steigungen von bis zu 33 und vielen engen Kurven Nachdem die Schwierigkeiten zuletzt kam noch durch den Ersten Weltkrieg verursachter Materialmangel hinzu 5 uberwunden waren wurde die Strecke am 26 November 1917 bis Moutohora eroffnet Sie war 78 km lang Die weitere Verbindung Richtung Auckland blieb problematisch Zwar lag seit 1904 ein Gesetz vor das eine Bahnstrecke von Karaka unmittelbar sudlich von Auckland uber Rotorua nach Motu genehmigte Aufgrund des unwegsamen Gelandes blieb der Luckenschluss ein schwieriges Unterfangen Bis 1920 gab es 13 Untersuchungen Um eine praktiable Trassenfuhrung zu ermitteln 5 Aber die voraussehbar teure und aufwandige Trasse fur den Abstieg aus dem Gebirge zur Bay of Plenty hielt die Politik davon ab eine Verlangerung der Strecke zu genehmigen Im Lauf der Zeit wurde klar dass hier nicht wurde weiter gebaut werden und Gisborne uber die sudliche Option uber Napier an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden musste 7 Betrieb BearbeitenBis zum Anschluss von Gisborne an die Bahnstrecke Palmerston North Gisborne 1942 blieb es bei dem Inselbetrieb und die Strecke Gisborne Moutohora hatte eine rein regionale Bedeutung Sie diente der Verbindung zwischen Gisborne seinem Hafen und dem Hinterland Trotz starken Gefalles war der Betrieb nicht schwierig da bergauf uberwiegend leere Guterwagen verkehrten wahrend der Verkehr mit beladenen Zugen uberwiegend bergab stattfand Die schweren bergab fahrenden Zuge erforderten mehr Brems als Zugkraft und es gab spezielle Regeln fur diese Fahrten um einen sicheren Betrieb zu gewahrleisten 5 Auch aufgrund der mangelhaften Strassen war die Strecke in den ersten Jahren stark befahren und wies durchweg einen Betriebsgewinn auf 3 In den zwolf Monaten zwischen April 1903 und Marz 1904 als erst 21 Kilometer der Strecke befahren wurden kauften die etwa 6 500 Einwohner im Bezirk 47 706 Fahrkarten und 4 464 Tonnen Fracht wurden befordert Im Finanzjahr 1919 1920 als die Strecke in voller Lange in Betrieb stand wurden uber 30 000 Tonnen Fracht befordert Strassenschotter aus einem Steinbruch in Moutohora machte 16 400 Tonnen der Gesamtmenge aus und war auch in den folgenden Jahren ein Hauptbestandteil des Guterverkehrs Ein Grossteil der restlichen Fracht bestand aus Holz das in den ausgedehnten Waldern geschlagen wurde zu denen die Strecke Zugang bot Im selben Jahr wurden 113 000 Reisende befordert Abgesehen von gelegentlichen Ausflugszugen fand der Reiseverkehr ausschliesslich in gemischten Zugen statt 5 Bis 1930 war der grosste Teil des wirtschaftlich zuganglichen Holzes abgeholzt und die Sagewerke entlang der Strecke begannen zu schliessen Strassenbau und Viehzucht lieferten weiterhin relativ hohe Tonnagen aber mit der Weltwirtschaftskrise fielen sowohl der Personen als auch der Frachtverkehr in grossem Umfang weg Selbst als sich die wirtschaftlichen Bedingungen verbesserten erholte sich der Eisenbahnverkehr erst mit der Benzinrationierung wahrend des Zweiten Weltkriegs und erreichte wieder das Niveau vor der Depression Im August 1942 wurde Gisborne an die von Napier vorangetriebene von Palmerston North kommende Strecke angeschlossen Die Bahnstrecke Gisborne Moutohora bildete nun deren Verlangerung Das fuhrte dort zu einem vorubergehenden Anstieg des Verkehrsaufkommens auf fast 70 000 Reisende in den Jahren 1942 1943 Nach 1944 und der Lockerung der Beschrankungen fur den Strassenverkehr gingen die Zahlen im Personen und Guterverkehr dramatisch zuruck 5 Wegen des verringerten Passagieraufkommens und weiter kriegsbedingtem Kohlemangel wurde der Personenverkehr am 29 Januar 1945 eingestellt 3 Stattdessen bot die NZR mit ihren New Zealand Railways Road Services einen Schienenersatzverkehr mit einem Omnibus an der 24 Sitzplatze bot 8 Lokomotiveinsatz BearbeitenIn den ersten Jahren bis 1909 sorgten zwei Lokomotiven der Baureihe D 1Bt fur den Betrieb sowohl wahrend des Baus als auch anschliessend 1909 wurden sie durch eine erste Lok der Baureihe FA C1t erganzt 1910 kam die erste von sechs Lokomotiven der Baureihe WA 1C1t zum Einsatz wobei die beiden Lokomotiven der Baureihe D etwa zur gleichen Zeit abgezogen wurden Als die FA Lokomotiven alterten wurden sie durch Lokomotiven der Baureihe WW 2C2t und der Baureihe BB 2D ersetzt Schliesslich wurden ab 1952 Pazifik Lokomotiven der Baureihe AB 2C1 eingefuhrt Deren grosse Tender schrankten die Sicht beim