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Der Wielandmotor auch Blechwankel genannt war ein aus gepragten Stahlblechteilen geschweisster und zusammengeloteter Kreiskolbenmotor Er entstand Anfang der 1970er Jahre bei der Audi AG in NSU nach den Ideen des Planungsleiters Werner Wieland Der Motor lief auf dem Prufstand und wurde im Ro 80 im Versuch gefahren Konstruktionsmodell des Wielandmotors Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Testergebnisse 3 Literatur 4 PatenteAufbau BearbeitenDer Motor ist einer der wenigen in der Geschichte der Motorenentwicklung und der einzige Wankelmotor der aus Stahlblechteilen aufgebaut war Diese Konstruktion brachte gegenuber dem im Giessverfahren gefertigten Wankelmotor Vorteile bei Gewicht Kuhlung Laufruhe Fertigungskosten und Langlebigkeit Im Zug der weltweiten Abwendung vom Wankelmotor Ausnahmen Mazda und experimentelle Flugzeugmotoren kam der Wielandmotor nie zur Serienreife Er bietet jedoch auch fur die Zukunft Potential als Range Extender fur E Autos leicht leise kleine Bauweise vibrationsarm und nochmals 22 leichter als der gegossene Motor Gewichtseinsparung bedeutet mehr Reichweite Er ist daruber hinaus sehr gut als Wasserstoffmotor geeignet Die folgenden Patente erhielt die Konstruktion Gehause fur Kreiskolben Brennkraftmaschinen in Trochoidenbauart und Verfahren zu seiner Herstellung Mehreckiger Kolben fur KKM Zwischenteil fur KKM Dichtleisten speziell fur Stahlblech Ausfuhrung KKM Beim Aufbau ging man davon aus die in einem Giessverfahren auftretenden Schwierigkeiten wie einen moglichen Versatz der Gusskerne und den dadurch verursachten Ausschuss sowie Kernsandruckstande die in den Kuhlkreislauf gelangen konnen zu vermeiden Die besonderen und kostensenkenden Vorteile liegen in einer bedeutenden Verringerung des Gewichts bei 22 und somit gunstigerer Kuhlung durch dunnere Wandungen sowie in einer Minderung der Herstell und Fertigungskosten und beim Drehkolben zusatzlich in der unwuchtvermeidenden Gleichformigkeit der Einzelteile Der vorgeschlagene Drehkolben besteht praktisch ausschliesslich aus Blechteilen namlich unter sich gleichen die Aussenflache bildenden segmentformigen Kolbenflanken an den Scheitelkanten eingefugten Einsatzstucken zwei an ihrem Innendurchmesser zusammenstossenden flanschformigen Ringen fur die Kolbennabe mit lager auf der Kolbennabe im Bereich der Oldurchbruche aufsitzenden Olleitblechen die Seitenteile durchstossenden Druckausgleichsrohren sowie zwei dreieckigen Platten als Kolbenstirnwande von denen eine das vorbearbeitete gehartete und nachgearbeitete Hohlrad enthalt Die Aussenkonturen der Kolbenstirnwande sind masslich so genau hergestellt dass sich hier wie an den Verbindungsstellen samtlicher Einzelteile das Aufbringen von pastenformigen Lotmitteln ermoglicht das wahlweise auch galvanisch aufgetragen werden kann und in diesem Fall daruber hinaus einen zusatzlichen Oberflachenschutz bedeutet Danach wurden die Einzelteile dicht und zunderfrei untereinander verbunden Der Gehausemantel ist uberwiegend aus Blechteilen hergestellt und zwar aus einem die Umfangswand bildenden mehrmals abgewinkelten und gebogenen Flacheisen in dem die Offnungen fur Zundkerze Ein und Auslass sowie Kuhlwasserumlauf bereits vorbearbeitet sind aus der die Laufflache bildenden Trochoide Deren Form besteht aus zwei Flacheisen die gleichformig gezogen und verschweisst hergestellt werden wobei die Warmeableitung durch deren Wandstarke beeinflusst werden kann ferner aus Verstarkungstruppen