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Barentreiben ist ein in vielen Orten der Oberpfalz insbesondere im Landkreis Amberg Sulzbach und anderswo verbreiteter Heischebrauch bei dem in der Regel am Montag des Kirchweih Wochenendes ein als Bar verkleideter junger Mann in der betreffenden Ortschaft sein Unwesen treibt In vielen Ortschaften wird der Bar begleitet von anderen Gestalten wie einem Treiber einer Sau oder einer Hexe 1 Barentreiben 1961 in Raigering Inhaltsverzeichnis 1 Benennung 2 Ablauf 2 1 Auswahl des Kirwabaren 2 2 Verkleiden des Kirwabaren 2 3 Kirwabartreiben 2 3 1 Schmier 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBenennung BearbeitenDer Begriff Bar hat nichts mit einem Braun oder Eisbaren zu tun Vielmehr zielt der Begriff ab auf den Begriff aus dem Dialekt fur das mannliche Hausschwein das ebenfalls als Bar bezeichnet wird 2 Wegen der weiten Verbreitung des Barentreibens und ihrer jeweiligen lokalen Besonderheiten haben sich in den regionalen Dialekten verschiedene Bezeichnungen eingeburgert In der sudostlichen Ecke der Oberpfalz wird die Kirchweih als Kiada bezeichnet was sich vom bayerischen Kennwort Kirchtag ableitet Der Bar heisst dort deswegen auch Kiadabar In der restlichen Oberpfalz heisst der Bar dann Kirwabar vom Dialekt Wort Kirwa welches sich von der ostfrankischen Bezeichnung Kirchweih ableitet In Franken wiederum gibt es dann neben Barentreiben 3 auch noch den Begriff Kerwabartreiben 4 Ablauf BearbeitenAuswahl des Kirwabaren Bearbeiten In vielen Ortschaften gibt es spezielle Rituale um den Kirwabaren und seine Begleiter auszuwahlen In Ursensollen wird der junge Mann der Kirwabar der am Montag des Kirchweih Wochenendes als letztes das Dorfwirtshaus betritt 5 In Freudenberg wechselt die Rolle des Kirwabaren mehrmals am Tag 2 Verkleiden des Kirwabaren Bearbeiten Auch die Verkleidung des Kirwabaren ist individuell von Ort zu Ort unterschiedlich In Raigering ist der Kirwabar schwarz bemalt und mit Gummistiefeln Schurze Kopftuch Schweineblase Kuhschwanz und der Kirm bekleidet 6 Vor 1949 bestand der Kirwabar in Freudenberg aus einem Eselskopf und einem umgehangten Schaffell 1949 kam ein Fotograf durch Freudenberg der ein Eisbarenfell mit sich fuhrte um Leute mit diesem zu fotografierten Die Freudenberger kauften dem Fotografen dieses Fell ab und nutzten es bis 1978 als Verkleidung fur den Kirwabaren 1 1979 wurde es durch ein neues ersetzt 7 In Aschach Gemeinde Freudenberg tragt der Kirwabar ein umgegurtetes Schaffell und wird von zwei in weiss und mit einer Kirm gekleideten Kirwasauen begleitet 8 In Kofering tragt der Kirwabar einen schwarzes Barenkostum und eine Art Eisenkrone auf dem Kopf zudem wird er durch eine um seinen Bauch geschlungene Metallkette durchs Dorf gefuhrt Begleitet wird der Kirwabar noch von einer mit einem Dirndl einer Perucke mit Zopfen einem Kopftuch und mit Pantoffeln und Kniestrumpfen bekleideten Kirwahex 9 nbsp Beim Barentreiben 1961 in Raigering tanzt der Bar mit einer HausherrinKirwabartreiben Bearbeiten Beim eigentlichen Kirwabartreiben zieht der Kirwabar meist mit Musik durch das Dorf In manchen Orten ist er begleitet von einem oder mehreren Treibern die die Aufgabe haben den Kirwabaren zu zahmen einer Kirwahex oder einer Kirwasau Haufig tanzt der Kirwabar dann mit der Hausherrin 10 Tradition ist es teilweise auch dass junge Manner den Kirwabaren auf offener Strasse zu einem Ringkampf herausfordern 2 Schmier Bearbeiten In der Regel fuhrt der Kirwabar die sogenannte Schmier mit sich mit dem er den Kirwabaren begleitende Kinder oder Passanten schwarzt Hauptbestandteil der Schmier ist in der Regel Russ Dieser wird haufig vermischt mit verschiedensten Zutaten beispielsweise Fett Bier oder Schuhcreme 11 Eine Besonderheit gibt es in Lintach Dort verwendet der Kirwabar als Schmier anstatt eines Russgemisches roten Lippenstift 12 Literatur BearbeitenUli Piehler Mir hom Kirwa Kirchweihfreuden in der Oberpfalz 1 Auflage Buch amp Kunstverlag Oberpfalz Amberg 2009 ISBN 978 3 935719 56 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b Vom Kirwa Esel zum Kirwa Bar In kirwa net Ulrich Iberer Ulrich Piehler abgerufen am 21 Dezember 2015 a b c Uli Piehler Mir hom Kirwa Kirchweihfreuden in der Oberpfalz 1 Auflage Buch amp Kunstverlag Oberpfalz Amberg 2009 ISBN 978 3 935719 56 8 S 92 f Madlon Gobel Sitten und Gebrauche im alten Unterleinach In Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 412 415 hier S 412 Uli Piehler Mir hom Kirwa Kirchweihfreuden in der Oberpfalz 1 Auflage Buch amp Kunstverlag Oberpfalz Amberg 2009 ISBN 978 3 935719 56 8 S 107 Ursensollner Kirwa Brauchtum In kirwagemeinschaft de Kirwagemeinschaft Ursensollen abgerufen am 18 Dezember 2015 Festschrift des Burschenverein 07 Raigering zum 100 jahrigen Interessantes und wissenswertes von der Freudenberger Kirwachronik seit 1419 In Homepage von Ferdinand Schwarz Ferdinand Schwarz abgerufen am 18 Dezember 2015 Katholischer Burschenverein Aschach Montag Barntreiben In kbv aschach de 31 August 2015 archiviert vom Original am 23 Dezember 2015 abgerufen am 7 April 2023 Heimat und Kulturverein Kofering 2014 Kirwa Montag In hkv koefering de Archiviert vom Original am 23 Dezember 2015 abgerufen am 7 April 2023 Reinhard Seidl Dorf trieb den Kirwabaren vor sich her Schwarzenthonhausen lasst alte Traditionen aufleben Erstmals nach 18 Jahren stellte das Dorf einen Kirchweihbaum auf In mittelbayerische de Mittelbayerischer Verlag KG 2 Dezember 2015 abgerufen am 18 Dezember 2015 Kirwabartreiben In tourismus kallmuenz de Archiviert vom Original am 22 Dezember 2015 abgerufen am 7 April 2023 Kirwagemeinschaft Lintach Lintacher Kirwa 2014 Kirwabar Treim am 2 Mai In kirwa lintach de Archiviert vom Original am 22 Dezember 2015 abgerufen am 7 April 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barentreiben amp oldid 232569979