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Das W Baryon Omega Baryon ist ein relativ langlebiges Baryon mit Spin 3 2 Mit seiner sss Konfiguration drei s Quarks hat es die Strangeness 3 und gehort damit zu den Hyperonen Baryonen mit Strangeness W KlassifikationFermionHadronBaryonEigenschaften 1 elektrische Ladung 1 eRuheenergie 1672 45 29 MeVmagnetisches Moment 2 02 5 mNSpinParitat 3 2 Isospin 0Strangeness 3mittlere Lebensdauer 0 821 11 10 10 sValenzquarks sssDas Teilchen wurde 1961 auf Grund theoretischer Uberlegungen vorhergesagt und 1964 experimentell nachgewiesen Inhaltsverzeichnis 1 Quark Struktur 2 Zerfall 3 Angeregte Zustande Resonanzen 4 Wc und Wb 5 Forschungsgeschichte 6 Literatur 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseQuark Struktur BearbeitenDas W besteht aus drei strange Valenzquarks sss Sein Spin und seine Paritat sind 3 2 was man so deuten kann dass sich die drei Quarks im Grundzustand mit parallelen Spins befinden Diese Konfiguration ist ahnlich wie bei dem D displaystyle Delta nbsp uuu und dem D displaystyle Delta nbsp Teilchen ddd nur deshalb keine Verletzung des Pauli Prinzips weil Quarks etwa im Gegensatz zu Elektronen im Atom einen zusatzlichen inneren Freiheitsgrad haben die Farbladung die drei Werte annehmen kann Damit unterscheiden sich die Quarks wieder in mindestens einer Quantenzahl und ihre Wellenfunktionen sind wie vom Pauli Prinzip gefordert antisymmetrisch Zerfall BearbeitenDas W ist das leichteste Teilchen mit 3 s Quarks Es kann daher nur zerfallen wenn sich ein s Quark in ein anderes Quark umwandelt Dies wiederum kann nur uber die schwache Wechselwirkung geschehen Daher ist das W mit 0 82e 10 s vergleichsweise langlebig In mehr als 99 der Falle zerfallt das W auf eine der folgenden drei Weisen 1 W sss L0 uds K u s 67 8 0 7 W sss 30 uss p u d 23 6 0 7 W sss 3 dss p0 u u 8 6 0 4 Angeregte Zustande Resonanzen BearbeitenNeben dem W wurden drei weitere Baryonen mit Strangeness 3 entdeckt die eine hohere Ruheenergie haben Resonanzen uber die starke Wechselwirkung zerfallen und daher sehr kurzlebig Grossenordnung 10 23 s sind 1 Wc und Wb BearbeitenEs sind schwere Baryonen nachgewiesen worden die an Stelle eines der s Quarks ein Charm Quark bzw ein Bottom Quark besitzen also mit der Quarkzusammensetzung ssc und ssb Sie werden als Wc oder Wc0 bzw Wb oder Wb bezeichnet 1 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Nachweis des ersten W 1964 2 Die an Erzeugung und Zerfall beteiligten geladenen Teilchen hinter liessen Spuren in der Blasen kammer hier nach gezeichnet Gestrichelt dar gestellt sind elek trisch neutrale Teilchen die im Detektor nicht sichtbar waren Ein hoch energeti sches K traf auf ein Proton in der Blasen kammer Dabei wurden ein W ein K und ein K0 erzeugt Beim Zerfall des W entstand ein p sowie ein 30 das weiter in ein L0 und ein p0 zerfiel Das L0 zerfiel in ein Proton und ein p das aufgrund seiner kurzen Lebens dauer hier nicht sichtbare p0 zerfiel in zwei Photonen g die jeweils ein Elektron Positron Paar erzeugten Anfang der 1960er Jahre entwickelten Murray Gell Mann und andere eine Systematik der Mesonen und Baryonen die spater zum Quarkmodell weiterentwickelt wurde Unter anderem wurde dabei ein Dekuplett von Baryonen mit Spin und Paritat 3 2 vorhergesagt 3 4 Nach der Entdeckung der 3 Baryonen im Jahr 1963 