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Das Ablaze war ein von 1994 bis 2003 bestehendes deutsches Metal Magazin das auch uber die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Selbstverstandnis und Kontroverse 3 Gleichnamiges Magazin 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHintergrund BearbeitenDas Ablaze wurde 1994 gegrundet da die etablierten Metal Magazine den Black Metal boykottierten So kamen dessen Fans kaum an Informationen zu Bands und Konzerten Es erschienen zwar einige Fanzines allerdings nur unregelmassig und laut Ablaze Grunder Marc Spermeth mit Nachteile n in der Prasentation was nicht unbedingt nur am kleinen Geldbeutel lag 1 Nach langer Uberlegung und der Mitarbeit an einigen Fanzines sah Spermeth es als seine Aufgabe an ein entsprechendes Magazin selbst zu grunden 1 Die erste Ausgabe erschien im September 1994 mit u a einer Titelstory uber Burzum und Interviews mit den norwegischen Gruppen Immortal Satyricon Mortiis der griechischen Band Necromantia und den deutschen Bands Ungod Mayhemic Truth und Bethlehem Danach etablierte das Magazin eine zweimonatliche Erscheinungsweise Das Magazin hatte seinen Verlagssitz zunachst in Berlin spater in Eichwalde Nachdem die ersten Ausgaben nur uber Briefkontakt oder Mailorder wie Last Epitaph erhaltlich waren wagte man den Sprung an die Bahnhofskioske Das Ablaze war damit eines der ersten Extreme Metal Magazine die im Zeitschriftenhandel erhaltlich und somit nicht mehr ausschliesslich dem Underground zuganglich waren Dementsprechend bezichtigten Teile desselben das Magazin des Ausverkaufs sowie des Verrats am Underground 1 Im rechtsextremen Teil des Untergrunds vermischten sich die Vorwurfe mit antisemitischen Stereotypen so bezeichnete das Skaldensang den Redakteur Peter Schramm als kommerzgeile n Juden und das Ablaze als fur den Ausverkauf der Szene verantwortlich 2 Spermeth sieht Neid oder Naivitat als einzige mogliche Ursachen der Vorwurfe da das Magazin seine Ideale ungeachtet seines tatsachlichen kommerziellen Erfolgs konsequent verfolgt habe 1 Redakteur D v Junzt verfasste fur die 16 Ausgabe des Magazins den Artikel Underground wird nie zum Trend den das Magazin als Pladoyer fur den Untergrund der Szene verstand 3 4 Inhaltlich bot das Magazin ausfuhrliche Interviews insbesondere mit Bands aus dem Black und Death Metal Bereich Den Untertitel Metallic Voice of the Underground hatte das Magazin nach eigenen Angaben mit Bedacht gewahlt wie es im Editorial der ersten Ausgabe betonte da keiner der Redakteure vorhabe in Zukunft mit Scheuklappen durch die Gegend zu laufen und so zu tun als ob der einzige Underground Metal den es gibt Black Metal ist Das Editorial appellierte ausserdem an alle Black Metal Fans nicht so ignorant wie die Gegenseite zu sein 5 Der Mitarbeiter Alexander Heine beschaftigte sich neben dem Metal auch mit angrenzenden Themen aus Kunst und Philosophie uber die er Artikel fur das Ablaze schrieb 1 So gab es vereinzelt auch Hintergrundberichte uber musikfremde Themengebiete wie beispielsweise H P Lovecraft oder Ragnar Redbeard In jeder Ausgabe wurde ausserdem eine oder mehrere Underground Bands interviewt Spateren Ausgaben war eine CD beigefugt zunachst erschienen Label Sampler von beispielsweise Osmose Productions oder No Colours Records anschliessend eigens zusammengestellte CDs 2003 geriet das Magazin in eine finanzielle Notlage und erschien nur noch sehr unregelmassig Im gleichen Jahr stellte es dann den Betrieb ein Einige Journalisten wechselten dann zum EMP Magazin