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Die Strassenbahn Riesa verband von 1889 bis 1924 den peripher gelegenen Bahnhof der sachsischen Stadt Riesa mit der Innenstadt und wurde stets als meterspurige Pferdestrassenbahn betrieben Strassenbahn RiesaStrassenbahn Riesa 1914 an der Endstation AlbertplatzStrassenbahn Riesa 1914 an der Endstation AlbertplatzStreckenlange 2 10 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Legende Bahnhof1 Depot Spedition Schneider Moltkestrasse heute uberbaut Kaiser Wilhelm Platz heute Alexander Puschkin Platz Carolastrasse heute John Schehr Strasse Depot Niederlagstrasse Pausitzer StrasseAm DurchgangAlbertplatz heute Rathausplatz Die Pferdebahn am Kaiser Wilhelm Platz 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Eroffnung und Betrieb bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1 2 Nach dem Ersten Weltkrieg und Betriebseinstellung 2 Fahrzeuge 3 Riesaer Stadtbahn 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm November 1838 nahm die Leipzig Dresdner Eisenbahn Compagnie den Bahnhof Riesa zusammen mit dem Abschnitt Oschatz Riesa der Bahnstrecke Leipzig Dresden in Betrieb 1844 kam das erste Empfangsgebaude hinzu 1880 wurde es neu gebaut 1875 und 1877 wurde der Bahnhof mit den Bahnstrecken Riesa Elsterwerda und Riesa Nossen verbunden Der Bahnhof liegt etwa zwei Kilometer vom Zentrum der Altstadt entfernt Bereits in den 1880er Jahren entstanden erste Uberlegungen zum Bau eines kostengunstigen Nahverkehrsmittels und zunachst wurde eine Pferdeomnibuslinie eingerichtet Am 29 Mai 1889 kam es zur Grundung der Riesaer Strassenbahngesellschaft AG durch private Kapitalgeber die am 31 Mai 1889 in das Handelsregister eingetragen wurde Am 6 Juli 1889 wurde der Vertrag mit den Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen abgeschlossen der den Bau von Gleisen vor dem Bahnhof auf dem Gelande der Staatsbahn erlaubte wenig spater wurde die Konzession durch die Stadt Riesa fur 50 Jahre erteilt 1 Im August 1889 begannen die Bauarbeiten die Betriebsordnung der Pferdebahn wurde am 14 November 1889 durch die Polizeibehorde veroffentlicht Die meterspurige Strecke fuhrte zunachst vom Bahnhofsvorplatz uber Bahnhof und Wettinerstrasse bis zur Ecke Pausitzer Strasse 1 Eroffnung und Betrieb bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Bearbeiten Am 16 November 1889 wurde die eingleisige Strecke eroffnet Die Spedition August Schneider in der Bahnhofstrasse 23 stellte die benotigten Pferde und Kutscher eine Halle der Spedition diente zum Unterstellen der Wagen 2 Der Fahrpreis betrug 10 Pfennige die in Zahlkasten beim Fahrer eingeworfen werden mussten Schaffner gab es nicht gehalten wurde nach Bedarf 1 Am 15 Mai 1890 erfolgte die einzige Verlangerung der Strecke uber die Hauptstrasse bis zum Albertplatz Die Streckenlange betrug nunmehr 2 1 km die Gleislange 2 25 km Ausser an beiden Endpunkten gab es noch zwei weitere Ausweichen Am 31 Mai 1891 wurde der Vertrag mit der Spedition Schneider gekundigt die Gesellschaft ubernahm die Stellung von Pferden und Kutschern selbst Nach Beschluss des Rates begann der Bau eines eigenen Depots in der Niederlagstrasse das am 30 Mai 1892 eroffnet wurde Zu diesem Zeitpunkt endete die Ein und Unterstellung der Wagen bei der Spedition Schneider endgultig 1 Erst weit nach der Jahrhundertwende begannen Verhandlungen zur Elektrifizierung die zwischen Mai 1910 und Marz 1911 mit der Stadt gefuhrt wurden jedoch ergebnislos abgebrochen wurden da die Gesellschaft den Umbau der Strecke auf schwerere Fahrzeuge nicht finanzieren konnte Auch Verhandlungen uber die Erweiterung der Strecke blieben ergebnislos 3 