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Tangale Selbstbezeichnung taŋlɛ ist eine von uber 100 000 Menschen im Nordosten Nigerias gesprochene Sprache Das Sprachgebiet liegt in der Region der Stadte Billiri auf tangale Taŋlɛ identisch mit dem Sprachnamen und Kaltungo auf tangale Kaldiŋo Das Tangale gehort zur Familie der Tschadischen Sprachen und dort zur Untergruppe der westtschadischen Sprachen Die dominierende uberregionale Sprache in der Region ist das Hausa ebenfalls eine westtschadische Sprache Inhaltsverzeichnis 1 Lautsystem 1 1 Konsonanten 1 2 Vokale und Vokalharmonie 1 3 Tone 1 4 Kontextform 2 Personal und Possessivpronomen 3 Substantiv 3 1 Bestimmter Artikel 3 2 Plural 3 3 Genus 3 4 Substantiv mit Possessivsuffix 3 5 Genitivverbindung 4 Adjektiv 5 Demonstrativpronomen 6 Verb 6 1 Aorist 6 2 Perfekt 6 3 Progressiv 6 4 Ubersicht Subjektspronomina und Verbalstamm in drei Tempora 6 5 Futur 6 6 Imperativ 6 7 Pluralstamm 6 8 Ubersicht Stammformen einiger Verben 6 9 Transitives Verb mit Objektssuffixen 6 10 Intransitives Verb mit Objektssuffixen 6 11 Passiv 6 12 Nebensatzformen 7 Prapositionen 8 Syntax 8 1 Objekt 8 2 Negation 8 3 Frage 8 4 Nichtverbalsatz 9 Wortschatz 10 Literatur 11 AnmerkungenLautsystem BearbeitenKonsonanten Bearbeiten Labiale Dentale Palatale Velarestimmlose Plosive p t kstimmhafte Plosive b d j gImplosive ɓ ɗNasale m n ɲ ŋDazu kommen die Frikative s und z die Sonoranten r und l die Glides w und y eingeschrankt auch die Glottale ʔ und h sowie marginal in Fremdwortern auch ʃ und gb dieses fast nur in dem Wort gbɔmɔ zehn Wie sich aus entsprechenden Lautwechseln ergibt stellt strukturell j die stimmhafte Entsprechung zu s dar ʔ ist im Wesentlichen eine Realisierung von ɓ oder ɗ am Silbenende Am Wortanfang ist der Kontrast zwischen stimmhaften Plosiven und Implosiven aufgehoben d h beide fallen zusammen Moglicherweise ware statt b und d am Wortanfang so die gangige Orthographie besser ɓ und ɗ zu schreiben Nur wenige Konsonantenverbindungen konnen am Wortanfang auftreten z B mbaba Esel njo wo swat sauber kwaɗɛ aufhoren Es konnte sich daher anbieten diese Verbindungen als separate Phoneme zu analysieren 1 Vokale und Vokalharmonie Bearbeiten Das Tangale besitzt 9 Vokalphoneme die sich in zwei Reihen gliedern welche sich in dem Merkmal advanced tongue root ATR unterscheiden ATR a ɛ ɪ ɔ ʊ ATR e i o uDie hier gewahlten IPA Symbole sind nur approximativ und sollen den akustischen Eindruck annahern den Europaer von diesen Vokalen haben Das Tangale besitzt Vokalharmonie bezuglich dieser beiden Reihen Innerhalb eines Wortes mussen alle Vokale entweder ATR oder ATR sein Daher besitzen alle grammatischen Affixe zwei Varianten jeweils eine der Form ATR und eine der Form ATR Der Vokal a gilt als neutral und kann mit jedem anderen Vokal kombiniert werden Worter mit dem Merkmal ATR sind insgesamt etwas haufiger Sowohl Konsonanten als auch Vokale kommen kurz und lang vor Tone Bearbeiten Das Tangale ist eine Tonsprache Die meisten Silben haben einen Tiefton man konnte auch sagen neutralen Ton und werden hier nicht markiert Manche Silben haben einen Hochton und werden hier mit Akut markiert a Nur in