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Der BOE T162 ist ein 1950 von Waggonbau Graaff in Elze entwickelter und an die Bremervorde Osterholzer Eisenbahn BOE ausgelieferter Dieseltriebwagen BOE T162Nummerierung BOE T 162KHH T 162BHE 662 901 8Kleinbahn Leeste 662 901 8Anzahl 1Hersteller Waggonbau GraaffBaujahr e 1950Ausmusterung ca 1990Achsformel 1A A1 Bauart dmSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 18 620 mmLange 17 800 mmHohe 3 750 mmBreite 3 000 mmDrehzapfenabstand 10 500 mmDrehgestellachsstand 2 500 mmGesamtradstand 13 000 mmLeermasse 26 000 kgDienstmasse 30 500 kgHochstgeschwindigkeit 70 km hInstallierte Leistung 2 130 PS spater 2 145 PSRaddurchmesser 900 mmMotorentyp KHD FM 517 spater A8L614Leistungsubertragung mechanisch mit 2 Mylius GetriebenBremse Kunze Knorr Bremse als KlotzbremseSitzplatze 70Fussbodenhohe 1 369 mmKlassen 3 Klasse ab 1956 2 Klasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Betrieb 3 Weitere Eigentumer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg mussten neue Fahrzeuge als Ersatz fur die wahrend des Krieges verlorengegangenen beschafft und neue Lieferanten fur die nach dem Krieg nicht mehr zur Verfugung stehenden gesucht werden Da sich die BOE zu der Zeit entschloss einen neuen Triebwagen zu beschaffen wurde mit dem Waggonbau Graaff ein Hersteller in der Region gefunden Der zu entwickelnde Verbrennungstriebwagen sollte einerseits zwischen den Bahnhofen Bremervorde und Osterholz verkehren auf der zu der Zeit die Streckenhochstgeschwindigkeit von 30 km h auf 50 km h erhoht wurde dazu sollte er von Osterholz aus Zubringerfahrten auf der Bahnstrecke Bremen Bremerhaven durchfuhren Deshalb wurde die Hochstgeschwindigkeit des Triebwagens von 70 km h gefordert 1 Die Motorleistung des Triebwagens sollte so ausreichend sein dass er zwei Personenwagen mit den geforderten Geschwindigkeiten schleppen konnte Die Uberlegungen Doppelmotoranlage einfacher starkerer Motor fuhrten zur Doppelmotoranlage mit zwei kleineren Motoren zu je 130 PS Die Grunde waren kleinere Motoren lassen sich unproblematisch unterflur anordnen bessere Anpassungsfahigkeit an wechselnde Verkehrsbelastungen geringerer Beschaffungspreis fur die Getriebe trotz doppelter Ausfuhrung betriebliche Vorteile der Doppelmaschinenanlage durch das Vorhandensein einer betrieblichen Reserve 1 Es wurde eine Doppelmotorenanlage mit Elementen die damals hinlanglich erprobt und betriebssicher waren eingebaut je ein Dieselmotor Bauart Klockner Humboldt Deutz FM 517 je ein Mylius Getriebe und je ein Achswendegetriebe welches auf die jeweils innen liegende Achse des Drehgestelles wirkte Auf Grund der Wagenkastenlange von 17 800 mm wurden zwei zweiachsigen Drehgestelle verwendet Durch ein vierachsiges Fahrzeug wurde bei Erhohung der Geschwindigkeit bei gleichbleibender Oberbauqualitat eine grossere Laufruhe erreicht Der Wagenkasten wurde in selbsttragender Bauweise in Schalenbauweise ausgefuhrt Um eine grossere Steifigkeit zu erreichen wurden in der Wagenkastenlangswand zusatzlich Sicken eingebracht Zur Bauzeit des Fahrzeuges gab es noch Sicherheitsbedenken gegen die Leichtbauweise aufgrund von Vorschriften die beim Bau von Personenwagen angewandt wurden und dem Leichtbau widersprachen 1 Nicht zuletzt sprach die Instandhaltung fur einen Leichtbau so waren bei den vor dem Krieg ausgefuhrten Triebwagen in den Fenstertaschen vermehrt Rostschaden durch Regenwasser zu verzeichnen Bei der Neukonstruktion in Leichtbauweise wurden die Fenster als zweigeteilte Fenster ausgefuhrt das feststehende Fensterunterteil war mit dem Wagenkasten abgedichtet der bewegliche Fensteroberteil war in 2 3 Fensterhohe und konnte nach innen geklappt werden 2 Der Wagenkasten war fur 70 Sitzplatze in zwei Abteilen zwei Vorraumen und einem Gepackraum in einem diese Vorraume aufgeteilt Die Einstiegsturen waren im Bereich der Vorraume als Schiebeturen ausgefuhrt In den Stirnwandewaren Ubergangsturen vorhanden durch die der Zugbegleiter wahrend der Fahrt in den Beiwagen wechseln konnte Aus Grunden der Dichtigkeit waren diese Turen als Drehturen ausgelegt Der Innenausbau entsprach dem eines Luxusomnibusses der damaligen