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Emile Etienne Guimet 26 Juni 1836 in Lyon 12 Oktober 1918 in Fleurieu sur Saone war ein Lyoner Industrieller und Forschungsreisender der zahlreiche Reisen in den Fernen Osten unternahm und von dort zahlreiche Kunstschatze mitbrachte Sein Sammelgebiet erstreckte sich von Afghanistan bis Japan mit den Schwerpunkten China Indien und Japan Er gilt als einer der wichtigsten Forscher im Bereich der Asia und Japanstudien seiner Zeit Emile Guimet 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Reisen 3 Museum 4 Mata Hari 5 Werke 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenGuimet entstammte einer vermogenden und einflussreichen franzosischen Industriellenfamilie Sein Vater Jean Baptiste Guimet 1795 1871 war Chemiker und Erfinder Er war Prasident der Henry Merle et Compagnie in Fleurieu sur Saone nahe Lyon eine Fabrik die mit dem von ihm entwickelten Verfahren synthetisches Ultramarin herstellte und die spater in dem Industriekonzern Pechiney aufging Auch Emile absolvierte ein Studium der Chemie um eines Tages den vaterlichen Betrieb zu ubernehmen fuhlte sich aber mehr dem Studium der Kunste und dem Reisen hingezogen Offiziell ubernahm er die Betriebsleitung 1860 zum 65 Geburtstag seines Vaters wurde von diesem bis zu seinem Tod 1871 aber massgeblich entlastet und durch Fuhrungskrafte unterstutzt so dass er auch langere Expeditionen unternehmen konnte Guimet war auch musisch begabt Er schrieb einige Musikstucke und eine Oper Tai Tsoung die sich am Leben von Tang Taizong orientiert Guimet hatte einen Sohn Jean Guimet 1880 1920 Reisen BearbeitenBei einer Agyptenreise 1865 die er in seinem 1867 erschienenen Buch Croquis egyptiens journal d un touriste beschrieb entdeckte er die Archaologie die Zivilisations und Religionsgeschichte und begann mit dem Sammeln von Kunstobjekten Dabei konzentrierte er sich zunachst auf Religionsstudien Zugleich nahm er an wissenschaftlichen Versammlungen teil und trat der Gesellschaft fur Japanstudien von Leon de Rosny bei Nachdem Philipp Franz von Siebold durch seine Forschungen und Aufenthalte in Japan den Weg fur Europaer bereitet hatte entschied er sich zu einer selbst finanzierten Expedition zur Erforschung der Religionen des Fernen Ostens die ihren Hohepunkt im Besuch bedeutender religioser Statten in Japan finden sollte Er erreichte es von der franzosischen Regierung einen Diplomatenpass und vom Minister fur Erziehungswesen einen offiziellen Forschungsauftrag zu erhalten und reiste mit grossem Gefolge Sein Landsmann der Kunstler Felix Regamey 1844 1907 begleitete ihn um die Erlebnisse der Expedition zu illustrieren weiterhin war er begleitet von einer grossen Gruppe Trager Hilfskraften Ubersetzern und einer Eskorte der Regierung Guimet entschied sich sogar einen personlichen Koch mitzunehmen nachdem er von Cernuschis Erfahrungen mit der japanischen Kuche gelesen hatte Die Reiseroute folgte in weiten Teilen den Spuren von Henri Cernuschi und Theodore Duret Guimet besuchte alle wichtigen religiosen Statten in Japan und sammelte zahlreiche Zeugnisse uber den japanischen Buddhismus 1878 stellte er einen Teil seiner Sammlung auf der Pariser Weltausstellung vor und veroffentlichte Promenades Japonaises 1900 wurde Guimet zum Vizeprasidenten der franzosisch japanischen Gesellschaft von Paris gewahlt Museum Bearbeiten1879 stiftete er ein Museum in Lyon das sich auf die Sammlung japanischer und chinesischer religioser Kunst beschrankte das nicht den erhofften Erfolg hatte aber noch bis 2007 weitergefuhrt wurde die Bestande wurden in das Musee des Confluences uberfuhrt 1885 vermachte Guimet die spektakularsten Teile seiner Sammlungen dem franzosischen Staat und eroffnete damit 1889 in Paris das Musee National des Arts Asiatiques das heute offiziell Musee Guimet des Arts Asiatique heisst und das heute mehr als 50 000 Objekte aus 17 Landern Asiens umfasst In den drei Hausern weiter untergebrachten Galeries du Pantheon Bouddhique du Japon et de la Chine sind die buddhistischen Zeichnungen und Skulpturen zu sehen die Guimet 1876 mitbrachte Mata Hari BearbeitenGuimet lernte 1905 Mata Hari bei einer ihrer Auftritte kennen und lud sie ein in seinem Museum vor einem ausgesuchten Publikum zu tanzen Dieser Auftritt fand am 13 Marz 1905 im Museum Guimet statt und gilt als Beginn ihrer Tanzkarriere Guimet hatte ihr passende Tanzbekleidung einen Sarong und ein besticktes Bustier Schleier und Schmuck zur Verfugung gestellt und riet ihr auch einen Kunstlernamen anzunehmen Ob Guimet Mata Haris Legende einer indischen Bajadere glaubte oder ihren Betrug entdeckte und die wahren Hintergrunde kannte liegt bis heute im Dunkeln Werke Bearbeiten1867 Croquis egyptiens journal d un touriste 1868 Huit jours aux Indes 1873 Arabes et Kabyles pasteurs et agriculteurs Araber und Kabylen 1876 Bonjour Kanagawa Mit Illustrationen von Felix Regamey 1877 Rapport du Ministre de l instruction publique et des beaux arts sur la mission scientifique de M Guimet dans l Extreme Orient 1877 Lettres sur l Algerie 1880 Promenades japonaises Tokio Nikko 1894 Tai Tsoung Oper Literatur BearbeitenAruna D Souza Tom McDonough The Invisible Flaneuse Gender Public Space and Visual Culture in the nineteenth century Paris Manchester University Press 2005 ISBN 0719067847 Emile Guimet Huit jours aux Indes In Le Tour du Monde Phebus 2007 ISBN 9782752902511 Keiko Omoto und Francis Macouin Emile Guimet et les arts d Asie Collections Decouvertes Gallimard 2001 ISBN 2 07 076084 7 Weblinks BearbeitenMusee GuimetNormdaten Person GND 117576735 lobid OGND AKS LCCN n85253997 NDL 00441958 VIAF 19678520 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guimet EmileALTERNATIVNAMEN Guimet Emile EtienneKURZBESCHREIBUNG franzosischer Industrieller und ForschungsreisenderGEBURTSDATUM 26 Juni 1836GEBURTSORT LyonSTERBEDATUM 12 Oktober 1918STERBEORT Fleurieu sur Saone Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emile Guimet amp oldid 230568733