wortletzten Silben kommt schliesslich noch ein fallender Ton vor der hier mit Zirkumflex markiert wird a In manchen Fallen greift ein Hochton auf eine benachbarte Silbe auch eines anderen Wortes uber und ruft dort ebenfalls einen Hochton hervor Dies ist noch nicht genauer erforscht Kontextform Bearbeiten Wie in einigen anderen tschadischen Sprachen konnen auch im Tangale vokalisch auslautende Worter ihren Endvokal im Satzkontext verlieren was hier als Kontextform bezeichnet wird Das Phanomen ist im Tangale auf bestimmte Zusammenhange begrenzt In die Kontextform tritt insbesondere das Substantiv vor einem folgenden Genitiv sowie das Verb vor einem folgenden Objekt nicht aber das Subjekt vor einem folgenden Verb Beispiele werden bei der Behandlung der betreffenden Konstruktionen geliefert Personal und Possessivpronomen BearbeitenUnseren Personal und Possessivpronomina entsprechen folgende Formen selbstandigesPronomen Possessivsuffix Objektssuffix1 sg ich na nɔ no ʊ nɔ uno1 pl wir mɪnɪ mʊ mu amʊ amu2 sg mask du ka kɔ ko ʊ kɔ uko2 sg fem du sɪ sɪ si ɪ sɪ isi2 pl ihr maga maa kʊ ku akʊ aku3 sg mask er yi nɪ ni ɪ nɪ ini3 sg fem sie ta tɔ to ʊ tɔ uto3 pl sie hini yini wʊ wu awʊ awu3 sg mask er Langform mbɛ ɛndam3 sg fem sie Langform mbaastam3 pl sie Langform mbiindam anambɛɛnaDie selbstandigen Formen gebraucht man in Isolation ggf leicht verandert vor dem Verb zur Subjektsbezeichnung nach PrapositionenIn der 3 Person bestehen Kurzformen und Langformen Die Verwendung der Kurzformen ist sehr eingeschrankt Sie stehen nach Prapositionen sowie in bestimmten abhangigen Satzen im Fall von Koreferenz mit einem Element im ubergeordneten Satz mbɛ ɛndaŋ gaa yi yaa mer LANG sagte er KURZ tun nicht er sagte er werde es nicht tun Der Hauptsatz muss das Pronomen der Langform gebrauchen im abhangigen Satz kann dann mit Bezug auf dieselbe Person die Kurzform stehen Im Normalfall muss also auf die Langformen zuruckgegriffen werden bei denen es sich im Prinzip um Substantive handelt Die Possessivsuffixe stehen hinter Substantiven zur Bezeichnung des Besitzers entsprechend unseren Possessivpronomina Die Objektssuffixe die aus den Possessivsuffixen mittels eines hochtonigen Vokals ʊ u oder ɪ i im Singular a im Plural erweitert sind stehen hinter transitiven Verben zur Objektsbezeichnung hinter intransitiven Verben zur SubjektsbezeichnungDie Suffixe liegen jeweils in zwei Varianten vor um die Vokalharmonie zu erfullen Substantiv BearbeitenBestimmter Artikel Bearbeiten Das Tangale besitzt einen bestimmten Artikel Dieser hat die Form eines Suffixes ɪ i Wenn das Substantiv auf Vokal auslautet wird dieser Vokal entweder verdrangt oder verschmilzt mit dem Artikel zu einem Diphthong dies ist nicht vorhersagbar und fur jedes Substantiv eigens zu lernen Gelegentlich hat das Artikelsuffix Hochton vor allem in dem Fall dass ein Diphthong gebildet wird Beispiele ohne Artikel mit Artikel Auge ido idei Baum pido pidi Ding waa waɪ Gast pinon pinoni Haar wɔɔk wɔɔgɪ Haus mana manɪ Kind lawɔ lawɛ ɪ Knie purum purumi Knochen wos woji Kopf kɪɪ kɪ ɪ Mund pɔk pɔkɪ Pferd tʊʊzɛ tʊʊzɪ Sonne pʊda pʊdɛ ɪ Wasser am amɪPlural Bearbeiten In der Regel bilden Substantive