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Die Abelam sind eine zirka 30 000 Personen umfassende Bevolkerungsgruppe auf Papua Neuguinea Ihr Siedlungsraum liegt im Hinterland der Nordkuste in der East Sepik Province in einer der am dichtesten besiedelten Regionen Neuguineas 1 Unmittelbare Nachbarn sind die verhaltnismassig gut erforschten Arapesh Seit den 1930er Jahren gilt die Region als befriedet seit 1938 existieren zwei katholische Missionsstationen 1 Giebelwand eines Zeremonial Giebelhauses der Abelam in KinbangwaDie Dorfer der Abelam sind in Weiler aufgeteilt deren Aufteilung die soziale Situation widerspiegelt Die Weiler welche wiederum aus zwei Dorfeinheiten den Zeremonialgruppen bestehen sind wesentlich fur Tauschbeziehungen oder auch Heiratsregeln und stehen zueinander im standigen Wettbewerbsverhaltnis Alle Mitglieder eines Weilers gelten als miteinander verwandt und werden einem Klan zugerechnet Den Mittelpunkt jedes Weilers bildet das Kulthaus das auch als politisches und religioses Zentrum aufgefasst wird Die Abelam leben vom Gartenbau wobei das wichtigste Nahrungsmittel und Bestandteil von Zeremonien die Knollenpflanze Yams ist Neben Yams werden Taro Bananen und Zuckerrohr angebaut 2 Ausserdem werden an Tieren Hunde Huhner und Schweine domestiziert 1 Yams wird einerseits von den Frauen als Nahrungsmittel fur die Familie angebaut andererseits von den Mannern als Zeremonialyams ausserhalb jeder ernahrungstechnischen Rolle aber mit hohem Prestigewert 3 Die Bedeutung des Yams geht auf die mythische Urahnin der Abelam zuruck die ursprunglich eine Kasuar Frau war sich in eine Menschenfrau verwandelte heiratete und zwei Sohne gebar Auf ihr Geheiss einen Kasuar zu toten widersetzte sich der erste Sohn der zweite folgte dem Befehl Vorab hatte sie sich in einen Kasuar zuruckverwandelt und wurde selbst getotet Sie erschien ihren Kindern im Traum und bat darum ungestort und eingezaunt bis auf die Knochen verwesen zu durfen Aus den Knochen entstand der erste Yams die fortan wichtigste Nutzpflanze 3 Die Abelam fuhren ihre kunstvollen Malereien nicht wie andere Kulturen auf Neuguinea als Korpermalerei aus sondern verzieren ihre Kulthauser tambaran Hauser mit Malereien Die Netztaschen der Abelam Bilum sind ein Spiegel der sozialen Rollenverteilung Bei den Mannern dienen sie als Werkzeugtasche und als Schmuck bei den Frauen als Transport und Tragemittel sowie als Kinderwiege Sie werden aus Pflanzenfasern nur von Frauen geflochten und haben verschiedene Bedeutung je nach Ausschmuckung Die Taschen sind ein Teil der weiblichen Kleidung und sind eng mit der Beurteilung von Arbeitskraft und Fahigkeiten der Frauen verbunden Als Symbol fur Weiblichkeit und Fruchtbarkeit spielen sie bei der Initiation eine Rolle Das Kulthaus der Abelam BearbeitenDie bis zu 25 Meter hohen Kult und Geisterhauser bilden das Zentrum der Pflanzersiedlungen der Abelam Es ist dreieckig aus Bambusrohren und Lilianen stabil aufgebaut und in zirka drei Monaten errichtet Das Kulthaus ist Hauptort der Verbindung mit den Ahnen reichlich geschmuckt und den Mannern vorbehalten Es ist Mittelpunkt sozialer und religioser Ereignisse wie Totenwachen Hochzeiten Streitschlichtungen Versammlungen und Initiationen Einzelnachweise Bearbeiten a b c Susanne Schroter Hexen Krieger Kannibalinnen S 272 f s Lit Abeleam auf wissen de Memento vom 13 November 2011 im Internet Archive abgerufen am 10 Januar 2011 a b Seite 53 Randbemerkung Zum Kasuarmythos S 133Susanne Schroter Hexen Krieger Kannibalinnen Phantasie Herrschaft und Geschlecht in Neuguinea Frauenkulturen Mannerkulturen 3 In Frauenkulturen Mannerkulturen Bande 1 3 Band 3 Nr 1 LIT Verlag Munster Hamburg Deutschland 1994 ISBN 3 8258 2092 0 S 372 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Literatur BearbeitenGerd Koch Kultur der Abelam Staatliche Museen Museum fur Volkerkunde Berlin 1968 Barbara Huber Greub Kokospalmenmenschen Boden und Alltag und ihre Bedeutung im Selbstverstandnis der Abelam von Kimbangwa East Sepik Province Papua New Guinea Wepf amp Co ISBN 3 85977 180 9 Susanne Schroter Hexen Krieger Kannibalinnen Phantasie Herrschaft und Geschlecht in Neuguinea Munster Hamburg Lit 1994 Frauenkulturen Mannerkulturen 3 ISBN 3 8258 2092 0 Brigitta Hauser Schaublin 1991 Museum der Volkerkunde Basel Initiationen bei den Abelam in Papua Neuguinea Kathedralen der Steinzeit Ingrid Heermann 1989 Die Sudseeabteilung Stuttgart Lindenmuseum Die Abelam Mona Suhrbier Eva Raabe Menschen und ihre Gegenstande Amazonien Ozeanien Frankfurt a M Museum der Weltkulturen 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abelam amp oldid 220239014