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Die s Algebra der t Vergangenheit 1 auch Vergangenheit von t 2 genannt ist in der Wahrscheinlichkeitstheorie ein spezielles Mengensystem genauer eine s Algebra Sie entsteht durch Kombination einer Filtrierung mit einer Stoppzeit und findet meist Anwendung bei Aussagen uber gestoppte Prozesse also stochastische Prozesse die an einem zufalligen Zeitpunkt angehalten werden Zu diesen Aussagen gehoren beispielsweise das Optional Stopping Theorem das Optional Sampling Theorem und die Definition der starken Markow Eigenschaft Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Eigenschaften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenGegeben sei ein Wahrscheinlichkeitsraum W A P displaystyle Omega mathcal A P nbsp sowie eine Filtrierung F F t t T displaystyle mathbb F mathcal F t t in T nbsp bezuglich der Ober s Algebra A displaystyle mathcal A nbsp und eine Stoppzeit t displaystyle tau nbsp bezuglich F displaystyle mathbb F nbsp Dann heisst F t A A A t t F t fur alle t T displaystyle mathcal F tau A in mathcal A A cap tau leq t in mathcal F t text fur alle t in T nbsp die s Algebra der t Vergangenheit Eigenschaften BearbeitenSind s t displaystyle sigma tau nbsp Stoppzeiten und ist s t displaystyle sigma leq tau nbsp so ist F s F t displaystyle mathcal F sigma subset mathcal F tau nbsp Des Weiteren ist t displaystyle tau nbsp immer F t displaystyle mathcal F tau nbsp messbar Ist t lt displaystyle tau lt infty nbsp so lasst sich zu einem stochastischen Prozess X X t t T displaystyle X X t t in T nbsp eine gesampelte Zufallsvariable X t w X t w w displaystyle X tau colon omega mapsto X tau omega omega nbsp definieren Ist zusatzlich T displaystyle T nbsp hochstens abzahlbar und der stochastische Prozess adaptiert so ist X t displaystyle X tau nbsp immer F t displaystyle mathcal F tau nbsp messbar Die Zufallsvariable X t displaystyle X tau nbsp sollte nicht mit dem gestoppten Prozess X t displaystyle X tau nbsp verwechselt werden insbesondere da die Notation in der Literatur nicht einheitlich ist Anschaulich besteht die Zufallsvariable X t displaystyle X tau nbsp im Falle der Indexmenge T N displaystyle T mathbb N nbsp auf der Menge t 0 displaystyle tau 0 nbsp aus der Zufallsvariable X 0 displaystyle X 0 nbsp auf der Menge t 1 displaystyle tau 1 nbsp aus X 1 displaystyle X 1 nbsp etc Damit ergibt sich in diesem Fall die alternative Definition X t n 0 1 t n X n displaystyle X tau sum n 0 infty mathbf 1 tau n X n nbsp Literatur BearbeitenDavid Meintrup Stefan Schaffler Stochastik Theorie und Anwendungen Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2005 ISBN 978 3 540 21676 6 doi 10 1007 b137972 Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 36017 6 doi 10 1007 978 3 642 36018 3 Norbert Kusolitsch Mass und Wahrscheinlichkeitstheorie Eine Einfuhrung 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 45386 1 doi 10 1007 978 3 642 45387 8 Einzelnachweise Bearbeiten Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 2013 S 197 Kusolitsch Mass und Wahrscheinlichkeitstheorie 2009 S 278 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title S Algebra der t Vergangenheit amp oldid 192051994