im Tangale keine Pluralform Eine Ausnahme bilden ganz wenige lexikalisierte Falle muu Mann Mensch miye Menschen Leute lawɔ Kind laliin Kinder Genus Bearbeiten Das Tangale kennt kein grammatisches Geschlecht Zwar haben die Pronomina der dritten Person eine Unterscheidung von Maskulinum und Femininum doch folgt deren Verwendung einer einfachen Regel Wenn auf Personen verwiesen wird so ist deren naturliches Geschlecht ausschlaggebend Wenn auf Sachen verwiesen wird so gebraucht man grundsatzlich die Pronomina des femininen Geschlechts das folglich als Default gilt Substantiv mit Possessivsuffix Bearbeiten Substantive konnen mit Possessivsuffixen verbunden werden Das Substantiv tritt in die Kontextform d h verliert normalerweise seinen auslautenden Vokal sofern vorhanden Ein Teil der Substantive erhalt in bestimmten Verbindungen einen Hochton Der anlautende Konsonant der Suffixe wird oft leniert oder assimiliert Beispiele kɪɪ Kopf kɪɪnɔ mein Kopf kɪɪgɔ dein m Kopf kɪɪzɪ dein f Kopf kɪɪnɪ sein Kopf kɪɪdɔ ihr f Kopf kɪɪmʊ unser Kopf kɪɪgʊ euer Kopf kɪɪwʊ ihr pl Kopf mana Haus manɔ mein Haus mangɔ dein Haus manɪ sein Haus mandɔ ihr f Haus sʊmɔ Name sʊmnɔ mein Name sʊ mnɪ sein Name tɔɔm Kraft tɔɔmnɔ meine Kraft tɔ ɔmnɪ seine Kraft yaara Arm yaarrɔ mein Arm yaarrɪ sein Arm pii Hinterseite piino hinter mir piigo hinter dir lawɔ Kind laʊnɔ mein Kind kumo Ohr kumno meine Ohren agɔ Bauch anɔ mein Bauch pʊbe Vater pʊnɔ mein Vater sɛɛrɔ Freund sɛɛrrɔ mein Freund dilo Stimme dilgo deine Stimme ik Korper ino mein Korper ikii sein Korper ziemlich unregelmassig Genitivverbindung Bearbeiten In der Genitivverbindung stehen Possessum und Possessor in dieser Reihenfolge Das Possessum tritt in die Kontextform Der Possessor zeigt normalerweise keine besondere Kasus also Genitiv markierung erhalt allerdings in einigen Fallen einen initialen Hochton dieses Phanomen ist noch nicht genauer erklart agɔ Bauch kaarwa Kuh gt ag kaarwa Bauch einer Kuh am Wasser wɪdɪ Brust gt am wɪdɪ Wasser der Brust d h Milch pandɪ Berg kɪlaŋ Eigenname gt pand kɪlaŋ Tangale Peak hochste Erhebung der Region lʊgma Markt kaldiŋo Stadt gt lʊgʊm kaldiŋo Markt von Kaltungo mit zusatzlichem Hochton sʊmɔ Name lawɔ Kind gt sʊm lawɔ Name eines Kindes kɪ Kopf maɪ Konig gt kɪ maɪ der Kopf des Konigs Adjektiv BearbeitenDie Adjektivverbindung hat die Struktur Substantiv m Adjektiv Bei einem Teil der Substantive entsteht auf der letzten Silbe ein Hochton Beispiele takarda Buch keɗe viel gt takardam keɗe viele Bucher dilo Stimme baa laut gt dilom baa laute Stimme tɛrɛ Mond pɔgyɔ neu gt tɛrɛ m pɔgyɔ Neumond lawɔ Kind wɔrɔp weiblich gt lawɔm wɔrɔp Madchen mana Haus sanaŋ heilig gt manam sanaŋ Kirche baɪ Hund taɪ rot gt bayɪ m taɪ roter Hund labata Elephant kude gross gt labatam kude grosser Elephant muu Mensch lakɪ daʊ klein gt mum lakɪ daʊ kleiner Mensch saba Wort nɛr gut gt sam nɛr eine gute Rede unregelmassig Demonstrativpronomen BearbeitenDas Demonstrativpronomen dieses lautet sɛ nach Vokal und Nasal jɛ Es folgt auf die Kontextform des Substantivs muu Mensch mu jɛ dieser Mensch ɔkɔ Weg ɔk sɛ dieser Weg sɔr Jahr sɔr sɛ dieses Jahr mana Haus man jɛ dieses Haus pido Baum