waren neun dieser zehn Teilchen nachgewiesen siehe Baryon Forschungsgeschichte Zum Nachweis des fehlenden W wurde 1963 am Brookhaven National Laboratory BNL ein dediziertes Experiment vorbereitet Da das W die Strangeness S 3 hat und bei der Erzeugung uber die starke Wechselwirkung die Strangeness Quantenzahl erhalten bleibt mussten bei diesem Experiment eigentlich gleichzeitig drei K Mesonen Kaonen mit jeweils S 1 K oder K0 erzeugt werden Oder im Rahmen des Quarkmodells das damals noch nicht existierte formuliert Bei der Erzeugung eines W mussten neben drei s Quarks auch drei s Antiquarks erzeugt werden Diese Zahl liess sich aber auf zwei reduzieren wenn einer der Reaktionspartner ein K mit S 1 war weil dieses schon ein s Quark enthalt Wegen der Erhaltung der Baryonenzahl musste der andere Reaktionspartner ein Baryon sein am einfachsten ein Proton p Eine mogliche Reaktion war demnach K u s p uud W sss K us K0 ds Am BNL liess man einen Protonenstrahl von 33 GeV Energie auf ein Wolframtarget prallen Dabei entstanden neben den gewunschten Kaonen auch Pionen Antiprotonen und andere Teilchen Durch geeignete Magnetfelder wurde ein reiner Strahl von Kaonen mit einer Energie von 5 0 GeV ausgefiltert und auf eine Blasenkammer gelenkt deren flussiger Wasserstoff zugleich als Target und als Detektor diente Im Laufe mehrerer Wochen fand man aus ungefahr 50 000 fotografierten Ereignissen eines das dem gesuchten Prozess entsprach 5 1973 zeigte Luis Alvarez 6 dass es sich bei drei Teilchenspuren die 1954 und 1955 bei der Reaktion von kosmischer Strahlung mit fotografischen Emulsionen aufgetreten waren 7 8 9 um W Baryonen gehandelt hatte Literatur BearbeitenB Povh K Rith Ch Scholz F Zetsche W Rodejohann Teilchen und Kerne Eine Einfuhrung in die physikalischen Konzepte 9 Auflage SpringerSpectrum Berlin 2013 ISBN 978 3 642 37821 8 Siehe auch BearbeitenHyperon Liste der BaryonenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d R L Workman et al Particle Data Group Prog Theor Exp Phys 2022 083C01 2022 online V E Barnes et al Observation of a Hyperon with Strangeness Minus Three In Phys Rev Lett 12 Jahrgang 1964 S 204 206 doi 10 1103 PhysRevLett 12 204 englisch online Murray Gell Mann The Eightfold Way A Theory of strong interaction symmetry In CalTech Report TID 12608 1961 doi 10 2172 4008239 englisch osti gov PDF Murray Gell Mann A Schematic Model of Baryons and Mesons In Phys Lett 8 Jahrgang 1964 S 214 215 doi 10 1016 S0031 9163 64 92001 3 englisch Marvelo Alonso Edward J Finn Physik III Quantenphysik und Statistische Physik Inter European Editions B V 1974 ISBN 0 201 00276 0 S 458 L W Alvarez Certification of three old cosmic ray emulsion events as omega decays and interactions In Phys Rev D 8 Jahrgang August 1973 S 702 711 doi 10 1103 PhysRevD 8 702 englisch Y Eisenberg Possible Existence of a New Hyperon In Phys Rev 96 Jahrgang 26 Oktober 1954 S 541 doi 10 1103 PhysRev 96 541 2 englisch William F Fry J Schneps M S Swami K Mesonic Decay of a Slow Secondary Particle In Phys Rev 97 Jahrgang 1955 S 1189 doi 10 1103 PhysRev 97 1189 englisch William F Fry J Schneps M S Swami Further evidence for the existence of a heavy K meson or heavy hyperon In Il Nuovo Cimento 2 Jahrgang 1955 S 346 347 doi 10 1007 BF02855931 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title W Baryon amp oldid 237252427