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Das Albuminpapier zahlte bis 1900 zu den beliebtesten Kopierpapieren Das Verfahren wurde am 27 Mai 1850 von Louis Desire Blanquart Evrard 1802 1872 der franzosischen Akademie der Wissenschaften vorgestellt und beschrieben Das Albuminpapier ermoglichte detailreichere und kostengunstigere Fotografien als die bis dahin gebrauchlichen Methoden der Kalotypie Ambrotypie sowie Daguerreotypie und ergab einen warmen Bildton Sein Detailreichtum wird selbst von modernen Kopierpapieren nicht erreicht Louis Desire Blanquart EvrardPortrat von Buffalo Bill Cody AlbumindruckWird das Albuminpapier nach der Entwicklung nochmals mit Eiweiss d h Ovalbumin uberzogen liefert es Bilder von hohem Glanz Mit Starke Pfeilwurz uberzogen liefert es stumpfe Bilder Das Albuminpapier wurde und wird in der kunstlerischen Fotografie noch heute verwendet weil es feinste Details wiedergeben kann Herstellung BearbeitenZur Herstellung des Albuminpapiers schlagt man Eiweiss mit Ammoniumchlorid Losung Chlorammoniumlosung zu Schaum und lasst den Bogen auf der klaren Flussigkeit die sich aus dem Schaum abscheidet eine Minute schwimmen Das getrocknete Papier wird in der Dunkelkammer auf eine Losung von Silbernitrat gelegt wobei es sich mit Silberchlorid Chlorsilber und Silbernitrat impragniert und getrocknet Man legt das Negativ mit der Kollodiumseite nach oben auf die Glasplatte welche den Boden des sogenannten Kopierrahmens bildet deckt das Papier mit seiner empfindlichen Seite nach unten auf das Negativ und schliesst den Kopierrahmen so dass das Papier fest gegen das Glasnegativ gepresst wird Dann dreht man den Rahmen herum so dass das Negativ dem Licht zugekehrt ist und lasst es so lange am hellen Tageslicht liegen bis alle Teile des Bildes kraftig sichtbar sind Zum Entwickeln wascht man das Bild mit Wasser aus um das noch in der Schicht befindliche unbelichtete Silbernitrat auszuwaschen Daran schliesst sich eine Behandlung im sogenannten Tonbad an einer Losung von Kaliumtetrachloroaurat III Goldchloridkalium und Natriumacetat essigsaures Natron oder Natriumtetraborat borsaures Natron in Wasser Der rotbraune Ton des Bildes verwandelt sich darin in einen purpurblauen man kann aber auch andere Nuancen durch eine passende Abanderung des Bades erhalten Das getonte und ausgewaschene Bild wird in einer Losung von Natriumthiosulfat unterschwefligsaures Natron d h Fixiersalz fixiert und dann sehr sorgfaltig ausgewaschen Wird das Natriumthiosulfat nicht vollstandig ausgewaschen so bildet sich Silbersulfid Schwefelsilber welches das Bild gelb farbt Die getrockneten Bilder werden schliesslich passend geschnitten aufgeklebt und zwischen Walzen geglattet satiniert Albuminpapier war industriell herstellbar und ein Grossteil der Weltproduktion wurde in den Dresdener Albuminfabriken hergestellt 1888 erreichte der Produktionsausstoss bereits fast 9 Millionen Blatt im Format 46 58 cm Literatur BearbeitenJosef Maria Eder Ausfuhrliches Handbuch der Photographie Band 1 Teil 1 Geschichte der Photographie 2 Halfte 4 vollig umgearbeitete und vermehrte Auflage Wilhelm Knapp Halle Saale 1932 Nachdruck Haupt Aachen 1980 Gerhard Ihrke Zeittafel zur Geschichte der Photographie VEB Fotokinoverlag Leipzig 1982 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albuminpapier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Bekanntmachung betreffend eine Abanderung des Verzeichnisses der gewerblichen Anlagen welche einer besonderen Genehmigung bedurfen Deutsches Reich 1887 Quellen und Volltexte Werkstattbuch uber die Techniken der Radierung und der Edeldruckverfahren private Seite Albuminpapierherstellung englische Seite mit Fotos vom Herstellungsablauf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albuminpapier amp oldid 232892588