pid sɛ dieser Baum takarda Buch takar sɛ dieses Buch Verb BearbeitenDas Verb bildet eine Reihe von Tempora von denen hier nur die wichtigsten dargestellt werden Das Tempus ergibt sich durch die Kombination einer bestimmten Form des Subjektsausdrucks einerseits und einer bestimmten Form des Verbalstammes andererseits Beides muss zusammenwirken um das Tempus eindeutig zu machen Aorist Bearbeiten Der Aorist stellt eine zeitlose Aussage dar und kann teilweise mit dem englischen simple present verglichen werden Wenn es sich bei dem Subjekt um ein Pronomen handelt so wird eine Form gebraucht die verglichen mit dem oben beschriebenen selbstandigen Pronomen leicht reduziert und auch tonal verandert ist Der Verbalstamm des Aorists kann als Grundform des Verbs angesehen werden Er endet zumeist auf ɛ e Die Verbalwurzel ist im Aoriststamm meist tieftonig nur bei einigen intransitiven Verben ist sie hochtonig Perfekt Bearbeiten Zum Ausdruck des Perfekts der ublichsten Form zur Bezeichnung der Vergangenheit benutzt man dieselbe Kurzform des Subjektspronomens wie im Aorist Der Perfektstamm des Verbs wird kombiniert aus dem Aoriststamm der meist um seinen auslautenden Vokal gekurzt wird sowie einer Silbe gɔ go Perfektformen sind immer tieftonig Progressiv Bearbeiten Der Progressiv entspricht annahernd der englischen Progressive Form und ist eine ubliche Ubersetzung unseres Prasens Die Konstruktion ist dreiteilig 1 Nominales Subjekt oder Subjektspronomen in seiner vollen Form wie oben in der Tabelle angegeben 2 Ein immer tieftoniges Bindeelement ʊ ŋ 3 Der Progressivstamm des Verbs Dieser endet bei transitiven Verben auf ɪ i bei intransitiven Verben meist auf ɔ o Ausserdem zeigt der Progressivstamm gegenuber dem Aoriststamm manchmal noch einen zusatzlichen Konsonanten wie zum Beispiel n beim in der nachsten Sektion dargestellten Verb fur essen oder eine Verhartung des letzten Konsonanten Die Verbalwurzel eines Teils der Verben wird im Progressivstamm hochtonig Ubersicht Subjektspronomina und Verbalstamm in drei Tempora Bearbeiten Es folgen die Formen fur drei Tempora des Verbs essen Die Person hat im Prinzip keinen Einfluss auf den Verbalstamm auch wenn hier nicht dargestellt bei pluralischem Subjekt haufig der Pluralstamm des Verbs vorgezogen wird zu diesem siehe unten Aorist Perfekt Progressiv1 sg ich esse ass n saa n saagɔ naŋ saanɪ2 sg mask du isst assest ka saa ka saagɔ kaŋ saanɪ2 sg fem du isst assest sɪ saa sɪ saagɔ sɪ ŋ saanɪ3 sg mask er isst ass mbɛ ɛndam saa mbɛ ɛndam saagɔ mbɛ ɛndamʊŋ saanɪ3 sg fem sie isst ass mbaastam saa mbaastam saagɔ mbaastamʊŋ saanɪ1 pl wir essen assen mɪn saa mɪn saagɔ mɪnɪ ŋ saanɪ2 pl ihr esst asst ma saa ma saagɔ maŋ saanɪ3 pl sie essen assen anambɛɛn saa anambɛɛn saagɔ anambɛɛnaŋ saanɪFutur Bearbeiten Ein Futur wird gebildet indem zwischen Subjekt und Progressivstamm das Element wa vermutlich eine Kurzform von warɛ gehen tritt na wa saanɪ auch verschmolzen zu naa saanɪ ich werde essen ka wa saanɪ auch kaa saanɪ du wirst essen Imperativ Bearbeiten Der Imperativ hat eine Endung ʊ u Die Wurzel ist bei vielen Verben hochtonig kɛ nɪ eintreten kɛnʊ tritt ein nanɛ schlagen nanʊ schlage ambɛ hinaufgehen ambʊ geh hinauf ʊbɛ zeigen ʊ pʊ zeige Der Imperativ der 2 Pers Plural wird entweder durch Voranstellung von ma ihr oder durch Bildung des Imperativs vom Pluralstamm zum Ausdruck gebracht Pluralstamm Bearbeiten Fast jedes Verb kann einen Pluralstamm bilden Dieses bezeichnet im Prinzip eine mehrfach ausgefuhrte oder wiederholte Handlung Der Pluralstamm wird haufig gewahlt wenn das Subjekt oder Objekt des Verbs pluralische Bedeutung hat und dient daher teilweise als Kompensation fur die nicht vorhandenen Pluralformen beim Substantiv Allerdings ist die Verwendung des Pluralstammes nicht zwingend an die Person des Subjekts oder Objekts gekoppelt Genauere Untersuchungen zum Gebrauch waren noch notwendig Die Bildung des Pluralstammes ist ziemlich unregelmassig Beispiele finden sich in der folgenden Tabelle Fur den Pluralstamm des Aorists kann man beobachten Der letzte Konsonant kann verdoppelt werden wobei ein Vokal ʊ u eingeschoben wird kwaalɛ toten kwaalʊlɛ Oft wird statt einer Verdopplung an zweiter Stelle ein ɗ eingesetzt warɛ gehen warʊɗɛ Bei Stammen auf Dental wird statt einer Verdopplung an erster Stelle ein b p eingesetzt edi essen ebude Eine Reihe weiterer Unregelmassigkeiten kommen vor Auf der Basis des Pluralstamms des Aorists ist die Bildung der anderen Tempora dann einfach Im Perfekt wird das Suffix gɔ go angefugt im Progressiv wird der Endvokal gemass der allgemeinen Regel zu ɪ i oder ɔ o verandert saaɗɛ essen Pl Aorist saaɗgɔ Pl Perfekt saaɗɪ Pl Progressiv Ubersicht Stammformen einiger Verben Bearbeiten Es folgt eine Ubersicht uber die wichtigsten Stammformen einer Anzahl von Verben Aorist Perfekt Progressiv Aorist Plural aufhangen looge lookko loogi looguke eintreten kɛ nɪ kɛngɔ kɛ nɔ kɛmbɗɛ erkennen pɔnɪ pɔngɔ 2 pɔndawɪ pɔmbɗɛ essen saa saagɔ saanɪ saaɗɛ 3 essen Fleisch haɗɛ haʔkɔ haɗɪ haptɛ essen pflanzlich edi edgo edi ebude gehen warɛ wargɔ warɔ warʊɗɛ hinabgehen yɛkɛ yɛkkɔ yɛkɪ yɛkʊkɛ hinaufgehen ambɛ amgɔ ambɔ ambʊpɛ kaufen paadɛ padgɔ paadɪ paptɛ kochen dibe diko dipi dibuɗe lieben amdɛ amʊdgɔ amdɪ mogen lɔbɪ lɔkɔ lɔpɪ lɔbʊɗɛ reif gar werden nɪyɛ nɪɪgɔ nɪɪzɔ nɪɪɗɛ sagen nɛɛ nɛɛgɔ nɛɛzɪ schlagen nanɛ nangɔ nanɪ nanʊɗɛ sehen wee weego weezi weeɗe singen woli wolgo wolo woluɗe sterben mʊdɛ mʊdgɔ mʊdɔ mʊptɛ stossen tuge tuko tugi tuguɗe toten kwaalɛ kwaalgɔ kwaalɪ kwaalʊlɛ tragen adɪ adgɔ adgɪ kaɗɛ trinken ɛɛ ɛɛzɪ ɛɛbʊɗɛ tun yaa yaagɔ yaazɪ yaaɗɛ umdrehen pɛŋrɛ pɛŋurgɔ pɛŋrɪ vergessen monde mongo mondi mombɗe vorbeigehen koobe koobgo koobo koobupe zeigen ʊbɛ ʊkɔ ʊ pɪ ʊbʊɗɛ zu Ende sein kwaɗɛ kwaʔkɔ kwaɗɪ kwaptɛTransitives Verb mit Objektssuffixen Bearbeiten Das Verb kann mit den Objektssuffixen verbunden werden Bei transitiven Verben bezeichnet dieses ein pronominales direktes oder indirektes Objekt zwischen beiden besteht kein formaler Unterschied Das Objektssuffix tritt zwischen die Verbalwurzel und die Perfektmarkierung gɔ go Die Objektssuffixe der 3 Person sind wenig gebrauchlich und werden tendenziell durch die Langformen der Pronomina ersetzt Da beim Antritt eines Morphems das jeweils vorige Morphem seinen Auslautvokal verliert ergeben sich recht komplizierte Verschmelzungsprodukte