www.wikidata.de-de.nina.az
Die VDV Kernapplikation Kernapplikation des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen VDV KA ist ein offener Daten und Schnittstellen Standard fur Electronic Ticketing bzw Elektronisches Fahrgeldmanagement EFM im Offentlichen Personenverkehr OPNV Sie dient den Verkehrsunternehmen und verbunden als Bauanleitung fur eTicket Systeme und ist das technologische Herzstuck des elektronischen Fahrkartensystems eTicket Deutschland das aktuell mehr als 470 Verkehrsverbunde und Verkehrsunternehmen anbieten Derzeit entwickelt der VDV eTicket Service GmbH amp Co KG als Applikationsherausgeber und Betreibergesellschaft des Standards die Version 3 der VDV Kernapplikation Diese heisst etiCORE Eigenschreibweise etiCORE und erscheint auf Englisch siehe Abschnitt Neue VDV KA Version ab 2026 im Parallelbetrieb Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Nationaler Ticketing Standard 3 Rollenmodell 4 Ausbaustufen und Funktionsumfang 5 Einsatz von VDV KA kompatiblen Ticketing Komponenten 6 Einsatz von Funktechnik 7 Regelmassige Optimierung des Standards durch Change Requests 8 Neue VDV KA Version ab 2026 im Parallelbetrieb 9 Weblinks 10 Siehe auch 11 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie VDV Kernapplikation wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes des Bundes gefordert durch das Bundesministerium fur Bildung und Forschung BMBF entwickelt um fur Interoperabilitat im OPNV 1 zu sorgen und den Ticketkauf sowie die Ticketkontrolle deutschlandweit zu vereinheitlichen Beteiligte am Forschungsprojekt mit dem Namen Interoperable VDV Kernapplikation waren 14 Verkehrsunternehmen und verbunde das Fraunhofer Institut fur Verkehrs und Infrastruktursysteme der VDV Forderkreis e V sowie Industrieunternehmen wie beispielsweise Infineon Siemens oder T Systems Fertigstellung der VDV KA im Rahmen des Projektes war 2005 2 Nationaler Ticketing Standard BearbeitenDie VDV KA ist der einzige anerkannte nationale Standard fur elektronische OPNV Tickets in Deutschland Auch in Luxemburg ist die VDV Kernapplikation die Basis fur das elektronische Ticket im OPNV 3 2008 hat die Verkehrsministerkonferenz der Lander das Einhalten der VDV Kernapplikation zur Voraussetzung fur staatliche Fordermittel erklart 4 Bei der Einfuhrung des neuen elektronischen Personalausweises hat die Bundesregierung zudem darauf geachtet dass die gesamte Terminal Infrastruktur fur den Personalausweis kompatibel ist zur VDV Kernapplikation Dies wurde in der Richtlinie TR 03119 des Bundesamtes fur Sicherheit in der Informationstechnik festgeschrieben 5 Rollenmodell BearbeitenDie VDV Kernapplikation definiert ein logisches Rollenmodell mit folgenden Rollen gemass EN ISO24014 1 6 Nutzermedium Kunde Medium das als Trager der VDV Kernapplikation dient Kundenvertragspartner KVP Der Kundenvertragspartner ist die Instanz die dem Kunden ein Ticket verkauft und somit den Kundenvertrag halt Diese Rolle nimmt in der Regel ein Verkehrsunternehmen ein Dienstleister DL Der Dienstleister erbringt die Beforderungsleistung und kontrolliert die Tickets Es handelt sich um ein Verkehrsunternehmen Haufig nimmt ein DL auch die Rolle KVP ein dies ist jedoch nicht zwingend Produktverantwortlicher PV Der Produktverantwortliche definiert den Tarif legt die Ticket Produkte fest und gibt auch die formalen Regeln zur Ticketkontrolle vor Ublicherweise fullt ein Verkehrsverbund diese Rolle aus Manchmal haben Verkehrsunternehmen aber auch einen Haustarif so dass dann zum Beispiel ein Verkehrsunternehmen PV und KVP ist ggf auch noch DL Applikationsherausgeber AH Der Applikationsherausgeber definiert die Regeln im Gesamtsystem gibt die Applikation