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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Stuhlmacher Begriffsklarung aufgefuhrt Stuhlmacher ist eine Berufsbezeichnung fur den Hersteller von Stuhlen und Lehnsesseln Stuhlmacherwerkstatt De STOELEMAAKER Kupferstich von Jan Luyken 1720Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Familienname 3 Werkzeug der Stuhlmacher 4 Berufsbild 5 Besondere Stuhlmacher 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Stuhle machen die Stuhlherstellung ist so alt wie die Menschheit An der Art des Aufwandes der Herstellung konnte man den sozialen Stand erkennen Die Produkte reichen vom Schemel zum Hocker vom Stuhl bis zum Thronsessel Das Handwerk wird in den Stadten schon fruh in Innungen der Stuhlmacher zusammengefasst Das Gewerk setzt sich hauptsachlich aus Drechsler Bekleider heute Polsterer und Flechtertatigkeiten zusammen Bereits 1180 wurde eine Bruderschaft der Drechsler in Koln am Rhein nachgewiesen 1 In Frankfurt a M werden 1387 vier Stuhlmacher registriert Zuerhebende Steuereinkommen der Landes und Stadtherren fur Stuhle 2 wurden uber die Innungen realisiert Bis ins 18 und 19 Jahrhundert gab es Zwangsinnungen fur Tischler und Stuhlmacher Die Stuhlmacher sicherten sich seit dem Mittelalter dadurch aber auch regionale Absatzmarkte fur ihre zum Teil hochwertigen Sitzmobel Fur herausragende Stuhlmacher wurden auf Antrag von den Landesherren Privilegientitel wie koniglicher und herzoglicher Hofstuhlmacher vergeben Mit dem Ende der Monarchie entfielen diese Titel Durch die Industrialisierung der Stuhlfertigung verloren die Innungen an Bedeutung waren die territorialen regionalen Markte doch ein Hemmnis fur den Absatz der Grossauftrage Die Materialien und Werkstoffe zur Stuhlfertigung sind heute nicht mehr vom Holz gepragt andere Materialien wie Metalle und Kunststoffe haben an Bedeutung in der Sitzmobelindustrie gewonnen Neue Verfahren in der Bearbeitung von Edelstahlprofilen ermoglichten ab 1920 filigrane Stutzfunktionen wie die Freischwinger oder der Kragstuhl zeigen nbsp Abgepolsterter Lehnsessel hergestellt vor 1876 furstliches Bahnhofsmobel nbsp Weiss gepolsterter Lehnsessel 2002 mit Rosshaarpolster nbsp Restaurierter Lehnsessel mit einem Meister und koniglich preussischen Brandzeichen nbsp Freischwinger mit umlaufenden verchromten Stutzstahlrohr nbsp Weissenhof Stuhl Chromrohr Eisengarngurte Flechtsitzflache nbsp Stuhl aus Edelstahlquadratrohr mit Holzperlengewebe 3 Familienname BearbeitenDer Berufsname Stuhlmacher ist als Familienname im deutschsprachigen Raum bekannt Um 1407 in Hildesheim genannt 4 Fruh werden Familiennamen Stuolmacher Stolmaker Stolmeker nachgewiesen Werkzeug der Stuhlmacher BearbeitenDie Werkzeuge der Stuhlmacher sind die gleichen wie in allen Teilgewerken der Holzbearbeiter des Bekleiders des Polsterers und der Flecht und Schnitzkunst Nur die Ziehklinge oder der Schabhobel ist ein besonderes Werkzeug fur die Stuhlherstellung Mit ihrer Hilfe wird die Kannelierung die Auskehlung und Glattung von Stuhlteilen in ihre Form gebracht Berufsbild BearbeitenHeute ist der Beruf des Stuhlmachers faktisch nicht mehr vorhanden Die Mobelindustrie fertigt alle Sitzmobel mit neuen Technologien 1995 gab es im Bundestag eine Anfrage zum Erhalt des Berufsstandes Das Handwerk wird noch in Restaurationswerkstatten und in Betrieben der Denkmalpflege ausgebildet Der Aufwand historische Sitzmobel zu erhalten ist heute eine handwerklich anspruchsvolle Tatigkeit die selten und kostspielig ist Die Restauratoren von antiken Sitzmobeln kooperieren mit noch handwerklichen Polstereien diese pflegen zum Teil noch alte originale Arbeitsweisen Besondere Stuhlmacher BearbeitenMatthias Ortmann 1692 1757 danisch koniglicher Hoftischler Georges Jacob 1739 1814 Paris pragte am franzosischen Hof den europaischen Geschmack Louis Seize Rudolf Fischer 1867 Rostock 5 erhielt das Patent und den Titel Herzoglicher Hofstuhlmacher vom Hofmarschallamt Mecklenburg Schwerin zugesprochen Literatur BearbeitenZwanginnungen fur Tischler und Stuhlmacher Handwerk zu Schwerin 1849 1945 Blatter zur Kulturgeschichte und Volkskunde Sudwestmecklenburgs Nachster Halt Hagenow Land Geschichte des Bahnhofs zwischen 1846 und 1933 Museum Hagenow 2009 Henry GawlickEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Ebenstadt Der Ursprung des Zunftwesens und die alteren Handwerkerverbande des Mittelalters Seite 130 2 Auflage Munchen Leipzig 1915 Sammlung neuerer Mecklenburg schwerinscher Gesetze und andere auf die Rechtsamkeit bezughabende Urkunden Band 1 Andlers Erben in Rostock 1811 Christian Reder floehrdesign Abgerufen am 27 Januar 2023 Rosa und Volker Kohlheim Duden Familiennamen Hrsg Dudenverlag Mannheim 2005 ISBN 3 411 70852 2 Stuhlmacher des Herzogs von Schwerin polsterte u a nachweislich die Sitzmobel in den furstlichen Warte u Aufenthaltsraumen der Fursten auf den Bahnhofen der Koniglich Preussischen und Mecklenburger Eisenbahngesellschaften Wanderausstellung Wie Fursten reisten 150 Jahre Schloss Schwerin Furstenzimmer im Hbf Schwerin Schloss Gelbensande Rostock 2012 Welterbetag 2019 Furstenzimmer Hbf Schwerin u a Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stuhlmacher amp oldid 233324384