Einige Beispiele m mondukko ich habe dich m vergessen aus monde vergessen uko dich go m mondizgo ich habe dich f vergessen m monduk mbɛ ɛndam ich habe ihn vergessen monduk ist Kontextform von mongo ka amdʊ ngɔ du hast mich geliebt aus amdɛ lieben ʊ nɔ mich gɔ ka dongo du hast mich gerufen aus dobi rufen uno mich go na nɛɛd ʊ kɔ dass ich dir sage Intransitives Verb mit Objektssuffixen Bearbeiten Intransitive Verben konnen im Prinzip so konstruiert werden wie transitive Verben indem sie ihr Subjekt vor dem Verb ausdrucken Haufig wird aber das Subjekt ein weiteres Mal hinter dem Verb mit denselben Suffixen bezeichnet die sonst als Objektssuffixe dienen Welcher Funktionsunterschied in der Setzung bzw Nichtsetzung dieser Objektssuffixe zum Ausdruck kommt ist bisher nicht bekannt Beispiele n amb ʊ nɔ ich gehe hinauf ka amb ʊ kɔ du mask gehst hinauf sɪ amb ɪ sɪ du fem gehst hinauf amb ɪ nɪ er geht hinauf amb awʊ sie gehen hinauf n yɛk ʊ n gɔ ich ging hinab naŋ tɪ d ʊnɔ ich schlafe tɪdɛ schlafen mbaastam mʊ d ʊ d gɔ sie ist gestorben mʊpt aʊ gʊ sie starben zum Pluralstamm mʊpte von mʊdɛ sterben gʊ aus gɔ durch Assimilation aɪ nɪ tkɔ die Hirse ist reif aus nɪyɛ reif sein ʊ tɔ gɔ amɪ kwaɗ ʊ r gɔ das Wasser ist zu Ende von kwaɗɛ zu Ende sein ʊ rgɔ aus ʊ tɔ gɔ Bei Antritt der Perfektmarkierung fallt der Konsonant n des Objektssuffixes der 3 sg mask aus manjɪ ɪgɔ er ist alt geworden statt erwartetem manjɪ ngɔ aus manjɛ ɪ nɪ gɔ Auch an Imperative intransitiver Verben konnen diese Suffixe angehangt werden Auf diese Weise lasst sich dann beim Imperativ ein Genusunterschied zum Ausdruck bringen yɛkʊ oder yɛk ʊkɔ geh hinab wa kɔ geh mask wa sɪ geh fem Passiv Bearbeiten Wie oben beschrieben haben intransitive Verben gegenuber transitiven Verben folgende Besonderheiten Im Aorist manchmal Hochton auf der Wurzel Im Progressiv typischerweise die Endung ɔ o statt ɪ iMan kann solche Formen grundsatzlich auch von allen transitiven Verben bilden wodurch diese passiven Sinn erhalten Davon abgesehen andert sich an der Konstruktion nichts n wee ich sehe n wee ich werde gesehen n lɔbɪ ich mag n lɔ bɪ ich werde gemocht ɛɛ trinken Aorist amɪ ɛ ɛ das Wasser wird getrunken das Wasser heisst amɪ hier farbt der Hochton des Verbs auf die letzte Silbe des vorangehenden Subjekts ab na wa ɛɛz am ich werde Wasser trinken ɛɛz Kontextform von ɛɛzɪ am wa ɛɛzɔ Wasser wird getrunken werden Auf dieselbe Weise werden transitiv intransitive Paare von Verben gebildet wie n yɛdɛ ich andere n yɛ dɛ ich andere mich Nebensatzformen Bearbeiten Es existieren spezielle Tempusformen die Nebensatzbedeutung haben Im Progressiv entfallt einfach das Verbindungselement ŋ na ŋ koobo ich gehe vorbei na koobo indem ich vorbeigehe ka ŋ koobo du gehst vorbei ka koobo indem du vorbeigehst Im Perfekt verwendet man an Stelle des Suffixes gɔ go ein Suffix nʊ nu das einen Hochton auf der Wurzelsilbe hervorruft n saagɔ ich ass n saanʊ indem ich ass n ʊkɔ ich zeigte n ʊ nʊ indem ich zeigte Prapositionen BearbeitenDas Tangale besitzt Prapositionen kɪ auf kɪ tʊʊzɛ auf einem Pferd ta in ta kɪtɔŋ im Himmel ta kumno am Morgen Die Verbindung von Prapositionen mit Pronomina ist schlecht