bzw die Spezifikationen heraus registriert teilnehmende Organisationen und zertifiziert Komponenten Zudem stellt er das Sicherheitssystem zur Verfugung Ihn gibt es der Logik entsprechend nur einmal Diese Rolle wird in Deutschland vom VDV eTicket Service ausgefullt Ausbaustufen und Funktionsumfang BearbeitenVerkehrsunternehmen die den Ticketing Standard nutzen wollen unterschreiben zunachst einen Teilnahmevertrag mit dem VDV eTicket Service GmbH amp Co KG 7 der organisatorische Fragen regelt damit alle angeschlossenen Systeme gleichberechtigt und automatisiert zusammenarbeiten konnen Interoperabilitat 8 Anschliessend erhalten die Unternehmen uber das Applikations und Sicherheitsmanagement Tool des VDV eTicket Service 9 Zugriff auf alle Spezifikationen der VDV KA Diese Spezifikationen beschreiben unter anderem die Ausbauvarianten von eTicket Deutschland Welche dieser Ausbaustufen ein Verkehrsunternehmen anbietet entscheidet es selbst Die Chipkarten auf denen die deutliche Mehrheit der Tickets im deutschen OPNV ausgegeben werden unterstutzen rein technisch alle vorhandenen Ausbauvarianten Auch wenn im jeweiligen Einsatzgebiet nur bestimmte Funktionen freigeschaltet sein sollten Unterscheiden lassen sich drei Ausbauvarianten wobei die erste nicht Voraussetzung fur die anderen beiden ist 1 eBezahlen Fahrgaste kaufen ihre Tickets bargeldlos Dazu ist eine sogenannte Bezahlberechtigung auf der Chipkarte aufgebracht die auch bei den Ausbauvarianten 2 und 3 zum Einsatz kommt 2 eTicket Auf der Chipkarte oder in der App als Barcode so genannte statische Berechtigung ist ein elektronisches Ticket gespeichert das der Fahrgast zuvor ausgewahlt hat 3 eTicket mit automatischer Fahrpreisberechnung Fahrgaste melden sich mit ihren Chipkarten oder ihrer App beim Ein und Aussteigen an Terminals an und ab Im Hintergrundsystem wird der Fahrpreis berechnet und vom Konto bzw dem Guthaben des Fahrgastes abgebucht Derzeit befinden sich spezielle Karten und Verfahren mit Smartphones in der Erprobung mit denen der Fahrpreis automatisch per Funk ohne weiteres Zutun erfasst wird siehe auch Abschnitt Erforderliche Komponenten Einsatz von VDV KA kompatiblen Ticketing Komponenten BearbeitenVerkehrsverbunde und unternehmen die ihren Kunden die Nutzung von eTicket Deutschland ermoglichen wollen mussen eine dafur geeignete technische Infrastruktur aufbauen die ebenfalls in der VDV Kernapplikation definiert ist Alle eingesetzten Systemkomponenten werden durch die Betreibergesellschaft VDV eTicket Service auf ihre VDV KA Kompatibilitat hin uberpruft und zertifiziert Kooperationspartner ist die CTC advanced GmbH als offizielles Pruflabor Die Zulassungstests fur die VDV KA beziehen sich unter anderem auf folgende Komponenten Nutzermedien etwa Chipkarten Als Schnittstellen des Kunden bzw Nutzers zum System mussen sie sich an jedem Terminal zuverlassig lesen und beschreiben lassen und dabei die Sicherheitsverfahren einhalten Authentisierung Zugriffssicherung Terminals Per Verschlusselung ist die Kommunikation zwischen Terminal und Nutzermedium bzw Terminal und Hintergrundsystem gesichert Hintergrundsysteme Sie mussen mit ihren Schnittstellen die Transaktionen der unterschiedlichen Systeme ermoglichen die fur die Geschaftsprozesse notig sind Eine Ubersicht aller bereits zertifizierten Komponenten 10 ist auf der Internetseite der Betreibergesellschaft verfugbar Einsatz von Funktechnik BearbeitenEin auf der VDV KA basierendes System kann uber RFID und Nahfeldkommunikation NFC nicht nur Fahrtickets abspeichern und auslesen sondern auch Fahrpreise automatisiert ermitteln 11 Die Signale werden kontaktlos nach dem Standard ISO IEC 14443 ubertragen 12 13 Regelmassige