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Das Altenburger Farbenreizen ist eine ursprungliche Spielart des Skatspiels Das im 19 Jahrhundert sehr verbreitete Spiel ist die Grundlage der ersten Allgemeinen Deutschen Skatordnung von 1886 Inhaltsverzeichnis 1 Spielregeln 1 1 Spielegattungen 1 2 Farbreizen 1 3 Grundwerte 1 4 Gewinnstufen 1 5 Berechnungstabelle 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 Referenzen und ErlauterungenSpielregeln BearbeitenGrundsatzlich variiert das Farbenreizen vom modernen Spiel nur in der Reizmethode und einer inzwischen nicht mehr gebrauchlichen Spielegattung Nach dem Reizen und der Ansage des Spieles unterscheiden sich die Regeln nicht mehr von den modernen Die beschriebenen Unterschiede zu den modernen Regeln beruhen auf der Allgemeinen Deutschen Skatordnung von 1886 1 Spielegattungen Bearbeiten Die Skatordnung von 1886 unterscheidet 5 Spielegattungen Frage Das Fragespiel entspricht einem heutigen normalen Farbspiel Der Solospieler nimmt den Skat auf druckt zwei Karten und sagt anschliessend die Trumpffarbe an Null und Grand sind fur das Fragespiel nicht vorgesehen Tourne Wendespiel Im modernen Skat gibt es keine Entsprechung mehr zu diesem Spiel Der Solospieler deckt eine der beiden Karten des Skates auf und zeigt sie den Mitspielern Die Farbe der Karte wird die Trumpffarbe Wenn die Karte ein Unter Wenzel Bube ist kann der Solist wahlen ob er die Farbe des Unter spielt oder einen Grand Tourne erklart Bei einer aufgedeckten Sieben darf sich der Alleinspieler teilweise zwischen der Farbe und einem Null Tourne entscheiden Solo Das Solo entspricht einem heutigen Farb Handspiel Der Solospieler sieht nicht in den Skat und sagt eine Trumpffarbe an Grand Solo und Grand ouvert Es gibt einen Grand solo der einem modernen Grand Hand entspricht Der Grand ouvert entspricht vollkommen einem modernen Grand Ouvert ist genauso wie heute ein Handspiel und beinhaltet ein angesagtes Schwarz Null und Null ouvert Das Null ist eigentlich ein Null solo und entspricht mithin einem heutigen Null Hand Das Null ouvert entspricht einem modernen Null Ouvert Hand Ein Gegenstuck zum modernen Null Ouvert mit Skataufnahme oder einem Null mit Skataufnahme gibt es nicht Farbreizen Bearbeiten Genauso wie beim modernen Skat wird das Spiel ausgereizt indem der Ansager jeweils dem Horer ein Gebot macht das dieser annehmen oder passen kann Zuerst fragt Mittelhand Vorhand ab und nach Passen des einen von beiden fragt Hinterhand gegebenenfalls weiter Nach dem Reizen muss der Alleinspieler ein Spiel ansagen das zumindest dem Gebot entspricht Der Hauptunterschied zum Zahlenreizen ist dass beim Reizen lediglich die Grundwerte der Spiele geboten werden Die Spitzen Matadore werden erst nach dem Spiel bei der Abrechnung berucksichtigt Die Abrechnung unterscheidet sich wenn man von den Grundwerten der Spiele absieht nicht von der heutigen Uberbleibsel des Farbenreizens sind die vier Null Spiele die bis heute unabhangig von der Lage der Buben rein nach ihrem Grundwert ausgereizt und abgerechnet werden Ausser bei Sonderfallen ist beim Farbenreizen das Uberreizen durch einen ungunstigen Buben im Skat prinzipbedingt nicht moglich Das beim Reizen angegebene Spiel ist das Mindestgebot dessen Grundlage der Grundwert des angestrebten Spieles ist welcher nichts mit der Lage der Buben zu tun hat Die Rangordnung der Gebote ist Frage in Schellen Karo Frage in Rot Herz Frage in Grun Pik Frage in Eichel Kreuz Tourne Solo in Schellen Karo Solo in Rot Herz Solo in Grun Pik Solo in Eichel Kreuz Grand Solo Grand OuvertDie Einordnung der Nullspiele ist komplizierter und nicht einheitlich geregelt Die Skatordnung von 1886 beschreibt zwei Moglichkeiten Die Nullspiele stehen in jedem Fall uber den Frage und