die die Trochoiden gegen die Aussenwand abstutzen aus mehreren rohrformigen Abstandsbuchsen aus je einem Rohrstutzen fur den Ein und Auslass aus einem trichterformigen Aufnahmestuck fur die Zundkerze aus zwei gewolbten in den Kuhlraum eingelegten Wasserleitblechen sowie aus Bolzen fur die Gewindesacklocher der Anschraubteile und einem vorgebohrten Vierkantstuck fur die Vergaservorwarmeinrichtung Die Seitenwande sind einschliesslich der Bohrungen formgestanzt wobei der innere Durchbruch die masslich genaue aussere Kontur der Trochoide aufweist sodass hier eine radiale Lotverbindung entsteht Das Zwischenteil besteht vorwiegend aus Blechteilen und zwar aus einem die Umfangswand bildenden mehrmals abgewinkelten und gebogenen Flacheisen in das die Offnungen fur den Olzu und ablauf bereits angearbeitet sind aus mehreren rohrformigen Abstandsbuchsen und axial angeordneten Kuhlwasserdurchlaufrohren aus vorgeformten den Olkreislauf trennenden Flacheisen aus mehreren zur Versteifung dienenden und den Kuhlumlauf bestimmenden kammformigen Flacheisen sowie den formgestanzten Seitenwanden Der Heft und Lotvorgang des Mantels und des Zwischenteils geschieht auf gleiche Weise wie beim Kolben Die Herstellung der Seitenteile ist ebenfalls wie hier beschrieben Beim gegossenen Kreiskolbenmotor traten einige Probleme auf Rattermarken eingefallene Laufflachen schneller Verschleiss dadurch hoher Verbrauch All diese Umstande bestarkten Werner Wieland umso mehr den Drehkolben und die Gehauseteile aus mehreren Stahlblechteilen herzustellen Die Probleme des gegossenen KKM konnten beim Stahlblechmotor einfach und schnell gelost werden Nach jedem Testlauf waren im nachsten Motor Anderungen moglich Verstarkungen im heissen Bogen andere Wasserleitbleche neue Materialien und Hartemoglichkeiten die in einem Arbeitsgang mit dem Loten moglich waren Oft liefen im gleichen Motor mehrere Paarungen von Materialien gleichzeitig Die nicht befriedigenden Dichtleisten beim Wankelmotor veranlassten Werner Wieland auch hier mit Patenten einzugreifen Das Ergebnis Eine runde Welle in einem Tragerteil die sich ahnlich wie in einem Rollenlager drehen konnte loste auch dieses Problem Testergebnisse BearbeitenDer gegossene KKM 871 hatte 2 750 cm Kammervolumen und leistete 170 PS Der Verbrauch im Ro 80 bei 210 km h lag bei 15 2 l 100 km Normalbenzin Der Blechwankel mit der Versionsnummer KKM 871 1 hatte ebenfalls 2 750 cm Kammervolumen und leistete bei 6500 min 188 PS Der Verbrauch verbesserte sich auf 12 7 l 100 km Normalbenzin Es wurden mindestens 250 Motoren gebaut und im Versuch und im Fuhrpark gefahren Werner Wieland fuhr selbst lange Zeit einen RO 80 mit Blechwankel Literatur BearbeitenGerhard Bauer Uber vierzig Jahre Wielandmotor alles aus Blech oder was In Wankel Journal Heft 67 vom Juni 2013 S 25 28 online bei ro80club org Christian Gleichauf Als Frechheit siegte In Heilbronner Stimme vom 10 September 2013 online bei stimme de Patente BearbeitenPatentanmeldung DE2262620A1 Gehause fur Kreiskolben Brennkraftmaschinen in Trochoidenbauart und Verfahren zu seiner Herstellung Angemeldet am 21 Dezember 1972 veroffentlicht am 27 Juni 1974 Anmelder Audi AG Wankel GmbH Erfinder Werner Wieland Patentanmeldung DE2355738A1 Mehreckiger Kolben fur Kreiskolbenbrennkraftmaschine und Verfahren zu seiner Herstellung Angemeldet am 8 November 1973 veroffentlicht am 15 Mai 1975 Anmelder Audi AG Wankel GmbH Erfinder Werner Wieland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wielandmotor amp oldid 227797332