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Ein Zufallsorakel englisch random oracle wird in der Kryptologie verwendet um eine ideale kryptologische Hashfunktion zu modellieren Die Hashfunktion wird dabei durch Zugriff auf ein Orakel ausgewertet Das Zufallsorakel gibt zu jeder Eingabe einen zufalligen Ausgabewert zuruck falls diese Eingabe zum ersten Mal abgefragt wird ansonsten die gleiche Ausgabe wie bei der letzten Abfrage Aufgrund der Konstruktion des Zufallsorakels erfullt es die klassischen Eigenschaften einer kryptologischen Hashfunktion starke Kollisionsresistenz und Einwegfunktion in perfekter Weise Das Random Oracle Modell BearbeitenVon einem Sicherheitsbeweis der ein Zufallsorakel verwendet sagt man er sei im Random Oracle Modell gefuhrt worden Entwickelt wurde das Random Oracle Modell von Mihir Bellare und Phillip Rogaway 1 Protokolle deren Sicherheit im Random Oracle Modell bewiesen wurde sind im Allgemeinen effizienter als solche mit einem Sicherheitsbeweis im kryptologischen Standardmodell ohne Zufallsorakel Dieser Effizienzgewinn erfolgt allerdings auf Kosten der Sicherheit da es gemass der Church Turing These unmoglich ist einen endlichen Algorithmus anzugeben der ein Zufallsorakel implementiert Es gibt speziell fur diesen Beweis konstruierte Protokolle die im Random Oracle Modell beweisbar sicher sind jedoch fur jede konkrete Instanziierung des Zufallsorakels durch eine Hashfunktion unsicher sind 2 So kann beispielsweise eine Hashfunktion Teilbits der Eingabe verraten ohne gegen die Kollisionsresistenz zu verstossen was bei Commitment Verfahren zu Problemen fuhren kann Des Weiteren konnen Hashfunktionen basierend auf der Merkle Damgard Konstruktion von Erweiterungsangriffen betroffen sein was diese unterscheidbar von echtem Zufall macht Literatur BearbeitenDouglas R Stinson Cryptography Theory and Practice 3 Auflage Chapman amp Hall CRC 2005 ISBN 1 58488 508 4 Seiten 122 123 Jonathan Katz Yehuda Lindell Introduction to Modern Cryptography Principles and Protocols S 457 Chapman amp Hall CRC 2007Einzelnachweise Bearbeiten Mihir Bellare and Phillip Rogaway Random oracles are practical A paradigm for designing efficient protocols In ACM Conference on Computer and Communications Security 1993 S 62 73 ucsd edu Ran Canetti Oded Goldreich and Shai Halevi The Random Oracle Methodology Revisited In STOC 1998 S 209 218 weizmann ac il Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zufallsorakel amp oldid 229584008