Zeit In den Abteilen gab es gepolsterte Sitze wobei als Bezug ein besonders pflegeleichter Kunststoff verwendet wurde Das vordere Abteil war vom Fuhrerstand nur durch eine Glaswand getrennt Der Fahrgastraum war mit Spiegeln an den Seitenwanden so ausgestattet Die Wagenkastendecke war mit durchgehenden Platten versehen und die Seitenwande mit festen Platten verkleidet Das Fahrzeug war mit einer Lautsprecheranlage ausgerustet wodurch Informationen wie Haltestellennamen angekundigt werden konnten Der Packraum besass eine Grosse von 3 0 2 5 m Er war mit Fahrradhaltern am Fussboden und an der Decke versehen Zur Aufnahme von sperrigen Gutern konnte die Eingangstur mit einer Breite von 840 mm durch einen Klapptur zusatzlich um 250 mm verbreitert werden 1 Als Heizung diente eine unterflur angeordnete Warmwasserheizung Wahrend in der Ubergangszeit die Warme des Kuhlwassers zu Heizzwecken genutzt werden konnte schutze die Heizung bei Stillstand elektrisch das Motorkuhlwasser gegen Einfrieren Dies erleichtere das Starten des Motors in der kalten Jahreszeit Betrieb BearbeitenDer Triebwagen wurde zur Betriebsaufnahme von Kunstler und Schriftsteller Tetjus Tugel auf den Namen Huklut nach der Worpsweder Sage vom Riesen Huklut 3 getauft 4 Bis in die 1970er Jahre war der Triebwagen bei der BOE beheimatet und unterlag hier verschiedenen Umbauten Es wurden die Stirnturen verschlossen die Schurzen am Wagenkasten entfernt und die Maschinenanlage auf zwei KHD A8L614 Motoren umgerustet In der Stationierungsubersicht wurde der Triebwagen als Bauart B 2 gefuhrt 5 In der Festschrift zum 100 jahrigen Bestehen der BOE wird der Wagen kurz erwahnt 6 Weitere Eigentumer Bearbeiten1978 wurde der Triebwagen im Eigentum der Hersfelder Kreisbahn 1985 im Bestand der BHE gefuhrt Er wurde fortan mit der Inventarnummer 662 901 8 bezeichnet 1990 war er im Bestand der Kleinbahn Leeste Zwischen 1992 und 2004 befand sich der Triebwagen in privater Hand auf dem Gelande des ehemaligen Ausbesserungswerkes in Braunschweig ehe er im Sommer 2004 nach Dessau 7 uberfuhrt wurde 2014 wurde der T162 erstmals im Bestand des Triebwagenmuseum Dessau erwahnt 7 2015 wurde der Triebwagen an seinen Hersteller die Waggonbau Graaff GmbH verkauft und auf das Werksgelande in Elze uberfuhrt 8 9 Literatur BearbeitenProf Dr Ing K R Repetzki Diesellokomotiven und Triebwagen in Glasers Annalen 1937 1953 Transpress Verlag Berlin 1987 ISBN 3 344 00128 0 Peter Elze Karl Robert Schutze Der Moorexpress 2 Auflage Worpsweder Verlag Worpswede 1984 ISBN 3 922516 21 1 Dieter Theodor Bohlmann Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe Weser 1 Auflage Zeunert Gifhorn 1984 ISBN 3 924335 51 6 Gerd Wolff Deutsche Klein und Privatbahnen Band 10 Niedersachsen 2 EK Verlag Freiburg 2007 ISBN 978 3 88255 669 8 Weblinks BearbeitenInternetseite Drehscheibe Online de mit Fahrzeugbeschreibung und historischen Fotos Kenning Blanke Internetseite auf Drehscheibe Online de mit erster Erwahnung des Triebwagens im Triebwagenmuseum Dessau Stationierungsubersicht der BOE mit der Erwahnung des T 162 Foto des BOE T 162 1977 auf der Eisenbahnstiftung Joachim SchmidtEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Prof Dr Ing K R Repetzki Diesellokomotiven und Triebwagen in Glasers Annalen 1937 1953 Transpress Verlag Berlin 1987 ISBN 3 344 00128 0 S 106 Foto des T162 im Triebwagenmuseum Dessau auf Drehscheibe Online Sage vom Riesen Huklut Peter Elze Karl Robert Schutze Der Moorexpress Worpsweder Verlag Worpswede 1984 ISBN 3 922516 21 1 statistische Angaben zu den Stationierungen der Fahrzeuge der BOE Johann Kuck Johann Schriefer 100 Jahre BOE 2011 Heimatverein Neu Sankt Jurgen e V a b Beitrag auf Drehscheibe online uber einen Besuch im Triebwagenmuseum Dessau Bericht und Fotos zur Uberfuhrung des T162 zum aktuellen Eigentumer Memento des Originals vom 8 Oktober 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www projectcargonetwork com Bericht im Nachrichtenmagazin der Arbeitsgemeinschaft Schienenverkehr e V Der Schienenbus 1 2016 Huklut kommt nach Hause Arne von Knebel Carsten Blanke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BOE T162 amp oldid 235250251