Tourne Spielen Gegenuber den Solo und Grandspielen werden Nullspiele nach Wert ausgereizt d h der Solospieler der gegen den Nullspieler reizt muss wie beim Zahlenreizen seinen erreichbaren Spielwert anhand des Grundwertes des geplanten Spieles und seiner Spitzen Matadore ermitteln Wenn der Wert den des Nullspieles ubertrifft bekommt er das Spiel Allerdings kann er sich dann durch einen ungunstigen Buben im Skat auch uberreizen Wie auch bei heutigen Handspielen zahlen die Buben im nicht aufgenommenen Skat mit Die Nullspiele stehen in jedem Fall uber den Frage Tourne und Solospielen bis zum Grun Solo Das Eichel Solo steht uber dem Null Das Null ouvert wird vom Grand ouvert ubertroffen Der Grand steht nur dann uber dem Null ouvert wenn er mit oder ohne mindestens zwei Spitzen gespielt wird oder aber zumindest Schneider gewonnen wird Wenn kein Spieler ein Gebot abgeben will wird entweder eingeworfen und vom folgenden Spieler gegeben oder Ramsch gespielt Grundwerte Bearbeiten Da beim Reizen die Spitzen nicht beachtet werden braucht man mehr Spielarten und zugehorige Grundwerte als beim Zahlenreizen Beim Grand Ouvert ist in der Abrechnung zu beachten dass der angegebene Wert 24 lediglich der mit den Spitzen zu multiplizierende Grundwert ist Zusatzlich wird ein Grand Ouvert immer mit 120 berechnet Ein einfacher Grand Ouvert ergibt also 144 Punkte Genauso wie heute werden bei den Nullspielen die Spitzen nicht einberechnet Schellen Rot Grun Eichel Grand NullFrage 1 2 3 4Tourne 5 6 7 8 12 10Solo 9 10 11 12 16 20Ouvert 24 40Gewinnstufen Bearbeiten Da es mehr Grundwerte als beim modernen Skat gibt gibt es entsprechend weniger Gewinnstufen Die beim Farbenreizen genutzten Gewinnstufen unterscheiden sich aber ansonsten kaum von den modernen Die Spitzen werden auch als Matadore bezeichnet und werden genauso wie in der modernen Skatordnung mit ohne bis zu 11 Trumpfen gezahlt Ein Unterschied zum modernen Skat ist dass offene Spiele Ouvert lediglich fur den Grand und das Nullspiel vorgesehen sind und uber einen eigenen Grundwert definiert werden Im modernen Skat werden offene Nullspiele ahnlich gewertet Bei offenen Trumpfspielen denn neben dem Grand Ouvert sind inzwischen auch offene Farbspiele erlaubt wird der normale Grundwert angenommen und dafur die Gewinnstufe entsprechend erhoht Genauso wie 1886 beinhaltet aber auch heute ein offenes Trumpfspiel ein angesagtes schwarz Der zweite Unterschied zum modernen Skat ist dass inzwischen Handspiele abgesehen naturlich vom Null Hand und vom Null Ouvert Hand als Gewinnstufe und nicht mehr uber einen speziellen Grundwert abgerechnet werden Gewinnstufen Spiel Schneider Schneider angesagt Schwarz Schwarz angesagtDabei gilt zu beachten dass die Gewinnstufen schneider angesagt und schwarz angesagt wie im modernen Skat nur bei einem Handspiel berechnet und angesagt werden durften Berechnungstabelle Bearbeiten nbsp nbsp nbsp Siehe auch BearbeitenGeschichte des SkatspielsWeblinks BearbeitenDie Geschichte des Skat auf der Homepage des deutschen Skatverbandes Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Allgemeine Deutsche Skatordnung von 1886Referenzen und Erlauterungen Bearbeiten Die Allgemeine Deutsche Skatordnung von 1886 benutzte eine andere Rechtschreibung als die heute ubliche Wenige Begriffe aus der damaligen Skatordnung unterscheiden sich von heutigen nur durch Details der Schreibweise bedeuten aber inzwischen etwas anderes als damals Z B entspricht ein Null ouvert von 1886 nicht einem modernen Null Ouvert sondern einem Null Ouvert Hand Zum modernen Null Ouvert gab es kein Gegenstuck in der Skatregel von 1886 Im Text wird im Zweifel die alte Schreibweise kursiv genutzt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altenburger Farbenreizen amp oldid 235857902