Wahrend des Ersten Weltkrieges wurden einerseits Fahrer eingezogen andererseits nahm der Verkehr so stark zu dass Schaffner eingesetzt und zweispannig gefahren werden mussten Auch zwei zusatzliche Wagen wurden beschafft Am 4 Juli 1917 wurden schliesslich feste Haltestellen eingefuhrt 4 Nach dem Ersten Weltkrieg und Betriebseinstellung Bearbeiten In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg musste die Bahn die Fahrpreise mehrfach erhohen um die Inflation in den Griff zu bekommen Trotzdem wurde am 6 Mai 1922 der Komplettbetrieb eingestellt 5 Eine endgultige Einstellung verhinderte die Stadt indem sie zum 12 Mai 1922 die Aktien der Gesellschaft ubernahm anschliessend die sonstigen Vermogenswerte und den Betrieb schliesslich als stadtischer Betrieb fuhrte 4 und ihn als diesen am 25 Mai 1922 wieder eroffnete 5 Gleichwohl waren die Probleme nur teilweise gelost Die Verhandlungen zur Ubernahme von Wagen zur Erneuerung des Wagenparks mit der Berliner Strassenbahn verliefen ergebnislos die Schaffner wurden abgeschafft und wieder nur einspannig gefahren und schliesslich die Endstelle am Bahnhof am 29 August 1922 durch Ausbau der Weiche vereinfacht 4 Trotz all dieser Massnahmen wurde am 7 Januar 1923 der Betrieb komplett eingestellt und die Pferde verkauft oder zur Pflege anderweitig untergebracht Zum Ende der Inflation schloss die Stadt mit dem Fuhrgeschaftsinhaber Ruhle einen Vertrag zur Wiederaufnahme des Betriebes der von ihm am 12 Marz 1924 mit dem alten Fahrplan wieder eroffnet wurde 4 Auf Grund der Uberalterung der Anlagen begannen Uberlegungen fur einen Omnibusbetrieb der am 5 Oktober 1924 mit einem stundenweisen Wechsel eingefuhrt wurde Er bewahrte sich und so wurde er durchgehend eingefuhrt und am 15 Oktober 1924 der Betrieb der Strassenbahn offiziell eingestellt 5 Lediglich zum Jahrmarkt 1924 fuhren noch einmal einige Pferdebahnen um die Busse zu schonen danach war am 21 Oktober 1924 endgultig Schluss 6 Ab 1926 wurden schliesslich die Schienen und Weichen ausgebaut um im eigenen Bauhof weiterverwendet zu werden 5 Fahrzeuge BearbeitenZur Betriebseroffnung im Jahr 1889 standen der Pferdebahn zwei Personenwagen zur Verfugung die bei Herbrand in Koln gebaut worden waren und 1891 um ein weiteres gleichartiges Fahrzeug erganzt wurden 1917 folgten zwei weitere gebrauchte Fahrzeuge deren Herkunft Baujahr und Hersteller jedoch unbekannt sind Die ersten beiden Fahrzeuge von 1889 ubernahm nach Ende des Betriebes der Bauhof der Stadt als mobile Baubuden die anderen Fahrzeuge wurden noch 1924 als Schrott verkauft Die Farbgebung der Wagen war dunkelgrun mit weissen Absetzungen und Zierstreifen Werbung gab es an den Fahrzeugen ab Juni 1922 Riesaer Stadtbahn BearbeitenZur Erinnerung an die Strassenbahn ist seit 2001 der Verein Riesaer Stadtbahn e V tatig der regelmassig eine erdgasbetriebene Lok mit Gummibereifung sowie ebenfalls gummibereiften Sommerbeiwagen auf der Strecke der ehemaligen Pferdebahn verkehren lasst Literatur BearbeitenJoachim Mensdorf Riesa In Gerhard Bauer Ltg Strassenbahn Archiv Teil 2 Raum Gorlitz Dresden transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1983 ohne ISBN S 201 203 Michael Kochems Riesa In Michael Kochems Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 18 Sachsen 1 Ost EK Verlag Freiburg 2017 ISBN 978 3 8446 6854 4 S 281 285 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strassenbahn Riesa Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Kochems S 281 282 Mensdorf S 201 Kochems S 283 a b c d Kochems S 284 a b c d Mensdorf S 202 Kochems S 285 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strassenbahn Riesa amp oldid 241487423