dem Rock Hard oder zum ehemaligen Konkurrenten Legacy dessen Vorganger Deftone 1997 erstmals erschien Selbstverstandnis und Kontroverse BearbeitenSpermeth sah das Magazin nicht in Konkurrenz zu anderen Magazinen wie Terrorizer oder Nordic Vision da ihn die Existenz anderer Zeitschriften nicht store und es in sehr vielen Details z B dem von vorn bis hinten durchgehaltenen s w Lay out und der extrem hohen Anzahl exklusiver Fotos nicht mit ihnen zu vergleichen sei 1 Das Ablaze selbst verstand sich als unpolitisch und gab die Ausserungen kontroverser Musiker meist unkommentiert wieder 6 Kritische Stimmen wurden auf den Leserbriefseiten veroffentlicht Das Magazin betonte 1999 im Editorial der 26 Ausgabe es werde sich nicht als Sprachrohr fur zweifelhafte Botschaften missbrauchen lassen und schwarze Schafe blossstellen Das kritisch aggressive und provozierende Element unserer Musik durfe jedoch nicht sterben 5 In dem zur 37 Ausgabe forderte das Ablaze den Zusammenhalt der Metaller und die gegenseitige Anerkennung ihrer Individualitat Das sei auch das grundlegende Anliegen des Magazins Es wolle sich mit der Konzentration auf den extremen Metal und die unterbewerteten Underground Bands nicht gegen andere Meinungen aussprechen sondern nur FUR unsere Sicht eintreten 5 Die Redakteure konzentrierten ihre Aufmerksamkeit auf Bands die ihnen musikalisch gefielen wobei die geographische Herkunft der Bands als vollig unwichtig und ideologische und philosophische Hintergrunde als zweitrangig angesehen wurden 1 Spermeth erklarte allerdings dass er Bands die dem Christentum das Wort reden nicht ausstehen konne und ihm Dark Wave Bands die sich als Gothic Metaller ausgeben fast noch unangenehmer seien 1 Das Magazin bevorzugte Bands welche mit Innovation und Eigenstandigkeit extremeren Varianten des Metal frohnen beschaftigte sich aufgrund ihrer Seltenheit aber auch mit Bands die ihre Sache einfach nur gut und ehrlich engagiert betreiben soweit die Redakteure das beurteilen konnten 1 Den Mitarbeitern wurde dabei auch die Moglichkeit eingeraumt fur das Magazin untypische Bands zu besprechen so war das mehrseitige Interview mit Angizia ganz allein Jana Fliedners Verdienst da sie total beeindruckt von der Musik der Band unbedingt ein Feature machen wollte 1 Fur einige Kontroversen die vor allem auf den Leserbriefseiten ausgefochten wurden sorgte ein Interview mit Rob Darken von Graveland der antisemitische und nationalsozialistische Ausserungen tatigte 7 Graveland verloren im Anschluss als direkte Reaktion ihren Plattenvertrag bei Lethal Records und wechselten zu No Colours Records 8 Ein weiteres problematisches Interview fuhrte das Magazin mit der osterreichischen Band Werwolf die ein an Friedrich Nietzsche angelehntes Konzept des Ubermenschen vertraten Die Band trat sehr militant und martialisch auf und versuchte ihr Konzept des Starkeren zu vertreten Dabei griff Hagen Sanger der Gruppe die osterreichische Black Metal Szene um Abigor und Summoning scharf an Er bezeichnete Silenius von Summoning als Marchenfee und gab ihm den Tipp ihm nicht in die Quere zu kommen 9 Hintergrund war dass Abigor und Summoning aus dem Austrian Black Metal Syndicate ABMS um Bands wie Vuzem und Pervertum ausgestiegen waren und dies von einigen Anhangern als Verrat aufgefasst wurde Gleichnamiges Magazin BearbeitenSeit Herbst 2007 besteht ein deutschsprachiges Musikmagazin namens A Blaze spater Ablaze das sich auf Black und Pagan Metal spezialisiert hat und sich selbst als The True Voice of Underground bezeichnet Es