dokumentiert Hinter ka mit wird eine nasalierte Variante des selbstandigen Pronomens gebraucht ka mit ka na mit mir ka ŋa mit dir mask ka njɪ mit dir fem ka yi mit ihm ka mbɛ ɛndam ist auch moglich ka nda mit ihr ka mbaastam ist auch moglichSyntax BearbeitenDie normale Wortstellung ist im Tangale Subjekt Verb Objekt Objekt Bearbeiten Das Objekt folgt dem Verb Dieses verliert seinen Endvokal da es in die Kontextform tritt Das Objekt selbst hat entweder keine besondere Markierung oder bekommt am Anfang einen Hochton falls einsilbig einen Fallton n deeruk takarda tɔŋich hob Buch hoch ich hob das Buch hoch deeruk ist Kontextform von deer go na wa aŋ kɪ nɪich FUT bezahlen Geld das ich werde das Geld bezahlen an ist Kontextform von anɪ kɪna Geld hier mit suffigiertem bestimmtem Artikel wii bɪdʊk maniFeuer verbrannte Haus das ein Feuer verbrannte das Haus bɪdʊk ist Kontextform von bɪdgɔ mana Haus n eduk kɔ ndɔich ass Erdnuss ich ass Erdnusse kɔndɔ Erdnuss na wa ed kɔ ndɔich FUT essen Erdnuss ich werde Erdnusse essen m pɛyʊk turumich erschoss Lowe ich erschoss einen Lowen turum Lowe n weez muuich sehe Mann ich sehe einen Mann weez ist Kontextform von weezi muu Mann ɛ amtrinken WasserWasser trinken ɛ ist Kontextform von ɛɛ am Wasser Negation Bearbeiten Ein Satz wird negiert indem die Negation m zum Teil hochtonig an das Verb angehangt wird ansonsten kommt es zu keinen Veranderungen naŋ saanɪ ich esse naŋ saanɪ m ich esse nicht n lɔkɔ ich habe zugestimmt n lɔkɔ m ich habe nicht zugestimmt Frage Bearbeiten Satzfragen werden oft durch eine finale Partikel gekennzeichnet z B ma ma yaa g wʊ tɛn ɪ kɔ ŋ maihr tun PERF Arbeit die gut FRAGE habt ihr die Arbeit gut gemacht Der Bau von Wortfragen ist unzureichend dokumentiert Einige Beispiele sind kaŋ wak njodu PROGRESSIV gehen wo wohin gehst du ka weego naŋdu sah was was hast du gesehen naŋ was erzeugt einen Hochton auf der vorangehenden Silbe sab ɪ naŋWort das was was ist das Wort was ist los Nichtverbalsatz Bearbeiten Wenn ein Substantiv als Pradikat fungiert ist anders als im Deutschen keine Kopula notig na maɪ ich bin der Konig sɪ wɔrɔp du bist eine Frau sʊ m nɪ karga sein Name ist Karga mbaastam kɔlɔtɪ sie ist Witwe ka nɔ ŋ wer bist du Ein Element a das z T auch den Folgevokal hochtonig macht kann mit das ist ubersetzt werden a kɔŋ das ist gut a aɪ das ist Hirse aɪ Hirse Wortschatz BearbeitenEinige Elemente aus dem Grundwortschatz Auge idodrei kunuŋeins dɔkessen saaFrau wɔrɔpfunf pʊwaʔgeben onigehen warɛgross kudegut kɔŋHand pakahoren kʊmɛMann waanaMund pɔkName sʊmɔsagen kaasehen weevier sɛrɛɪWasser amwissen pɔnɪzwei rapLiteratur BearbeitenJungraithmayr Herrmann 1991 A Dictionary of the Tangale Language Dietrich Reimer Verlag ISBN 3496005939 enthalt auch einen Abriss der Grammatik Jungraithmayr Herrmann 2012 Chadic in Edzard Lutz Hrsg Semitic and Afroasiatic Challenges and Opportunities Wiesbaden 296 368 speziell S 351 364 zum TangaleAnmerkungen Bearbeiten Im Worterbuch von Jungraithmayr werden die Nasalverbindungen wie gesonderte Buchstaben behandelt zu ubersetzen als wissen Auch saabʊɗɛ Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tangale Sprache amp oldid 235075739