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Die Algunder Menhire sind vier Statuenmenhire die zwischen 1932 und 1942 in Algund in Sudtirol in Italien geborgen wurden Menhir I und II wurden 1932 ausgegraben Menhir III und IV wurden etwa zehn Jahre spater im selben Gebiet entdeckt Nachbildungen der Algunder Menhire neben dem Tourismusburo in Algund Von links Menhir III Menhir IV Menhir II und Menhir I Inhaltsverzeichnis 1 Zeitliche Einordnung und kultureller Hintergrund 2 Fund 3 Formen Gravierung und Motive 4 Verbleib 5 Literatur 6 EinzelnachweiseZeitliche Einordnung und kultureller Hintergrund BearbeitenDie Algunder Menhire weisen zwar eigene Charakteristika auf konnen aber in die Gruppe der sudfranzosischen Menhire eingeordnet werden deren Kultform uber Oberitalien nach Sudtirol gelangte Zunachst war die zeitliche Einordnung der Menhire umstritten bis man sich schliesslich darauf einigte den Vorschlag Raffaeolo Battaglias 1896 1958 anzunehmen und sie der Stein Kupferzeit zuzuordnen Fund BearbeitenAlle vier Menhire wurden vom Meraner Heimatforscher Matthias Ladurner Parthanes 1894 1986 im Gebiet des Plarser Schwemmkegels zur Etsch gefunden Sie bestehen aus Laaser Marmor 1 Aufgrund der Stutzmauern eines Ackers die zusammen mit den Menhiren im Schwemmgebiet der Etsch sichergestellt werden konnten geht man davon aus dass die Menhire hoher am Abhang standen und im Laufe der Zeit herabgerutscht sind Bei den Ausgrabungen von Stein III und IV war deutlich zu erkennen dass sie an ihrem ehemaligen Standort in West Ost Richtung ausgerichtet waren sodass sich ihre Vorderseiten dem Sonnenaufgang zugekehrt waren Versuche die Menhire in Verbindung mit einem Grabmal zu bringen scheiterte Weder Knochen noch Grabbeigaben konnten in der Nahe des Fundortes ausfindig gemacht werden weshalb man annimmt dass es sich bei den Menhiren um Kultfiguren handelt Formen Gravierung und Motive BearbeitenBei Stein II handelt es sich um einen weiblichen Menhir welcher durch zwei Auspragungen der Brust gekennzeichnet ist Den rundlichen Stein uberziehen parallel verlaufende Querrillen die sich uber drei Seiten erstrecken Die Steine I III und IV werden als mannliche Menhire bezeichnet und haben eine plattenahnliche Form Alle drei sind durch einen Gurtel in der Mitte gegliedert und haben auf der Ruckseite senkrechte Riefen welche herabhangendes Kopfhaar oder Faltenumhange darstellen konnen Ein Hauptmerkmal der mannlichen Steine sind die darauf abgebildeten Waffen wobei Stein I besonders viele Waffenmotive aufweist Algunder Menhire nbsp Nachbildung Menhir I mannlich 1932 mit Menhir II gefunden Hohe 2 75 m nbsp Nachbildung Menhir II weiblich 1932 mit Menhir I gefunden Hohe 0 54 m nbsp Nachbildung Menhir III mannlich 1942 mit Menhir IV gefunden Hohe 1 08 m nbsp Menhir III das Original im Palais Mamming Museum nbsp Nachbildung Menhir IV mannlich 1942 mit Menhir III gefunden Hohe 1 39 m nbsp Menhir IV das Original im Palais Mamming MuseumVerbleib BearbeitenDie vier Algunder Figurmenhire findet man heute in zwei verschiedenen Museen Wahrend sich Menhir I und II im Sudtiroler Archaologiemuseum in Bozen befinden sind Menhir III und IV im Palais Mamming Museum dem Stadtmuseum von Meran ausgestellt Nachbildungen der Algunder Menhire stehen vor dem Tourismusburo in Algund Literatur BearbeitenMatthias Ladurner Parthanes Die Algunder Menhire In Der Schlern 26 1952 S 310 325 online Maria Kiem 1000 Jahre Algund Athesiadruck 2005 S 40 ff online Einzelnachweise Bearbeiten Michael Unterwurzacher Tiroler Marmorbaue und bedeutende Vorkommen In Veroffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Band 87 2007 S 205 220 zobodat at PDF 46 6822 11 1112 Koordinaten 46 40 55 9 N 11 6 40 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Algunder Menhire amp oldid 225675213