sieht sich selbst jedoch nicht als Nachfolger des ursprunglichen Magazins Die Neugrundung soll laut Eigenaussage erfolgt sein da man der Meinung war dass mit dem Wegfall des alten Ablaze eine Lucke entstanden sei die man fullen wolle Hinter dem Magazin soll der ehemalige Absurd Schlagzeuger und bekennende Neonazi Hendrik Mobus stecken der einen Grossteil des Inhalts unter verschiedenen Pseudonymen verfassen soll 10 11 12 Neben V ic V icious war bis 2012 als Redaktion Sylvia Fuerst angegeben Im A Blaze Magazin finden sich daher auch Interviews mit Musikern des NSBM und aus dessen Umfeld unter anderem von Absurd Halgadom Graveland und Der Sturmer Ebenfalls wurden Mitglieder der nationalsozialistischen Pagan Front interviewt Ebenso gibt es jedoch auch Interviews mit unpolitischen Bands wie etwa Beherit Lifelover oder Darkspace Laut Eigenangaben erscheint das Heft in einer Auflage von 5000 Stuck Die Werbekunden stammen zum grossten Teil aus der rechtsextremen Black Metal Szene so unter anderem Merchant of Death und Ewiges Eis Records von Jens Frohlich Totenburg und Eugenik 13 Die Herausgeber wehren sich gegen diese Vorwurfe verweisen auf die Meinungs und Kunstfreiheit und betonen dass die Inhalte im Rahmen der geltenden bundesdeutschen Gesetze verfasst werden wurden 14 2009 griff Sebastian Marlek Schluter von der Gruppe Geist das Magazin an da ein Lied seines Nebenprojekts Zerstorer auf der CD Beilage landete Schluter trat nach dem Bekanntwerden des vom Label arrangierten CD Beitrags sofort aus der Gruppe aus und bezeichnete das A Blaze als auch die dort vertretenen Musikgruppen als Abschaum 15 Literatur BearbeitenAblaze In Volkmar Kuhnle Gothic Lexikon The Cure Bauhaus amp Co Das grosse Nachschlagwerk zur Gothic Szene Berlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Verlag 1999 S 14 ISBN 3 89602 203 2 Ablaze In Das Gothic und Dark Wave Lexikon Die Schwarze Szene von A Z Erweiterte Neuausgabe Hrsg von Peter Matzke und Tobias Seeliger Berlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Verlag 2003 S 11 ISBN 3 89602 522 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Timo Kotter Interview von Timo Kotter WINTERTOD Mag mit Marc Spermeth ABLAZE Mag Memento vom 3 Marz 2001 im Internet Archive Unheilige Allianzen S 171 Warum dasAblazeso ist wie es ist Memento vom 12 August 2003 im Internet Archive D v Junzt Underground wird nie zum Trend Memento vom 1 September 2003 im Internet Archive Eine schonungslose Bestandsaufnahme der Szene in 10 Kapiteln von D v Junzt a b c Auszuge aus einigen Editorials des Ablaze Memento vom 16 November 2004 im Internet Archive Intro der Ausgabe Nr 5 Mai Juni 1995 Schwerter des Hasses Interview mit Rob Darken Ablaze Nr 6 September Oktober 1996 S 52 f Stellungnahme von Michael Piesch Ablaze Nr 6 September Oktober 1995 S 6 Das wahre Grauen Interview mit Sanger Hagen Ablaze Nr 8 Januar Februar 1996 Ronja Fuhrmann Keine Nazis im Magnet Club Legacy Redaktion Wer hoch steigt fallt tief so hat es den Anschein bei Varg In Legacy Nr 65 Marz April 2010 Wolf Rudiger Muhlmann Lugen Hetze Rufmord Interview mit Varg In Rock Hard Nr 275 April 2010 S 55 Martin Langebach Jan Raabe RechtsRock Made in Thuringen 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen 2010 ISBN 978 3 937967 57 8 Editorial der zweiten Ausgabe des A Blaze November Dezember 2007 Von allen GEISTern verlassen In A Blaze Nr 6 Februar Marz 2009 S 43 Weblinks BearbeitenOffizielle Website des neuen A Blaze Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ablaze amp oldid 232090808