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Versatile Automation Random Access Network VARAN ist eine kabelgebundene Datennetztechnik fur lokale Datennetze LAN mit dem Haupteinsatzgebiet im Bereich der Automatisierungstechnik Sie ermoglicht den Datenaustausch in Form von Datenrahmen zwischen allen in einem LAN angeschlossenen Geraten Steuerungen Ein Ausgabegerate Antriebe etc VARAN umfasst die Festlegungen fur Kabeltypen und Stecker beschreibt die physikalische Signalisierung und legt Paketformate und Protokolle fest Aus Sicht des OSI Modells spezifiziert VARAN sowohl die Bitubertragungsschicht OSI Layer 1 als auch die Sicherungsschicht OSI Layer 2 VARAN ist ein Protokoll nach dem Prinzip Master Slave Die VARAN BUS NUTZERORGANISATION VNO ist fur die Pflege des Protokolls zustandig Inhaltsverzeichnis 1 Ziele 2 Geschichte 3 Physikalische Grundlagen 4 Funktionsprinzip 4 1 Grundlagen 4 2 Befehle 4 3 Hot Plug and Play 5 Der Busmanager 6 Anschlusstechnik 6 1 Standardstecker 6 2 Industriestecker 7 Bustopologie 8 Performance 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseZiele BearbeitenDer Aufbau des Systems gewahrleistet dass Sensoren direkt an den Bus angeschlossen werden konnen und somit keine Subbusse notwendig sind Die Realisierung kann sowohl in FPGAs als auch in ASICs erfolgen Um den Betrieb mit geringem Softwareoverhead zu ermoglichen ist der Bus als Hardwarelosung realisiert worden Geschichte BearbeitenDie Firma Sigmatek 1 hat im Jahr 1994 ein Echtzeit Bussystem zur Verbindung der I O Module der damals eingefuhrten Produktreihe DIAS entwickelt DIAS BUS Dieser Bus ermoglicht Zugriffe auf einzelne Analogwerte oder 16 Ein Ausgange in ca 7 µs Im Laufe der Zeit wurde dieses Bussystem in einige Servo Verstarker integriert Bis heute sind etwa 2 Millionen derartiger Busanschaltungen ausgeliefert VARAN ist die Weiterentwicklung des DIAS Busses auf Ethernet Basis Die Aktivitaten in Bezug auf Offenlegung und Standardisierung des Systems sind mit der Grundung am 19 Juli 2006 auf die VNO ubergegangen Physikalische Grundlagen BearbeitenDer Bitubertragungsschicht ist kompatibel zur IEEE802 3 Es werden CAT5 Leitungen verwendet die maximale Distanz zwischen 2 Busteilnehmern betragt 100 m Die physikalische Ubertragung erfolgt mit 125 Mbit s mittels 4B 5B Kodierung womit sich ein Datenstrom von 100 Mbit s ergibt Die Leitungseinkoppelung erfolgt uber Transformatoren galvanische Trennung Es werden Ethernet PHYs und Transformatoren verwendet Funktionsprinzip BearbeitenGrundlagen Bearbeiten Grundlage ist ein Verfahren den gesamten I O Bereich als grosses RAM zu betrachten in dem der Busmanager z B Steuerungs CPU beliebig Daten lesen oder schreiben kann Jeder Client belegt in diesem Speicher seinen eigenen Adressbereich Fur den Austausch von Informationen sind daher nur zwei grundsatzliche Operationen notwendig Schreibe auf Adresse x die folgenden Daten Lese ab Adresse y folgende Anzahl Bytes Dies entspricht den herkommlichen Read und Write Befehlen eines Prozessors allerdings mit der Erweiterung dass die Anzahl der zu ubertragenden Daten zwischen 1 und 128 Byte beliebig wahlbar ist Es wird jeder Datentransfer immer vom Bus Manager initiiert und sofort vom Client beantwortet Im Netzwerk werden alle Gerate mit einer 16 Bit Adresse mit jeweils 16 Bit linearem Adressraum angesprochen Dies ergibt eine theoretische Netzwerkgrosse von 65 536 Teilnehmern wobei die Gerateadressen von 0xFF00 bis 0xFFFF fur Konfigurationszwecke reserviert sind Somit sind maximal 65 280 Teilnehmer moglich Mit jedem neuen Protokollpaket sendet der Manager einen inkrementierenden Nachrichtenzahler mit Antwortet der Client nicht innerhalb der vereinbarten Timeout Zeit oder ist die Antwort fehlerhaft wiederholt der Manager dieses Paket sofort ohne jedoch den Nachrichtenzahler zu erhohen Der Client erkennt damit ob es sich um eine Wiederholung handelt Die Anzahl der Wiederholungen ist einstellbar In der Hochlaufphase vergibt der VARAN Manager die Adressen an die Busteilnehmer Der Ethernet Querverkehr wird durch den Busmanager getunnelt Die Ubertragung der Ethernet Pakete im Buszyklus findet wahrend der Zeitintervalle mit geringerer Prioritat statt Der grundsatzliche Protokollaufbau besteht aus SOF 1 Byte Start of Frame LNG 2 Byte Lange des Protokollinhaltes CMD 1 Byte Protokollkennung z B read write und Nachrichtenzahler befehlsabhangiger Inhalt variabel CRC 2 Byte 16 Bit CRC EOF 1 Byte End of FrameBefehle Bearbeiten Global Write Mit einem Global Write werden alle Busteilnehmer angesprochen Dieses Kommando dient unter anderem der Adressvergabe dem globalen Reset der Busteilnehmer und der Aussendung des Sync Befehls