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Die Karthagoer Synode von 252 war eine regionale Kirchenversammlung die unmittelbar auf die Synode von 251 folgte Sie befasste sich erneut mit der Problematik der Lapsi der Kindertaufe sowie einem Schisma dass sich aus dem Abfall mehrerer Bischofe und anderer Geistlicher entwickelt hatte Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Synode 2 1 Die Umsetzung des Beschlusses von 251 bezuglich der Lapsi 2 2 Die Kindertaufe 2 3 Das Schisma des Privatus und seiner Anhanger 3 Literatur 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer Versammlung von 252 ging die von 251 voraus die sich intensiv mit der Lapsi Frage befasst und dazu auch Beschlusse gefasst hatte Insofern kann auf die Beschreibungen dort verwiesen werden Die Synode BearbeitenWie von der Synode des Jahres 251 sind auch von dieser Versammlung keine Akten erhalten geblieben Uberliefert sind jedoch die Briefe des damaligen Bischofs von Karthago Cyprian aus denen sich der Inhalt der Beratungen rekonstruieren lasst Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Briefe 59 und 64 1 Die Synode fand um den 15 Mai des Jahres 252 statt 67 Bischofe aus der Region nahmen an ihr teil Tagungsort war wohl wie 251 die Bischofskirche in der Stadt Karthago 2 Die Umsetzung des Beschlusses von 251 bezuglich der Lapsi Bearbeiten Die Synode von 251 hatte die Frage der Lapsi abschliessend geklart 3 Ein Bischof Fidus hatte Cyprian jedoch brieflich daruber informiert dass ein gewisser Bischof Therapius im Falle des vormaligen Presbyters Viktor gegen diese Beschlusse verstossen hatte und den Betreffenden vor Ablauf der vollen Busszeit wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen habe 4 Der Brief des Fidus selbst ist nicht erhalten geblieben wohl aber die Antwort Cyprians Brief 64 s o Mit seinem Handeln hatte sich Bischof Therapius der Autoritat der Synode widersetzt was auf der Versammlung fur Unmut sorgte Der Punkt wurde lange beraten 5 Die Synode entschied sich dem Bischof wegen dieses Handelns eine Ruge zu erteilen und ihm aufzugeben solches nicht erneut zu unternehmen Dem ehemaligen Presbyter Viktor gestattete man den Verbleib in der kirchlichen Gemeinschaft da man den einmal von einem Bischof Gottes a sacerdote Dei erteilten Frieden nicht mehr ruckgangig zu machen sich anmassen wollte 6 Die Kindertaufe Bearbeiten Die zweite Anfrage des Fidus betraf die Kindertaufe Analog zum judischen Beschneidungsritus meinte Fidus das Kinder erst am achten Tage nach der Geburt zu taufen seien In der afrikanischen Kirche hatten sich zum Teil judische Traditionen bewahrt 7 Das Konzil so informierte Cyprian Fidus in Brief 64 verwarf die Ansicht des Fidus einstimmig Die Barmherzigkeit und Gnade Gottes so die Synode durfe keinem Menschen vorenthalten werden weswegen die Taufe zum fruhestmoglichen Zeitpunkt zu spenden sei Dies richtete sich an die christlichen Eltern 8 Das Schisma des Privatus und seiner Anhanger Bearbeiten Aus Brief 59 ist zu erfahren dass sich das Konzil neben den bereits beschriebenen Themen auch mit dem Fall einiger abgefallener Bischofe und Geistlichen befasste Privatus war einst Bischof von Lambaesis in Numidien gewesen ehe er 236 40 von einem Konzil abgesetzt worden war Dem Urteil hatte sich auch der romische Bischof angeschlossen 9 Privatus suchte zwar einen Weg zuruck in die kirchliche Gemeinschaft da er aber keine Busse getan hatte wurde sein Appell an die Synode von 252 nicht zugelassen Unter den Anhangern des Privatus befanden sich der Pseudobischof 10 Felix sowie die exkommunizierten Bischofe Jovinus Maximus und Repostus Die letzten drei waren wahrend der Verfolgung der Christen durch Decius vom Glauben abgefallen und hatten die geforderten Opfer dargebracht Auch diesen verweigerte die Synode die Gemeinschaft da sie nicht einmal eine Busse begonnen hatten wie es die Beschlusse der Synode von 251 vorsahen Daraufhin weihten die exkommunizierten Bischofe Fortunatus aus dem Lager der Felicissimus Partei zum Gegenbischof zu Cyprian Die Felicissimus Partei war eine Gruppe von Geistlichen unter Fuhrung des Diakons Felicissimus die schon 251 zu den Opponenten Cyprians gehort hatten und deren Ausschluss aus der Gemeinschaft auf der Synode bestatigt worden war 11 Fortunatus nicht zu verwechseln mit dem nordafrikanischen Bischof den Cyprian 251 nach Rom gesandt hatte 12 schickte sogleich eine Delegation sowie Felicissimus selbst nach Rom um dort Klage gegen Cyprian zu fuhren Doch Papst Cornelius wies die Delegation ab und exkommunizierte Felicissimus ebenfalls Fortunatus verlor anschliessend viele Anhanger so dass das Schisma allmahlich erlosch 13 Literatur BearbeitenJoseph Anton Fischer Adolf Lumpe Die Synoden von den Anfangen bis zum Vorabend des Nicaenums in Walter Brandmuller Hg Konziliengeschichte Ferdinand Schoningh Paderborn 1997 ISBN 3 506 74674 XEinzelnachweise Bearbeiten Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 190f Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 192 Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 192 Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 192 Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 193 Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 193 Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 194 Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 195 Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 198 Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 198 Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 178 vgl Synode von Karthago 251 Die romische Bischofsfrage Fischer Lumpe Konziliengeschichte S 199f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synode von Karthago 252 amp oldid 202369837