Optimierung des Standards durch Change Requests BearbeitenAlle Verkehrsunternehmen die Teilnehmer an eTicket Deutschland sind konnen im Rahmen eines Change Request Verfahrens 14 Anderungswunsche in den Standard einfliessen lassen Die Umsetzung der gewunschten Anderungen haben ein jahrliches Release der VDV KA zur Folge das abwartskompatibel sein muss Neue VDV KA Version ab 2026 im Parallelbetrieb BearbeitenDie technischen Systeme von eTicket Deutschland sind mehrfach verschlusselt um Fahrgastdaten sowie die Einnahmen der Verkehrsunternehmen zu schutzen 15 Dafur existierten sogenannte Root Certificate Authorities CA von denen alle weiteren Verschlusselungskomponenten Sub CAs fur Hintergrundsysteme Terminals und eTickets abgeleitet werden Ab 2026 passt der VDV eTicket Service die Sicherheitsinfrastruktur an den aktuellen Stand der Technik an Mit der Umstellung auf das Sicherheitsmanagement der zweiten Generation entwickelt der VDV eTicket Service aktuell die nachste Version der VDV Kernapplikation Im Oktober 2023 hat der VDV ETS die Spezifikationen von etiCORE veroffentlicht 16 Im Zuge der Internationalisierung wird bei der VDV KA Version 3 0 0 die Unified Modeling Language UML fur die Visualisierung Beschreibung Spezifikation und Dokumentation von Systemen sowie Business Process Model and Notation als grafische Spezifikationssprache zum Einsatz kommen Die neue Version wird in englischer Sprache erscheinen etiCORE heissen und geht ab 2026 parallel zur VDV KA Version 1 x in Betrieb Ab dem Jahr 2031 wird sie die bisherigen Versionen der VDV KA ersetzen Anders als bei vorherigen Versionswechseln wird diese neue Version nicht mehr abwartskompatibel sein Weblinks BearbeitenTicketing Standard VDV Kernapplikation und etiCORESiehe auch BearbeiteneTicket Deutschland VDV eTicket ServiceEinzelnachweise Bearbeiten Was bedeutet Interoperabilitat VDV eTicket Service Abgerufen am 20 Juli 2022 Elke Fischer Julia Winkler Muller Hellmann Hippenstiel Verband Deutscher Verkehrsunternehmen Forschungsvorhaben Interoperable VDV Kernapplikation Abschlussbericht Laufzeit 1 2 2002 30 6 2005 30 Juni 2005 highQ Computerlosungen GmbH Handy Ticketing startet in Luxemburg In Pressebox 24 Oktober 2013 abgerufen am 20 Juli 2022 BeschlussSammlung der Verkehrsministerkonferenz am 7 8 Oktober 2008 in Dessau Rosslau PDF In verkehrsministerkonferenz de Verkehrsministerkonferenz 7 Oktober 2008 abgerufen am 20 Juli 2022 Technische Richtlinie BSI TR 03119 Anforderungen an Chipkartenleser mit ePA Unterstutzung Version 1 1 PDF In Bundesanzeiger Bundesamt fur Sicherheit in der Informationstechnik 29 Oktober 2010 abgerufen am 20 Juli 2022 14 00 17 00 ISO 24014 1 2021 Abgerufen am 20 Juli 2022 englisch FULL eTicket In https www eticket deutschland de VDV eTicket Service 11 Juni 2006 abgerufen am 20 Juli 2022 Was bedeutet Interoperabilitat VDV eTicket Service Abgerufen am 20 Juli 2022 ASM Tool Ubersicht Abgerufen am 20 Juli 2022 Ubersicht der zertifizierten Komponenten VDV eTicket Service Abgerufen am 20 Juli 2022 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 8 August 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eticket deutschland de Archivierte Kopie Memento des Originals vom 18 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mobi wissen de vgl Technische Richtlinie TR 03126 1 des BSI Kapitel 2 Archivierte Kopie Memento vom 10 Oktober 2013 im Internet Archive Change Requests VDV eTicket Service Abgerufen am 20 Juli 2022 Sicherheit beim eTicket VDV eTicket Service Abgerufen am 20 Juli 2022 etiCORE VDV eTicket Service Abgerufen am 9 November 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title VDV Kernapplikation amp oldid 238954966