Dieser dient der Synchronisierung aller Clients und wird am Anfang jedes Buszyklus gesendet Memory Read Dieser Befehl liest Daten aus dem Speicher eines Busteilnehmers Der Befehl enthalt die Startadresse und die Anzahl der zu lesenden Bytes Der Client sendet daraufhin die angeforderten Daten Memory Write Dieser Befehl schreibt Daten in den Speicher eines Busteilnehmers Der Befehl enthalt die Startadresse die Anzahl der zu schreibenden Bytes und die zu speichernden Daten Der Client sendet nach Empfang der Daten eine Quittierung Memory Read Write Dieser Befehl erlaubt das Lesen und Schreiben innerhalb eines einzigen Befehls Das hat den Vorteil dass der Protokolloverhead nur einmal gesendet werden muss was die Zykluszeit weiter reduziert Control Read Dieser Befehl erlaubt einen Lesezugriff auf den Kontrollbereich eines Busteilnehmers Informationen im Kontrollbereich sind z B Kalibrierdaten oder das Typenschild eines Busteilnehmers Control Write Schreibender Zugriff auf den Kontrollbereich eines BusteilnehmersControl Read Write Vereinigung der beiden Befehle Control Read und Control Write in ein Protokollpaket mit dem Ziel den Overhead zu verringern Foreign Package Request Response Mit diesem Kommando konnen fremde Pakete durch das VARAN Bussystem transportiert werden Insbesondere TCP IP oder Pakete anderer Protokolle lassen sich mit diesem Befehl an die entsprechende Zielstation senden oder von dieser abholen Hot Plug and Play Bearbeiten Wahrend des Betriebes einer Maschine ist es moglich Busteilnehmer vom Netzwerk zu trennen oder hinzuzufugen ohne die laufende Echtzeit Kommunikation zu beeinflussen In der Applikationssoftware ist definierbar ob ein Teilnehmer als zwingend erforderlich gelten soll Der Busmanager BearbeitenDie Koordination des gesamten Datenverkehrs ubernimmt der Bus Manager Das Interface zur CPU ist als RAM ausgefuhrt in dem Datenobjekte zur Kommunikation mit den Clients angelegt werden Jedes Datenobjekt besteht aus einem Descriptorfeld und einem Datenfeld Das Descriptorfeld enthalt unter anderem die anzusprechende Adresse die Anzahl der zu ubertragenden Bytes die Kennung fur Read und Write und die zulassige Retry Anzahl Hier wird ausserdem festgelegt was im Fehlerfall geschehen soll Das anschliessende Datenfeld enthalt die zu sendenden bzw die empfangenen Daten Der Bus Manager verfugt uber mehrere nach Prioritaten gestufte Bereiche zur Aufnahme solcher Objekte Oberste Prioritat haben Realtime RT Objekte Der Bus Manager sendet am Beginn jedes Buszyklus einen SYNC Befehl und arbeitet anschliessend die Liste der RT Objekte ab Diese Abarbeitung kann durch IRQ Objekte unterbrochen werden Nach Abarbeitung der RT Objekte werden die Objekte in der Liste fur zyklische jedoch nicht zeitkritische Datenubertragungen bearbeitet Anschlusstechnik BearbeitenStandardstecker Bearbeiten Fur Anwendungen ausserhalb bzw innerhalb des IP geschutzten industriellen Umfeldes IP65 kann ein Standard Netzwerkstecker RJ 45 oder FM45 Feldsteckverbinder verwendet werden Industriestecker Bearbeiten Fur Anwendungen im industriellen Umfeld Schutzart IP67 mit integrierter Spannungsversorgung 24 V gibt es zertifizierte Steckverbindungen Bustopologie BearbeitenEs konnen sowohl Stern als auch Baum und Linienstrukturen realisiert werdenPerformance BearbeitenDas Schreiben der Sollwert und Lesen der Istwerte fur einen Drive dauert uber VARAN zirka 5 Mikrosekunden bei je 16 Byte Sollwert und Istwert Daten Fur den Einsatz von Aktoren und Sensoren ergibt sich eine Aktualisierungszeit von rund 2 Mikrosekunden Diese Zeiten erhohen sich wie bei allen Echtzeit Ethernet Systemen um zirka 1 Mikrosekunde pro durchlaufenem Verteilerknoten Eine Baumstruktur ist daher bei der Auslegung einer Linienstruktur vorzuziehen Die Verbindung der Busteilnehmer erfolgt uber Standard CAT 5 Leitungen Gekreuzt oder nicht gekreuzt ist dabei egal da der PHY Baustein in jedem Busteilnehmer ein Auto Crossover bereitstellt Bei einer Ubertragungsrate von 100 Mbit s lassen sich beim VARAN Bus ohne Verwendung von Verstarkern Leitungslangen bis 100 m fur Echtzeitanwendungen realisieren Datenmenge Zykluszeit Kommentar1 Byte 2 45 µs z B 8 digitale Ein oder Ausgange2 Byte 2 59 µs z B 16 digitale Eingange 1 analoger Messwert oder 1 analoger Sollwert16 Byte 4 55 µs z B 8 analoge Messwerte oder Soll und Istwerte fur 1 Drive128 Byte 20 23 µs z B 64 analoge Messwerte mit einer Auflosung von 16 BitWeblinks BearbeitenVaran Bus Nutzerorganisation Zusammenstellung und Berichte zu VARAN FH ReutlingenEinzelnachweise Bearbeiten Sigmatek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Versatile Automation Random Access Network amp oldid 188363042