Zxmt (Eigenschreibweise: ZXMT) ist ein integriertes System zur Überwachung des Festnetz-, Mobiltelefon- und Internetverkehrs des chinesischen Herstellers ZTE.
Beschreibung Bearbeiten
Das System ist darauf ausgelegt, eine landesweite Überwachung zu ermöglichen und Benutzer der Netzwerke zu lokalisieren, Sprachanrufe abzuhören, Textmitteilungen abzufangen, Zugriff auf E-Mails, Chats zu erlangen und die Verwendung des Internets durch die Nutzer zu überwachen.
Ausfuhr an Länder mit problematischer Menschenrechtssituation Bearbeiten
Im Jahr 2012 berichtete zunächst die Agentur Reuters über einen Verkauf des Überwachungssystems an den Iran im Jahre 2010. Der Auftrag mit einem Gesamtvolumen von knapp 100 Mio. EURO beinhaltete demnach auch die Lieferung des Überwachungssystems. Dabei wurde auch bekannt, dass der chinesische Konzern entgegen dem bestehenden Embargo Telekommunikationstechnologie aus den USA an den Iran lieferte, was zu Untersuchungen durch das FBI führte. Im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens akzeptierte ZTE eine Strafzahlung von über 430 Mio. USD.
Darüber hinaus wurde berichtet, dass das System etwa im selben Zeitraum auch nach Libyen verkauft und dort unter der Herrschaft von Muammar al-Gaddafi eingesetzt wurde.
Human Rights Watch berichtete 2014 davon, dass das System in Äthiopien zum Einsatz kommt.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Reuters vom 22. März 2012: Special Report: Chinese firm helps Iran spy on citizens
- Silicion vom 22. März 2012: ZTE Sold Surveillance Equipment To State-Owned Iranian Telco
- ↑ The Register vom 13. Juli 2012: FBI investigates ZTE cover-up allegation
- US Justizministerium: Factual Resume
- Department of Justice: ZTE Corporation Agrees to Plead Guilty and Pay Over $430.4 Million for Violating U.S. Sanctions by Sending U.S.-Origin Items to Iran
- Radio Free Europe: /24590087.html Libya's Big Brother: Inside Qaddafi's Vast Surveillance Network
- WIRED vom 18. Mai 2012: Jamming Tripoli: Inside Moammar Gadhafi's Secret Surveillance Network
- Human Rights Watch vom 25. März 2014: “They Know Everything We Do”: Telecom and Internet Surveillance in Ethiopia