Ein δ-Ring (delta-Ring) ist ein spezielles Mengensystem, das in der Maßtheorie Anwendung findet, einem Teilgebiet der Mathematik, das sich mit verallgemeinerten Volumenbegriffen beschäftigt.
Definition Bearbeiten
Ein δ-Ring ist ein Mengenring, der zusätzlich noch ein δ-System ist, das heißt, es ist ein nichtleeres Mengensystem, das stabil bzw. abgeschlossen ist bezüglich Vereinigung, Differenzbildung und abzählbaren Schnitten.
Schreibt man alle Forderungen an einen δ-Ring einzeln aus, so lauten sie:
- Sind im δ-Ring enthalten, so ist auch enthalten. (Stabilität bezüglich Vereinigung)
- Sind im δ-Ring enthalten, so ist auch enthalten. (Stabilität bezüglich Differenzbildung)
- Sind im δ-Ring enthalten, so ist auch enthalten. (Stabilität bezüglich abzählbaren Schnitten)
Eigenschaften und Beispiele Bearbeiten
- Jeder σ-Ring ist auch immer ein δ-Ring, denn es gilt
- Die Umkehrung gilt aber im Allgemeinen nicht. Betrachtet man zum Beispiel eine beliebige abzählbare Menge und definiert darauf das Mengensystem aller endlichen Mengen
Verwendung Bearbeiten
δ-Ringe finden beispielsweise bei Abwandlungen des Maßerweiterungssatzes von Carathéodory Verwendung, wo man anstelle der Erweiterung auf die von einem Ring erzeugte σ-Algebra nur auf den erzeugten δ-Ring erweitert.
Weblinks Bearbeiten
- Allan Cortzen: Delta-Ring. In: MathWorld (englisch).
Literatur Bearbeiten
- Jürgen Elstrodt: Maß- und Integrationstheorie. 6., korrigierte Auflage. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-89727-9, doi:10.1007/978-3-540-89728-6.