Ruckwartsfahren ein so dass im Bahnhof Moutohora ein Wendedreieck eingebaut wurde 5 Ende BearbeitenDer weiter abnehmende Guterverkehr stellte die Wirtschaftlichkeit der Strecke in Frage zumal inzwischen klar war dass die ursprunglich angestrebte Verbindung mit der Bay of Plenty niemals gebaut wurde 1952 wurde eine Kommission eingesetzt die die Rentabilitat der Nebenstrecken einschliesslich der von Gisborne nach Moutohora untersuchen sollte Die Kommission stimmte der Aufrechterhaltung der des Betriebs unter der Bedingung zu dass sich die Nutzung der Strecke verbessere 5 Die Entwicklung der Dungung landwirtschaftlich genutzter Gebiete durch Kleinflugzeuge fuhrte gegen Mitte 1952 zu einem kurzfristigen Anstieg des Guterverkehrs da im Bezirk grosse Mengen an Calciumbiphosphat benotigt wurden Dies hielt jedoch nicht lange an 1959 betrugen die Unterhaltungskosten der Strecke das Dreifache der jahrlichen Einnahmen 5 So wurde die Strecke am 14 Marz 1959 offiziell geschlossen 3 Der letzte Arbeitszug fuhr einen Monat spater am 14 April eine letzte Ladung Schotter fur eine Strasse heraus die nach dem Abbau der Schienen auf der Trasse angelegt werden sollte Relikte BearbeitenInfrastruktur Bearbeiten Funf Kilometer der Strecke sind als Anschlussgleis fur ein Obstlager weiter in Betrieb 3 Zahlreiche Boschungen Einschnitte Bruckenwiderlager und Tunnel sind erhalten Etwa 5 km Trasse nutzt heute der Otoko Wanderweg Kurz hinter dessen nordlichem Ende sind ostlich der Schnellstrasse die Widerlager und einer der Stahlpfeiler des 30 m hohen Otoko Viadukts erhalten Zwischen Otoko und Rakauora verlauft die heutige Schnellstrasse uberwiegend auf der alten Bahntrasse Die Pfeiler des Rakauora Viadukts stehen etwa 100 m westlich der Schnellstrasse kurz bevor sie Rakauora erreicht Die Bahnsteigkante in Matawhai ist an der Strasse von Matawai nach Moutohora zu sehen die Brucke uber den Motu Fluss ist erhalten Einige Empfangsgebaude sind ebenfalls erhalten geblieben Am ehemaligen Endbahnhof Moutohora ist nichts mehr zu sehen Fahrzeuge Bearbeiten Die Lokomotive D 143 eine der beiden Lokomotiven der Baureihe D die in den ersten Jahren auf der Strecke eingesetzt wurden befindet sich 2020 bei der Silver Stream Heritage Railway in Silverstream sudlich von Upper Hutt Anm 2 Auch die Lokomotive WA 165 die seit 1911 auf der Strecke im Einsatz war ist erhalten und gehort heute 2020 der Gisborne City Vintage Railway Incorporated ist wieder betriebsbereit und wird regelmassig vor Ausflugszugen eingesetzt 9 Wissenswert BearbeitenAm Streckenende in Moutohora schloss von 1917 bis 1922 eine Schmalspurbahn der Spurweite 760 mm an die zu in der Nahe gelegenen Steinbruchen fuhrte 10 Literatur BearbeitenGeoffrey B Churchman und Tony Hurst The Railways of New Zealand A Journey through History 2 Aufl Transpress New Zealand 2001 ISBN 0 908876 20 3 David Leitch and Brian Scott Exploring New Zealand s Ghost Railways Grantham House Publishing Wellington 1995 ISBN 1 86934 048 5 Barbara Mulligan New Zealand Rail Trails A Guide to 42 Ghost Lines Grantham House Publishing Wellington 2000 ISBN 978 1 86934 126 8 S 37 44 C Wood Steaming to the Sunrise a history of railways in the Gisborne region IPL Books Wellington Gisborne 1996 ISBN 0 908876 92 0 John Yonge Hg New Zealand Railway and Tramway Atlas 4 Auflage Quail Map Company Exeter 1993 Anmerkungen Bearbeiten Das zusatzliche u im Namen war durch eine Anderung der Schreibung des Ortsnamens vorgegeben durch das New Zealand Geographic Board veranlasst Wood Dieser Artikel verwendet durchgehend die Schreibweise von 1952 Siehe Bahnstrecke Wellington Woodville Homepage der Silverstream Railway Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moutohora Branch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Yonge Taf 12 Churchman Hurst S 150 a b c d e f Leitch Scott Yonge Taf 12 Leitch Scott a b c d e f g h i Wood New Zealand Railways Geographical Mileage Table 1957 R Bromby Rails That Built a Nation An Encyclopedia of New Zealand Railways Grantham House Publishing Wellington 2003 ISBN 1 86934 080 9 O C New Road Service Action by Railways Motu Gisborne Link In Auckland Star vom 1 Februar 1945 abgerufen am 16 November 2020 WA 165 auf der Homepage der Gisborne City Vintage Railway Incorporated abgerufen am 16 November 2020 Yonge Taf 12 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Gisborne Moutohora amp oldid 223655093