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Die Sinfonie Nr 4 WoO 38 wurde von Felix Draeseke im Jahre 1912 komponiert Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Satze 3 Literatur 4 WeblinksEntstehungsgeschichte BearbeitenDraeseke vermerkte als Datum der Vollendung seiner Sinfonie Nr 4 die den Beinamen Symphonia Comica tragt den 22 August 1912 Zur Entstehungszeit des Werkes war der knapp 77 jahrige Komponist bereits fast vollig ertaubt und wurde von den jungeren Kollegen die er 1906 in dem Mahnruf Die Konfusion in der Musik gemassregelt hatte kaum mehr beachtet Angesichts dieser Situation erschien es merkwurdig dass gerade seiner Feder nun eine komische Sinfonie entsprang Einerseits ging er damit wohl Bitten aus seinem Freundeskreis nach er moge zu seiner monumentalen dritten Sinfonie der Symphonia Tragica noch eine Comica als Gegenstuck schreiben andererseits und das schien der wichtigere Antrieb zu sein nutzte er die Gelegenheit sich als Sinfoniker mit einem hintergrundig witzigen Werk zu verabschieden das sowohl die Tradition der grossen romantischen Sinfonien des 19 Jahrhunderts als auch die damalige zeitgenossische Musikszene auf humoristische Weise karikiert und dem Selbstironie ebenfalls nicht fehlt Zu dem Dirigenten Bruno Kittel der 1912 die ersten Gesamtauffuhrungen von Draesekes Oratorientetralogie Christus geleitet hatte bemerkte der Komponist zum Inhalt der Symphonia Comica Nur den Kopf hoch behalten und uber das Beweinenswerte lachen Die Urauffuhrung des Werkes fand knapp ein Jahr nach Draesekes Tod am 6 Februar 1914 in Dresden unter Hermann Kutzschbach statt Danach wurde es still um die Sinfonie und erst 1996 kam mit Unterstutzung der Internationalen Draeseke Gesellschaft die Partitur im Erstdruck heraus Satze BearbeitenDie Symphonia Comica gliedert sich in vier etwa 5 minutige Satze die nach relativ klassischen Mustern aufgebaut sind Bewegt feurig Langsam ruhig Scherzo Lebendig flott Lebhaft schnellDraeseke beginnt seinen musikalischen Spass bereits mit der Tonartangabe die Sinfonie stunde in e Moll Tatsachlich wird diese angebliche Haupttonart meist nur gelegentlich gestreift Da das Kopfmotiv des Hauptthemas aus dem ersten Satz G Dur anzeigt der Satz auch in dieser Tonart beschlossen wird und das Finale mit einem Unisono Schlag auf G endet kann G Dur somit eher als reale Haupttonart der Sinfonie gelten Trotzdem demonstriert Draeseke seine grosse Begabung fur rasche unerwartete Modulationen sodass die Sinfonie permanent von einer Tonart in die andere wechselt ohne sich langere Zeit auf tonalen Ruhepunkten niederzulassen Als besonders bemerkenswert gilt der zweite Satz von dem es heisst er schildere einen Fliegenkrieg Die Ruhe des Grossvaters Satzanfang wird immer wieder durch Fliegenstiche zitternde Streicherfiguren gestort worauf die Enkel mit der Fliegenklatsche auf die Jagd gehen um die Plagegeister zu Strecke zu bringen Im ubertragenen Sinne lasst sich der Satz auch als ironische Umschreibung vom Kunstlerleben Draesekes der zeitlebens mit der Musikkritik Konflikte auszutragen hatte deuten Literatur BearbeitenKrueck Alan H The Symphonies of Felix Draeseke A Study in Consideration of Developments in Symphonic Form in the Second Half of the Nineteenth Century Zurich 1967Loos Helmut u a Hrsg Schriftenreihe der Internationalen Draeseke Gesellschaft Gudrun Schroder Verlag Bonn 1987 1998 Band V Zum Schaffen von Felix Draeseke Instrumentalwerke und geistliche Musik Weblinks BearbeitenVorwort einer Partiturausgabe auf der Seite der Internationalen Draeseke Gesellschaft Rezension einer PartiturausgabeSinfonien von Felix Draeseke Nr 1 G Dur op 12 Nr 2 F Dur op 25 Nr 3 C Dur op 40 Symphonia Tragica Nr 4 WoO 38 Symphonia Comica Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 4 Sinfonie Draeseke amp oldid 217893097