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Das Weihfeuer ist ein vor allem in Osterreich gepflegtes Brauchtum und von katholischen Priestern gesegnetes Licht das am Karsamstag von Kindern von Haus zu Haus getragen wird Die Tatigkeit nennt man Weihfeuertragen In Teilen Karntens wie dem Lavanttal spricht man auch von Schwammweihe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ablauf 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin fruher Beleg findet sich bei Peter Roseggers Ostern in Obersteier 1870 danach war es Aufgabe der Stallbuben von der Kirche das Weihfeuer nach Hause zu bringen 1 Der Todtengraber macht namlich auf dem Friedhof der gewohnlich um die Kirche herum liegt aus hinfalligen Grabkreuzen und halbverwesten Sargbrettern ein Feuer an welches der Pfarrer entweder vor oder nach der Auferstehungsfeier weiht Ist der Gottesdienst zu Ende so eilt von jedem Hause ein Bub auf den Friedhof nimmt ein brennendes oder gluhendes Stuck Holz vom Weihfeuer in eine Pfanne und lauft damit seinem Hofe zu Sehr schlimm ist es wenn ihm unterwegs das Feuer auslischt dann stirbt im Laufe des Jahres Jemand in seinem Hause Wenn nun der Bube seine Gluthpfanne glucklich nach Hause bringt so werden die Kohlen zum Herdfeuer geschuttet und sofort ist es die Sorge der Bauerin dass das heilige Feuer im Jahre hindurch nicht mehr ganz auslosche damit im Hause die Flamme wahrer Frommigkeit lohe und der Todesengel vorubergehe Peter Rosegger Ostern in Obersteier Nach dem Steirischen Wortschatz von 1903 wurden die Buben dafur mit Speisen beschenkt St Veit oder mit Eiern Sausal ein Stuck vom Weihfeuer komme in den Backofen damit das Osterbrot gut gedeihe ein anderes Stuck werde gegen Gewitterschaden aufs Feld getragen Gleichenberg 2 In Teilen Ostosterreichs sind es die Ratscherbuben die das Feuer in die Hauser tragen 3 Ablauf BearbeitenDas Weihfeuer wird in den fruhen Morgenstunden an die Weihfeuertrager in ihre Blechdosen ausgegeben wobei ein standiges Schwingen der Dosen das Glimmen aufrechterhalt Von den Seiten der Blechdosen fuhren an Lochern befestigte Drahte zum Griff und damit wird das Schwingen der Weihfeuerdose ermoglicht Baumschwamme und getrocknetes Holz zum Nahren der Glut fuhren die Weihfeuertrager mit sich Es werden auch grosse getrocknete Schwamme die an einem ca 1 m langen Draht befestigt sind im Weihfeuer angezundet und dann unter sporadischer Rotation wobei sie aus der Glut wieder Feuer fangen nach Hause gebracht Die Trager geben das Feuer auch nach dem Aufsagen eines Spruches und gegen ein kleines Entgelt an die aufgesuchten Haushalte weiter damit diese die Ofen mit den glimmenden und gesegneten Holzstucken entzunden konnen Literatur BearbeitenSepp Walter Steirische Brauche im Laufe des Jahres 1997 Verlag Verein Schloss Trautenfels ISBN 978 3 900493 45 5Einzelnachweise Bearbeiten P K Rosegger Ostern in Obersteier in Unterhaltungsblatt der Neuesten Nachrichten aus dem Gebiete der Politik 1870 S 429 431 auch in Ders Das Volksleben in Steiermark in Charakter und Sittenbildern Steirischer Wortschatz als Erganzung zu Schmellers Bayerischem Worterbuch Graz 1903 S 625 Ernst Burgstaller Osterreichischer Volkskundeatlas Band 7 1980 S 30 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weihfeuer amp oldid 196744966