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Dieser Artikel behandelt den griechischen Buchstaben Digamma Die mathematische Funktion findet sich unter Digamma Funktion Das Digamma griechisch digamma Majuskel Ϝ Ͷ Minuskel ϝ ͷ war ursprunglich der sechste Buchstabe des griechischen Alphabets kam aber um etwa 500 v Chr ausser Gebrauch Er hatte den Lautwert w und stammt vom phonizischen Buchstaben Waw ab Die schon altgriechische deskriptive Bezeichnung Digamma doppeltes Gamma beruht auf seiner F formigen Form zwei ubereinander gelegte rechtsgedrehte Galgen ergeben mit gemeinsamem hochkantem Strich ein F und deutet darauf hin dass der ursprunglich dargestellte Laut schon in einigen Dialekten der klassischen griechischen Antike nicht mehr vorkam v a im attisch ionischen wahrend die dorischen Dialekte diesen Laut langer bewahrten Er hat nach dem milesischen System den Zahlwert 6 DigammaPamphylianisches Digamma Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Verwendung als Buchstabe 3 Verwendung als Zahlzeichen 4 Abkommlinge 4 1 Digamma inversum 5 Einzelbelege 6 WeblinksUrsprung BearbeitenDas Digamma stammt ebenso wie das Ypsilon vom phonizischen Buchstaben Waw nbsp fur w ab Bei der Ubernahme des phonizischen Alphabets entwickelte man aus dem phonizischen Waw das konsonantische Digamma Ϝ fur w und das vokalische Ypsilon Y das ursprunglich den Lautwert u hatte Das Digamma stand in der alphabetischen Reihenfolge an derselben Stelle wie das phonizische Waw namlich an sechster Stelle zwischen Epsilon und Zeta das Ypsilon wurde am Ende des Alphabets angehangt Die ursprungliche Bezeichnung des Digammas ist unbekannt aber in Analogie zur Entwicklung des Namens des Buchstabens Tau phonizisch taw griechisch tau kann man davon ausgehen dass sie ϝaῦ wau wegen phonizisch waw lautete Verwendung als Buchstabe Bearbeiten nbsp Die archaische Inschrift I ϜANAKTI poteidan i wanakti 1 auf diesem Keramikfragment entspricht dem Wort ἄna3 anax Furst im klassischen Griechischen Das Griechische hatte ursprunglich den w Laut aus dem Urindogermanischen ubernommen Dem Digamma entspricht in verwandten deutschen Wortern ein w das aber den Lautwert v hat und in lateinischen Wortern ein v Lautwert w vgl gr oἶnos oinos fruher ϝoῖnos woinos mit dt Wein und lat vinum oder gr eἰdenai eidenai fruher ϝeidenai weidenai mit dt wissen und lat videre In einigen Dialekten unter anderem dem Attischen der klassischen Form des Altgriechischen fiel dieser Laut schon fruh aus Daher gab es auch keine Verwendung fur den Buchstaben Digamma Als in Athen 403 v Chr das milesische Alphabet eingefuhrt wurde schaffte man das uberflussig gewordene Digamma ab In denjenigen Dialekten die den w Laut noch besassen ist der Gebrauch des Digamma durch Inschriften bis in den Hellenismus belegt Auch in der Dichtung insbesondere bei Homer Sappho und Alkman gibt es Hinweise auf das Vorhandensein des Digamma Der w Laut im fruhen Griechischen wurde von Richard Bentley 1662 1742 wiederentdeckt als er versuchte die Metrik in Homers Epen zu rekonstruieren Worte die ursprunglich mit Digamma begannen kommen bei Homer mehr als 3000 mal an Stellen vor an denen das Metrum ein konsonantisch anlautendes Wort verlangt Zu Homers Zeiten wurde das Digamma wohl nicht mehr gesprochen wirkte aber in mundlich uberlieferten Versen teilweise noch nach Verwendung als Zahlzeichen BearbeitenEs wurde daraufhin nur noch als Zahlzeichen 6 benutzt wobei aber oft eine andere Form das Stigma ϛ eine Ligatur aus Sigma und Tau oder die Wort End Form des Sigma s oder auch Sigma Tau st als zwei getrennte Buchstaben geschrieben wird Der ursprungliche Buchstabenname Wau ging verloren und wurde durch Digamma ersetzt Abkommlinge BearbeitenDas Digamma wurde als es noch generell verwandt wurde in das altitalische Alphabet entlehnt Da es im Etruskischen auch den im klassischen Griechischen nicht vorhandenen Laut f gab das Phi wurde ursprunglich pʰ ausgesprochen erst spater wurde f daraus wurde es zusammen mit einem archaischen H fur ebendiesen verwandt Da jedoch auch das archaische U ebenfalls ausser fur u fur w benutzt wurde was die Romer als sie das Alphabet ebenfalls ubernahmen als redundant empfanden deuteten sie diesen Buchstaben wegen seiner Verwendung in der Kombination FH fur f und machten so das heutige F daraus Digamma inversum Bearbeiten Der romische Kaiser Claudius versuchte in das lateinische Alphabet ein gedrehtes Digamma digamma inversum Ⅎ U 2132 zur Kennzeichnung des Lautes v einzufuhren Daneben gibt es noch einen Kleinbuchstaben ⅎ U 214E der zwar nicht in Texten aus Claudius Zeit vorkommt da diese mit Majuskeln geschrieben wurden jedoch genutzt werden kann wenn stilistisch Minuskeln verwendet werden sollen Einzelbelege Bearbeiten Inscriptiones Graecae IV 220 1 Weblinks BearbeitenThesaurus Linguae Graecae 2 engl Das griechische Alphabet Alpha Aa Beta Bb Gamma Gg Delta Dd Epsilon Ee Zeta Zz Eta Hh Theta 88 Iota Ii Kappa Kk Lambda Ll My Mm Ny Nn Xi 33 Omikron Oo Pi Pp Rho Rr Sigma Sss Tau Tt Ypsilon Yy Phi Ff Chi Xx Psi PSps Omega WwWeitere nichtklassische Buchstaben Digamma Ϝϝ Stigma Ϛϛ Heta Ͱͱ San Ϻϻ Koppa Ϙϙ Sampi Ͳͳ Scho Ϸϸ Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Digamma amp oldid 221716649